(Kirchdorf / Haag i.OB, 12.04.2016) Gleich nach der Begrüßung durch Tina Barroso, Leiterin der Abteilung Konferenzen bei Solarpraxis und Dipl. Ing. (Univ.) Hans Urban, Leitung Produktmanagement und Engineering sowie Prokurist bei Schletter, wurde den Gästen erläutert, was es mit „Fisch sucht Fahrrad“ eigentlich konkret auf sich hat: Einander über zusammengehörende Motivkarten näher kennenlernen und Erfahrungen austauschen.
Veranstalter war die Solarpraxis Neue Energiewelt AG aus Berlin, Gastgeber die Schletter GmbH. Rund 200 Teilnehmer waren gekommen. „Wir freuen uns, dass wir auch heuer als Gastgeber Anlagenbetreibern eine eigene Plattform zum Wissensaustausch bieten konnten. Die gut besuchte Konferenz zeigt, dass wir da den richtigen Nerv getroffen haben", erklärt Hans Urban.
Zum Auftakt erläuterte Frau Barroso den organisatorischen Ablauf und initiierte ein erstes kurzes „persönliches“ Kennenlernen. Hans Urban lieferte anschließend Argumente für die nachfolgende Podiumsdiskussion mit Ministerialdirektor Dr. Bernhard Schwab, Amtschef im Bayrischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.
So wies Urban darauf hin, dass die Betreiber Arbeitgeber der PV-Branche sind und diese wiederum Arbeitsplätze, Zukunftstechnologien und Exportchancen schaffen. Zusätzlich generiert jeder Betreiber Finanzierungen, Versicherungen, Einkommens-, Gewerbe- und meist auch Kirchensteuer. Außerdem ist er Haupttreiber der Energiewende. Immerhin betrug 2010 der Jahresumsatz an PV-Anlagen in Deutschland ca. 23 Mrd. Euro, was 8,5 Prozent der Bauinvestitionen oder 28,7 Prozent der Investitionen in Neuwagen entspricht. Die Politik hat sich klar zum 1,5-Grad -Ziel bekannt. Dazu müsste aber der Ausbau in Deutschland bei 12,5 GW PV pro Jahr liegen, doch es wird nicht einmal mehr der Korridor von 2,4 GW erreicht.
Interessante politische Diskussion
Gegen 09:15 Uhr kündigte Hans Urban dann Ministerialdirektor Schwab an, der die sehr konkreten Fragen zur bayrischen Energiepolitik beantwortete und explizit auf die EEG-Novelle und die Bedingungen für die Solarbranche einging. Aktuell werden ja die Stellungnahmen zur EEG-Änderung diskutiert und Bayern nimmt hier Einfluss. Es zeigte sich, dass Dr. Schwab genau der richtige und zuständige Mann für diese Fragen ist und die PV-Betreiberkonferenz der passende Ort, um beispielsweise Missverständnisse seitens der Politik hinsichtlich der Ausschreibungsgrenzen für PV-Freiflächenanlagen auszuräumen. Wenngleich sich Schwab als guter Zuhörer erwies und sich offen für Erklärungen und die Sichtweise der Betreiber zeigte, bleibt abzuwarten inwieweit er tatsächlich die aktuelle Haltung des Ministeriums in einigen der diskutierten Punkte zu ändern in der Lage ist.
Gute Stimmung und rege Beteiligung
Die Schwerpunkte der Einzelveranstaltungen waren Versicherungen und Steuern, Direktvermarktung, Dienstleistungen wie O & M-Service und Reinigung sowie technische Themen wie Speichernachrüstung und die potenzialinduzierte Degradation von Solarmodulen (PID). Begleitend zur Konferenz fanden Werksbesichtigungen und Experten-Sprechstunden statt. Die Teilnehmer lobten den lockeren Umgang miteinander, die tolle Stimmung, die ausgewählten Themen und die Referenten, welche die teilweise sehr komplexen Informationen allgemein verständlich vermittelten. Die aktive Teilnahme wurde ebenfalls positiv bewertet. Einige der Gäste hätten sich jedoch gefreut, wenn mehr Betreiber vor allem kleinerer und mittelgroßer PV-Anlagen gekommen wären.
Elektromobilitätstag sorgte zusätzlich für Abwechslung
Wenngleich das Wetter nicht ganz mitspielte, so wurde dennoch die Gelegenheit genutzt, im Außenbereich die aktuellen Elektroautos zu besichtigen und zu fahren. Es waren die Modelle der meisten namhaften Hersteller vertreten wie z.B. der BMW i3, der VW e-up!2 oder der neue Tesla.
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