Erneuerbare deckten im ersten Halbjahr die Hälfte des Stromverbrauchs in der EU

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Im ersten Halbjahr 2024 wurde die Hälfte des Stroms der EU aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt. Das teilte die Europäische Kommission bei der Vorlage des Berichts zur Lage der Energieunion mit. Demnach hat die Windenergie die Stromerzeugung aus Gas hinter sich gelassen und ist nun nach der Kernkraft die zweitgrößte Stromquelle der EU.

Dem Bericht zufolge ist die installierte Wind- und Photovoltaik-Kapazität zwischen 2021 und 2023 um 36 Prozent gestiegen. Dabei habe die EU mit 56 Gigawatt neu installierte Photovoltaik im Jahr 2023 – nach 40 Gigawatt im Jahr 2022 – einen neuen Rekord aufgestellt. „Diese Zahlen stellen wichtige Schritte in die richtige Richtung dar, eine weitere Beschleunigung ist jedoch erforderlich, um die REPowerEU-Ziele im Rahmen der EU-Solarenergiestrategie und eine Gesamtkapazität von mindestens 700 Gigawatt bis 2030 zu erreichen“, heißt es in dem Bericht. Ende 2023 lag die gesamte installierte Photovoltaik-Leistung in der EU demnach bei 263 Gigawatt. Die Windenergie komme Ende 2023 auf insgesamt 221 Gigawatt, der Zubau habe 2023 bei 15 Gigawatt gelegen.

Der Europäische Rechnungshof hat sich derweil in einem Sonderbericht mit dem Beitrag der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) zur Klimapolitik und zum ökologischen Wandel befasst. Die ARF ist das mit 700 Milliarden Euro ausgestattete Sonderfinanzierungspaket, das die EU nach der Coronapandemie bereitgestellt hat. Laut Rechnungshof ist dieser EU-Aufbaufonds wohl nicht so grün wie behauptet: Während die Europäische Kommission angibt, dass 275 Milliarden Euro und damit 42,5 Prozent der ARF-Mittel bis Februar 2024 in die Förderung der EU-Klimaziele geflossen sind, warnen die Prüfer, dass diese Summe um mindestens 34,5 Milliarden Euro zu hoch veranschlagt sein könnte.

Weitere Probleme gibt es aus ihrer Sicht zudem bei den sogenannten Etappenzielen und Zielwerten für klimarelevante Maßnahmen, der Meldung des tatsächlich ausgegebenen Geldes sowie der Umweltfreundlichkeit der als „grün“ etikettierten Projekte. „In den Aufbauplänen kommen in hohem Maße Schätzwerte zum Einsatz, es gibt Unterschiede zwischen Planung und Praxis und letztlich nur wenige Anhaltspunkte, wie viel Geld direkt in den ökologischen Wandel fließt“, so Joëlle Elvinger, das für den Bericht zuständige Mitglied des Europäischen Rechnungshofs.

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