EWI-Mittelfristprognose rechnet mit gut 18 Milliarden Euro für EEG-Förderung 2025

EWI, EEG-Förderkosten, 2023 bis 2029, Mittelfristprgnose

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Früher war der 15. Oktober für viele ein wichtiger Stichtag im Kalender. An diesem Tag veröffentlichten die Übertragungsnetzbetreiber die jeweilige Höhe der EEG-Umlage für das Folgejahr. Doch seit 2023 wird die EEG-Förderung nicht mehr über die Umlage, sondern direkt aus dem Bundeshaushalt finanziert. Die Verkündung der EEG-Umlage entfällt damit, doch zur Abschätzung der weiteren Entwicklung der Kosten werden weiterhin Mittelfristprognosen veröffentlicht.

So hat das Energiewirtschaftliche Institut (EWI) der Universität zu Köln am Freitag seine EEG-Mittelfristprognose veröffentlicht. Für 2025 gehen die Kölner Wissenschaftler von gut 18 Milliarden Euro für die EEG-Förderung aus. „Dies entspräche einem Anstieg um knapp eine Milliarde Euro verglichen mit dem Jahr 2023“, heißt es in der Mitteilung. Was die Kölner Forscher nicht schreiben, gegenüber diesem Jahr wäre es wohl ein Rückgang. 2024 sind bis Ende September knapp 15 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt an die Übertragungsnetzbetreiber geflossen, um das EEG-Konto ausgeglichen zu halten, wie auf der Veröffentlichung auf netztransparenz.de hervorgeht. Der vor Jahresfrist ermittelte Finanzierungsbedarf unterschätzte dabei die Kosten deutlich. Sie werden wohl bei knapp 20 Milliarden Euro liegen, wie aus der jetzt veröffentlichten Mittelfristprognoses des EWI hervorgeht.

Die Mittelfristprognose des EWI reicht bis 2029. Die Kölner Forscher rechnen damit, dass sich die Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien bis 2029 auf mehr als 300 Gigawatt etwa verdoppeln, verglichen mit 2023. Bei durchschnittlichen Wetterbedingungen würde daraus eine Erzeugungsmenge von 380 Terawattstunden resultieren. „Die EEG-Förderzahlungen könnten im gleichen Zeitraum auf fast 23 Milliarden Euro steigen – trotz des Ausscheidens von 22 Gigawatt errichteter Solar- und Windenergieanlagen aus der EEG-Förderung mit hohen Vergütungssätzen bis zum Jahr 2029“, heißt es vom EWI.

EWI, Zubau, Erneuerbare, Trend-Szenario, Mittelfristprognose
EWI geht von einer Verdreifachung der Leistung bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen bis 2029 verglichen mit 2023 aus.

Quelle: EWI, Mittelfristprognose 2025 bis 2029

Im Trend-Szenario, dem mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit, wird ein starkes Wachstum der installierten Leistung unterstellt. „Am stärksten fällt der angenommene Zubau bei Freiflächen-Solaranlagen aus, deren erwartete installierte Leistung sich bis Ende 2029 gegenüber 2023 mehr als verdreifachen könnte“, sagt Fabian Arnold, Project Lead am EWI. „Wesentliche Faktoren hierfür sind sinkende Technologiekosten und die regulatorischen Rahmenbedingungen, welche sich unter anderem durch Oster- und Solarpaket I deutlich verbessert haben“, so Arnold. Dazu zählten höhere Fördersätze und Ausschreibungsvolumina, aber auch der Abbau der Bürokratie. In dem Szenario nimmt EWI eine installierte Photovoltaik-Leistung für 2029 von rund 200 Gigawatt an, knapp 124 Gigawatt davon aus Freiflächenanlagen.

Die steigenden Zubauzahlen sind allerdings nicht der einzige Faktor für die steigenden EEG-Förderkosten. Ein Rückgang der erwarteten Marktwerte sei ein weiterer wichtiger Grund für die mittelfristig projizierten steigenden EEG-Zahlungen, heißt es vom EWI. Mit weiter sinkenden Marktwerten steigt die Differenz zu den zugesagten Förderhöhen und in Summe damit die Kosten für die EEG-Zahlungen. „Insbesondere die Marktwerte von Solaranlagen sinken in unseren Simulationsrechnungen wegen der hohen Gleichzeitigkeit ihrer Erzeugung. Dadurch steigen die Förderzahlungen über das EEG sogar überproportional zum erwarteten Zubau“, sagt Philip Schnaars, Head of Research Area am EWI.

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