Berlin, 31.10.2013 – Die Maschinen- und Anlagenbauer appellieren an Union und SPD, in den Koalitionsverhandlungen einen tragfähigen Konsens über die künftige Energiepolitik herbeizuführen. Vier Wochen nach der Bundestagswahl erklären Vertreter aus dem Maschinen- und Anlagenbau was sie den Parteien für die Koalitionsverhandlungen mitgeben wollen und wo sie im Bereich der Energiepolitik noch Nachholbedarf sehen.
„Stillstand aufgrund widerstreitender Interessen muss als Zustandsbeschreibung der deutschen Energiepolitik der Vergangenheit angehören“, so Dr. Stefan Spindler, Vorstandsmitglied der Bosch Rexroth AG. „Durch die politischen Unsicherheiten werden schon heute die laufenden Planungen für notwendige Kraftwerksprojekte beeinträchtigt“, fügt Thorsten Herdan, Geschäftsführer im VDMA, hinzu.
Eines der Hauptaufgaben der neuen Bundesregierung muss daher die Entwicklung eines Strommarktdesigns 2.0 sein. Es soll marktwirtschaftlich ausgerichtet sein ohne den Ausbau der erneuerbaren Energien auszubremsen. Das Strommarktdesign muss neben der Leipziger Strombörse den Handel mit gesicherter Leistung, neue Flexibilitätsprodukte, einen CO2-Markt, die Speicher- und Netzinfrastruktur sowie das Lastmanagement umfassen. Direktvermarktungsmodelle und die sukzessive Übernahme von Systemverantwortung können die Marktintegration der erneuerbaren Energien vorantreiben.
Auch die Potenziale der Energieeffizienz wurden bisher noch nicht ausreichend angegangen. Aus diesem Grund wurde in Industrie, Gebäude und Verkehr das enorme ökonomische Potenzial der Energieeffizienz noch nicht erschlossen. „Wir brauchen eine Energieeffizenz-Wende“, fordert Dr. Carsten Voigtländer, vorsitzender Geschäftsführer der Vaillant Group. „Um die anvisierten Ziele zu erreichen, muss die neue Regierung hier dringend nachsteuern.“ Der Handlungsbedarf wird auch im aktuellen Energiewende-Barometer Maschinenbau des VDMA bestätigt. So sind mit der bisherigen Energieeffizienzpolitik 82 Prozent der befragten Maschinen- und Anlagenbauer unzufrieden. “Die Ausgangslage nach der Bundestagswahl ist nicht einfacher geworden“, erklärt Dr. Markus Beukenberg, Mitglied des Vorstandes Wilo SE. Bereits eingeleitete und noch zu verbessernde Maßnahmen im Bereich Energie, Klima und Gebäudetechnik müssten konsequent weitergeführt und dürften nicht in Koalitionsverhandlungen zur Spielmasse gemacht werden, so Beukenberg weiter.
Die Steigerung von Energieeffizienz in Gebäuden gehört zu den wichtigsten Aufgaben, die in dieser Legislaturperiode angegangen werden müssen. So sind in Deutschland Gebäuden 40 Prozent des Energieverbrauchs und damit ein Drittel des Kohlendioxidausstoßes zuzuschreiben. „Es gilt, steuerliche Anreize im Sinne von Abschreibungen auf den Weg zu bringen, die einer effektiven Gebäudesanierung, technologieoffen, zuträglich sind. Hier sind insbesondere die Länder im Bundesrat in der Pflicht,“ erläutert Patrick Müller, Geschäftsführer und Gesellschafter der Alois Kasper GmbH. “Insbesondere der bislang vernachlässigte Nichtwohngebäudesektor muss – wegen seiner enormen Einsparpotenziale – stärker in den politischen Fokus rücken,“ so Uwe Großmann, Head Solutions & Services, Siemens AG.
Im Forum Energie führt der VDMA die energiepolitischen Aktivitäten des Verbandes zusammen und bündelt das Know-How der Branche zum Thema Energie. Das Forum Gebäudetechnik bündelt – interdisziplinär und vorwettbewerblich – die Kompetenzen derjenigen Fachverbände und Arbeitsgemeinschaften im VDMA, die ihre Produkte und Dienstleistungen in den gebäudetechnischen Sektor liefern.
Haben Sie noch Fragen? Dr. Carola Kantz, Leiterin des VDMA Forum Energie, Tel. 030/3069-4611 odercarola.kantz@vdma.org, beantwortet sie gerne.
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