Eine aktuelle Studie von Ernst & Young, die im Auftrag des europäischen Photovoltaikverbands Solar Power Europe erstellt wurde, beschäftigt sich mit dem sozio-ökonomischen Beitrag der Solarenergie für Europa. Dabei werden insbesondere die Wirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Wertschöpfung innerhalb der Europäischen Union betrachtet. Laut der Studie leistet die Solarenergie einen deutlichen Beitrag zur Entstehung von Arbeitsplätzen und zur Wertschöpfung in Europa. Bis 2020 soll dieser Beitrag noch deutlich größer werden.
Die Studie zeigt allerdings auch, dass die Anzahl der Arbeitsplätze in der Solarbranche von rund 180.000 im Jahr 2008 auf rund 110.000 im Jahr 2014 gesunken ist. Die Bruttowertschöpfung des europäischen Photovoltaiksektors fiel im gleichen Zeitraum von rund zehn Milliarden Euro auf sechs Milliarden Euro. Ernst & Young geht davon aus, dass sich die Situation in den kommen Jahren wieder etwas entspannen wird. Im Jahr 2020 rechnet das Unternehmen mit voraussichtlich rund 140.000 Arbeitsplätze und etwa sieben Milliarden Euro Bruttowertschöpfung in der Solarindustrie.
Politische Entscheidungen haben viele Arbeitsplätze gekostet
Eine Studie, die im Jahr 2011 von Solar Power Europe in Auftrag gegeben wurde, zeigte laut Watson, dass zu diesem Zeitpunkt rund 250.000 Menschen im Sektor der Solarenergie beschäftigt waren. Die Arbeitsplatzverluste, die seit dem zu verzeichnen waren, seien durch politische Richtungswechsel in Europa zu dieser Zeit beschleunigt worden. Zu diesen Regelungen gehörten zum Beispiel auch die Importbeschränkungen für chinesische Solarmodule und -zellen in der Europäischen Union.
Ein weiteres Ergebnis der aktuellen Studie ist, dass ein Ende der Handelsbeschränkungen mit China mehr als 50.000 zusätzliche Arbeitsplätze bis zum Jahr 2020 entstehen lassen könnte, insbesondere im Downstream-Segment. James Watson, Chief Executive von Solar Power Europe sagt: „Die Ergebnisse zeigen, dass Europa klar von einem Ende der Handelshemmnisse für Module und Zellen profitieren würde.“ Seiner Ansicht nach sollten daher alle Hemmnisse für Installationsunternehmen und Investoren aus dem Weg geräumt werden. Ohne die Handelsbeschränkungen mit für chinesische Produkte seien außerdem auch die europäischen Klimaschutzziele deutlich leichter zu erreichen.
„Die Studie zeigt, dass es für unsere politischen Entscheidungsträger in Europa viel Arbeit zu tun gibt, wenn wir das Potenzial der Solarenergie umsetzen wollen“, sagt James Watson. Auf der Klimakonferenz COP21 habe man gesehen, dass Länder wie Indien oder Frankreich dazu bereit sind, eine globale Führungsrolle im Bereich der Solarenergie zu übernehmen. Zudem wollten private Organisationen Billionen Dollar in eine Terrawatt-Initiative für Solarenergie investieren. Wenn Europa die Nummer eins bei erneuerbaren Energien sein wolle, müsse der Zubau der Photovoltaik in den kommenden Jahren deutlich beschleunigt werden, meint Watson. „Das wird die Beschäftigungszahlen und die Wertschöpfung weit mehr steigern, als es diese Studie vorhersagt.“
Diekomplette Studie kann auf der Webseite von Solar Power Europe kostenlos heruntergeladen werden.
(Mirco Sieg)
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