Wasserstoff-Großprojekte von RWE erhalten Förderzusagen von Bund und Ländern

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RWE hat heute Förderzusagen von Bund und Ländern in Höhe von mehr als
619 Mio. Euro erhalten, um zwei ihrer Wasserstoff-Großprojekte in Deutschland umzusetzen.

Gefördert werden der Bau eines 300-Megawatt-Elektrolyseurs zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Lingen (Niedersachsen) im Rahmen des Projekts GET H2 Nukleus sowie der Bau eines Wasserstoffspeichers in Gronau-Epe (Nordrhein-Westfalen).

Ein dritter Zuwendungsbescheid über 199 Mio. Euro ging an ein Konsortium, das im Rahmen des Projekts HyTechHafen Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) auf den Bau einer
100-Megawatt-Elektrolyse-Anlage hinarbeitet. An diesem Konsortium ist RWE beteiligt.

Der Bund stellt pro Vorhaben jeweils 70 Prozent der Fördersumme bereit. 30 Prozent steuern je nach Projektstandort die Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern bei. RWE plant, in die drei Projekte einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag zu investieren.

Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender der RWE AG: „Heute ist ein guter Tag für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Dank der Förderung von Bund und Ländern können jetzt in Deutschland die ersten Wasserstoffprojekte in industriellem Maßstab umgesetzt werden. Grüner Strom und Wasserstoff werden entscheidend sein für die Attraktivität von Wirtschaftsstandorten. Deshalb ist es wichtig, jetzt rasch auch in die heimische Wasserstoffproduktion und die Infrastruktur inklusive der Speicher zu investieren. Unser Team bei RWE hat viel geleistet, um unsere Wasserstoffprojekte voranzutreiben – schön, dass es jetzt los gehen kann.“

Die EU-Kommission hatte den Projekten zusammen mit weiteren Wasserstoff-Vorhaben im Februar bescheinigt, wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse (Important Projects of Common European Interest, IPCEI) zu sein. Dadurch war eine Förderung durch nationale Träger möglich geworden.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Vertreter der Länder überreichten die Förderbescheide am Montag in Berlin.

Der Standort Lingen spielt eine Schlüsselrolle in RWEs Wasserstoffstrategie. Dort plant das Unternehmen, im Rahmen des GET H2 Nukleus bis 2027 in 100-Megawatt-Schritten Wasserstoff-Erzeugungskapazitäten von 300 Megawatt zu schaffen. Die erste 100-MW-Elektrolyse soll 2025 in Betrieb gehen. Der in Lingen erzeugte grüne Wasserstoff soll Industrieunternehmen dabei helfen, ihre CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren.

Beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft kommt der Transport- und Speicherinfrastruktur eine wesentliche Rolle zu. Der von RWE Gas Storage West geplante Wasserstoff-Kavernenspeicher in Gronau-Epe wird zwei Kavernen zur Lagerung von Wasserstoff nutzen. Der Speicher wird dazu beitragen, die schwankende Wasserstofferzeugung aus Wind und Sonne zu puffern. Dadurch kann grüner Wasserstoff bedarfsgerecht für industrielle Abnehmer bereitgestellt werden. Der erste Wasserstoff soll 2026 in die Anlage eingespeist werden.

Das Projekt HyTechHafen Rostock sieht die Errichtung eines 100-MW-Elektrolyseurs im Hafen Rostock vor, der ab 2027 grünen Wasserstoff erzeugen soll. Dieser soll zum einen lokalen Verbrauchern zur Verfügung gestellt, zum anderen in das im Aufbau befindliche deutschlandweite Wasserstoffkernnetz eingespeist werden. Gesellschafter der Betreibergesellschaft sind die ROSTOCK PORT GmbH, die RheinEnergie AG, die EnBW Neue Energien AG sowie RWE Generation SE.