Das deutsche Stromsystem gehört zu den sichersten der Welt: Gerade einmal 13,7 Minuten blieb 2023 im Schnitt der Strom weg, meldet das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE FNN). Im Jahr zuvor waren es zwar noch knapp zwei Minuten weniger. Dennoch gehöre die Bundesrepublik bei der Versorgungssicherheit zur Weltspitze.
Als einen Grund für Störungen nennen die Netzexperten die seit 2020 generell hohe Bautätigkeit sowohl im Straßenbau als auch im Breitbandausbau, die immer wieder zu Schäden an Stromkabeln führe. Die Anzahl der dadurch ausgelösten Unterbrechungen lag 2023 bei 0,34 (2022: 0,25) pro Haushalt. Das bedeutet, dass sie im Schnitt lediglich einmal alle drei Jahre von einer Störung betroffen sind. Unterbrechungen durch höhere Gewalt und geplante Abschaltungen sind hier nicht enthalten.
Höhere Gewalt führte 2023 zu Unterbrechungen von 4,3 Minuten. Dazu zählten beispielsweise lokale Auswirkungen der Orkane Ronson, Denis und Zoltan oder das Schneetief Robin. Geplante Abschaltungen schlugen auf gleichbleibend niedrigem Niveau mit rund fünf Minuten zu Buche.
Das VDE FNN weist daraus hin, dass der Netzbetrieb mit dem zunehmenden Erneuerbaren-Ausbau anspruchsvoller wird. So werden immer häufiger netzstützende Maßnahmen notwendig, um den sicheren Netz- und Systembetrieb aufrechtzuerhalten. Insgesamt 96 Prozent des erzeugten Erneuerbare-Stroms konnten 2023 aber in das System aufgenommen werden.
Basis der jährlich veröffentlichten Statistik des VDE FNN sind freiwillige Angaben von Netzbetreibern zu Störungen und Verfügbarkeiten von Strom. Die Daten repräsentieren rund 75 Prozent des deutschen Stromnetzes repräsentieren und decken sämtliche Spannungsebenen ab.
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Immer wieder ein wichtiges Thema. Vielen Dank für die differenzierte Darstellung.
Merke: Zur Zeit wird 4% abgeregelt, was noch mehr wird. Bei so um die 10% sollte dann Schluss sein.
Wenn es 13,7 Minuten pro Abnehmer sind, ist es eine Katastrophe.
Es liegt aber nicht an der Grünen Energie sondern am maroden Netz.
Und nein die Unternehmen müssen sich nicht um Speicher kümmern usw… die Industrie darf sich zu recht beklagen, wenn wir in einem 3.-Welt-Land leben
Hallo Kann Nichts,
ja es ist mittlerweile wirklich erschreckend wie weit es in diesem Land gekommen ist. 13,7 Minuten Stromausfall bei 525.600 Jahresminuten bedeuten eine Versorgungsunterbrechung von 0,002% und somit einer Versorgungssicherheit von nur 99,998%
Merken Sie selbst oder?
Heiner Mosch
„Wie in den Vorjahren war die Stromversorgung in Deutschland 2023 so zuverlässig wie in kaum einem anderen Land der Welt.“
Und da schreiben Leute es wäre wie in einem 3. Welt Land. Wahnsinn.
greetZ
Carl0Z
@Carl0z
Ja wenn es 13,7 Minuten pro Kunde und Jahr ist, ist es viel..
Die Frage ist wie wird diese Zahl errechnet.
Für ein Unternehmer ist es fatal, da führt schon eine zehntel Sekunde zur Katastrophe.
Der VDE bezeichnete die Stromversorgung in Deutschland trotz der Unterbrechungen als eine „der stabilsten der Welt“. Im Ländervergleich liege Deutschland hinter Südkorea mit durchschnittlich 9,1 Minuten Unterbrechungen (im Jahr 2023) und Japan mit 10 Minuten (im Jahr 2021). Die Niederlande kamen 2023 auf 21,8 und Österreich im Jahr 2022 auf 23,2 Minuten. Wesentlich längere Unterbrechungen der Stromversorgung gab es beispielsweise 2022 mit 131,1 Minuten in den USA und 2019 in China mit 822 Minuten.
@Kann Nichts: Wer eine so empfindliche Infrastruktur (Rechenzentren, Chemie, Banke, Versicherung, Verkehr, usw. usf.) setzt Unterbrechungsfreie StromVersorgungssysteme (USV) ein.
Bitte einmal in die DIN EN 50160:2010 schauen. Dort definieren sich die Energiekonzerne und Netzbetreiber ihre „Versorgungsqualität“ selbst.
Somit ist jeder Kunde – vom Privat- bis Industiekunden – selbst für seine sensible Geräte mittels gesicherter Stromversorgung verantwortlich.
So schreibt man sich seine eigenen Qualitätsanforderungen !
@E. Wolf
Genau auf so einem Kommentar habe ich gewartet, siehe oben!
1.1 Man schiebt das Risiko einfach auf die Unternehmen!
1.2 Kosten Kosten Kosten auf die Unternehmer geschoben
2. Es gibt genügend Anwendung CNC Maschinen usw. wo ein Akku nicht ausreicht und auch nicht bis ein Notstromaggregat anspringet
3. Und an Senioren und pflegebedürftige Menschen zu hause, Wachkomapatienten wo in privaten Wohnungen liegen! Egal Egal keine Sozialkompetenz der Herr!
@Kann nichts: Mit Verlaub – Lesen und verstehen sie die Kommentare, die sie wiederum kommentrieren ?
Es ist nicht „der Herr“ der die Qualität der öffentlichen Stromversorgung regelt. Es sind die Energiekonzerne und Netzbetreiber, die dies in der EN 50160 definieren.
Und aus diesem Grund ist jeder selbst verantwortlich, egal ob Unternehmen oder privat.
Wieder der Versuch grüne Energie als sicher zu verkaufen. Die zunehmende Anzahl von Mikro-Stromausfällen unter 3 min wird nicht gezählt, sie taucht in der Statistik nicht auf, aber verursacht hohe Kosten in der Industrie. Das wird von Seiten der Bundesregierung und der Grünenergie Lobby gerne verschwiegen.
Gerne wird auch der „Stromexport“ aus D positiv dargestellt, um zu suggerieren, wir hätten durch die grüne Stromerzeugung so viel Strom, dass wir eine sichere Energieversorgung hätten. Tatsächlich muss unser grüner Strom in Spitzenzeiten ins benachbarte Ausland verschenkt werden, um unsere Netze nicht zu überlasten, andererseits muss bei der „Dunkelflaute“ Kohlestrom aus Polen und Kernenergiestrom aus Frankreich importiert werden, wir sind also auch Stromimportland.
Clevere holländische Gartenbaubetriebe nutzen das aus, indem sie ihre Gewächshausgeneratoren bei Dunkelflaute anwerfen, um diesen Strom teuer zu verkaufen (geht in Holland).
Und mit ein bisschen googeln kann man herausfinden, das nicht die momentane Stromleistung, sondern die Frequenzstabilität von 50 Hz die wichtigste Größe für Netzstabilität ist. Die darf nur minimal abweichen, und wenn diese Abweichung überschritten wird kommt es zu den Mikrostromausfällen. Die Abschaltung unserer 3 KKW hat das Risiko sicher erhöht.
Warum werden diese Fakten nicht diskutiert?