Umfrage zu Energie und Photovoltaik: Hausbesitzer sehen von Investitionen ab

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Bitterfeld-Wolfen, 2. Dezember 2024] Die Deutschen fühlen sich nicht gut über finanzielle Aspekte der Investition in Erneuerbare Energien für Privathaushalte informiert. Das ergibt eine aktuelle repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Solaranlagenherstellers Qcells. Abgefragt wurde unter anderem das Wissen zu Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen. Konkret gefragt nach Förderungen und Wirtschaftlichkeit bei Photovoltaiklagen, antworteten von 2.500 Personen, die in einem eigenen Haus leben, 64,1 Prozent gar nicht oder weniger gut informiert zu sein.

Gleichzeitig scheuen die meisten vor den hohen Kosten zurück, die beim Erwerb einer Solaranlage entstehen. Gefragt nach den Gründen, die derzeit gegen den Erwerb einer eigenen Solaranlage sprechen, nannten von 5.000 befragten Eigenheimbesitzern, die noch keine PV-Anlage haben, 50,8 Prozent hohe Anschaffungskosten. Weitere Gründe sind Unklarheit, wann sich die Anlage bezahlt machen werde (34,2 Prozent) und die geringe Vergütung für den überschüssigen Strom, der ins Netz eingespeist wird (30,5 Prozent).

Nahezu überall in Deutschland sind die Kosten der Erstinstallation der Hauptgrund, der gegen eine Anschaffung spricht, insbesondere in Brandenburg (63 Prozent) sowie in Sachsen-Anhalt und im Saarland (jeweils 60 Prozent). Lediglich in Hamburg rangiert die Scheu vor hohen Investitionen mit 40,7 Prozent hinter der Frage, bis wann sich die Anschaffung rechnet (46,2 Prozent).

Solaranlage rechnet sich für 4-Personen-Haushalt innerhalb der ersten 10 Jahre

Eine Beispielrechnung zeigt: Nach 9,5 Jahren Betrieb amortisiert sich im Schnitt die Investition der Solaranlage für einen 4-Personen-Haushalt bei einem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von 4.200 kWh. Eines der von Qcells im Jahr 2024 am häufigsten verkauften Solaranlagen-Pakete hat eine Leistung von 10,8 kWp und kostet inklusive Stromspeicher und Installation 18.600 Euro. Die Anlage erzeugt im Mittel 10.300 kWh Strom pro Jahr. Die Berechnung der Einstrahlung basiert dabei auf einem 20-jährigen Mittelwert. Da ein 4-Personen-Haushalt im Jahr rund 3.400 kWh Strom aus der eigenen Produktion nutzt, können im Mittel 6.900 kWh ins Stromnetz eingespeist werden. Aus den Einsparungen beim Eigenverbrauch und den Einnahmen durch die Einspeisung ergibt sich in dieser Rechnung eine jährliche Gesamtersparnis von 1.950 Euro, die in Summe nach 9,5 Jahren die Investitionskosten ausgleichen (siehe beigefügte Infografik).

In Haushalten, die bereits eine Wärmepumpe besitzen, werden im Durchschnitt jährlich zusätzliche 5.000 kWh benötigt. So können Hausbesitzer noch mehr solar-erzeugten Strom direkt nutzen und die Einsparungen weiter erhöhen. Die Ersparnis würden in diesem Fall bei rund 2.600 Euro pro Jahr liegen. Auf diese Weise verkürzt sich die Amortisationszeit der Solaranlage auf 7,2 Jahre.

Strom sparen ist wichtigster Anschaffungsgrund für Besitzer von PV-Anlagen

Es sind genau diese Einsparungen, die Hausbesitzer mit eigener Solaranlage als Vorteil ihrer Investition sehen. Auch das zeigt die Umfrage. Denn Civey hat für Qcells im selben Erhebungszeitraum auch 2.000 Hausbesitzer befragt, die bereits eine Photovoltaikanlage installiert haben. Sie führen als Gründe für ihre Investition allem voran an, Strom sparen zu wollen (61,6 Prozent) und unabhängiger in Bezug auf Energie sein zu wollen (54,9 Prozent). Der Aspekt der Unabhängigkeit ist unter den 18- bis 29-Jährigen der Befragten mit 97,4 Prozent außergewöhnlich hoch.