Energy Sharing kann ein hilfreiches Instrument für die Energiewende und die Erreichung von Deutschlands Klimazielen darstellen. Es ermöglicht Teilnehmenden – darunter Haushalte, Unternehmen und Kommunen – gemeinsam erneuerbare Energien vor Ort zu erzeugen, diese über das öffentliche Stromnetz zu teilen und kosteneffizient zu nutzen. Durch die dezentrale Energieproduktion und -nutzung werden die Stromnetze entlastet, der CO₂-Ausstoß reduziert und die Akzeptanz der Energiewende erhöht, da die Bürger:innen aktiv an der Gestaltung ihrer Energiezukunft mitwirken. Trotz der zahlreichen Vorteile, ist Energy Sharing aufgrund des fehlenden Rechtsrahmen in Deutschland bislang nicht möglich.
Österreich als Vorreiter in Sachen Energy Sharing
Im Nachbarland Österreich sprechen die Zahlen für sich: Seit der Verankerung des nachbarschaftlichen Stromhandels im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes im Juli 2021, wurden bereits über 2000 sogenannter Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften gegründet. Die Alpenrepublik gilt im europäischen Vergleich als Vorreiter. Zurückzuführen ist der beeindruckende Erfolg der Energiegemeinschaften in Österreich auf eine dynamische Gesetzgebung, die intelligente Messsysteme flächendeckend einführt und auf die engagierte Unterstützung der Österreichischen Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften, welche mit Beratungsleistungen maßgeblich unterstützt.
Pilotprojekt in Deutschland
Um Energy Sharing Communities und die dazu notwendigen Rahmenbedingungen praxisnah zu testen, wurde in Deutschland unter anderem das Projekt „ESCdigital“, ein Teil des Future Energy Labs der Deutsche Energie-Agentur (dena), ins Leben gerufen. Softwareanbieter Exnaton liefert dabei die Abrechnungssoftware, um eine transparente sowie effiziente Abwicklung der Energieflüsse innerhalb der ESC zu gewährleisten.
“Energiegemeinschaften sind das perfekte Beispiel für die Kraft der Synergie und Zusammenarbeit. Durch kollektives Handeln und die gemeinsame Verantwortung können wir nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch Energiekosten senken und lokale Gemeinschaften stärken”, ist Dr. Liliane Ableitner, Mitgründerin und Geschäftsführerin von Exnaton überzeugt. Der Softwareanbieter unterstützt bereits zahlreiche Energieversorgungsunternehmen wie KELAG, Burgenland Energie und Tiwag bei der erfolgreichen Implementierung und Abrechnung von Energiegemeinschaften in Österreich und blickt optimistisch auf die Dynamik im deutschen Markt.
“Der Entwurf zum reformierten Energiewirtschaftsgesetz und die darin enthaltenen Vorschläge zum Energy Sharing stellen einen ersten Schritt in die richtige Richtung dar. Mit bürokratiearmen Prozessen und finanziellen Anreizen wie dem Entfall von Netzentgelten, würde der Bevölkerung Energy Sharing noch schmackhafter gemacht werden. Wir hoffen also auf Nachbesserung.”, meint Ableitner.
Energy Sharing im Rampenlicht
Was für das Gelingen von Energy Sharing in Deutschland noch benötigt wird und welche Hürden es zu überwinden gilt, wird auf der diesjährigen Exnaton Konferenz umfassend erörtert. Energie-Expert:innen von Exnaton und der dena teilen exklusive Einblicke in die Theorie und Praxis des Energy Sharing. Unter dem Motto „Vom Nachbarn lernen: wie dezentrale Energiedienstleistungen im DACH-Raum aussehen“ erwarten Sie am 8. Oktober 2024 von 9:00 bis 13:00 Uhr viele weitere spannende Themen. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier. Melden Sie sich hier an und profitieren Sie von den Erkenntnissen erfolgreich umgesetzter Projekte.
Über Exnaton
Exnaton ist ein mehrfach ausgezeichnetes Spin-off-Unternehmen der ETH Zürich, das von drei ehemaligen Doktorand:innen gegründet wurde. In demBestreben, den Weg für ein erneuerbares und nachhaltiges Energiesystem zu ebnen und neue digitale Geschäftsfelder für Energieversorgungsunternehmen zu erschließen, entwickelten sie die innovative Abrechnungssoftware Exnaton. Die White-Label-SaaS-Plattform ermöglicht die Administration und Abrechnung von Erneuerbaren Energiegemeinschaften und Gemeinschaftlichen Erzeugungsanlagen. Dank PowerQuartier können Verbrauchende nun direkt von ihren Nachbar:innen Strom kaufen, Elektrofahrzeuge mit lokalem kostengünstigen und erneuerbaren Strom aufladen oder Mikroinvestitionen in gemeinsame Energieanlagen in der Umgebung tätigen
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