13. Februar 2025, Aachen. Die Stadtwerke-Kooperation Trianel GmbH sieht die Entwicklung von Flexibilitätsoptionen als eine der wichtigsten Stellschrauben für das Gelingen der Energiewende. Dunkelflauten und punktuelle Erzeugungsspitzen stellen das Stromsystem vor neue Herausforderungen. Um den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien in das Stromsystem zu integrieren und eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten, arbeitet das Unternehmen bereits an verschiedenen Flexibilitätsprojekten.
Sven Becker: „Flexibilität braucht einen sicheren Investitionsrahmen“
„Mit dem Ausbau der Erneuerbaren haben wir dem `Haus der Energiewende´ in den letzten Jahren neue, schöne Stockwerke gebaut. Leider wurde dabei die Flexibilität – das zugehörige Treppenhaus – vernachlässigt. Aktuell kann nicht das volle Potenzial aller Etagen genutzt werden“, sagt Sven Becker, Sprecher der Trianel-Geschäftsführung. „Erneuerbare Anlagen müssen auch bei uns oftmals abgeregelt werden, wenn die Erzeugung die Nachfrage übersteigt. Damit vergeben wir viel Potenzial und das macht den Strom unnötig teuer.“ Um den Bau von weiteren Flexibilitätsprojekten zu ermöglichen, benötige die Branche aber verlässliche Rahmenbedingungen, erklärte der Trianel-Geschäftsführer im Rahmen eines Pressegesprächs während der E-world in Essen. „Die Energiewende darf jetzt nicht ins Stocken kommen. Es liegt in den Händen der kommenden Bundesregierung, zeitnah ein passendes Umfeld für Investitionen zu schaffen – weitere Verzögerungen können wir uns nicht leisten“, so Becker weiter.
Elektrolyseure, Batteriespeicher und wasserstofffähige Gaskraftwerke sorgen für die nötige Flexibilität im Stromsystem, indem sie Strom dann nutzbar machen, wenn er wirklich gebraucht wird. Trianel setzt zudem auch auf die gezielte Steuerung von Biogasanlagen, um bereits bestehendes Flexibilitätspotenzial besser nutzbar zu machen.
Flexibilitätslösungen und Projektfortschritte
Großbatteriespeicher Waltrop
Trianel plant und projektiert einen Großbatteriespeicher in Waltrop auf einem Nachbargrundstück des Trianel Kohlekraftwerks Lünen. Der Speicher soll nach drei Ausbauphasen eine Kapazität von 1.800 MWh und eine Leistung von 900 MW erreichen. Die entsprechende Flächensicherung ist bereits abgeschlossen und der Satzungsbeschluss der Stadt Waltrop für die Änderung des Bebauungsplans gefasst.
Wasserstoffzentrum Hamm
Gemeinsam mit den Stadtwerken Hamm, den Stadtwerken Bochum und den Dortmunder Stadtwerken DSW21 plant Trianel das erste rein kommunale Elektrolyseprojekt. In unmittelbarer Nähe zum Trianel Gaskraftwerk Hamm soll ein 20 MWel Elektrolyseur entstehen, der bei 4.000 Volllaststunden im Jahr etwa 1.500 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren kann. Das Projekt kann den regionalen Wasserstoffhochlauf in Westfalen und im Ruhrgebiet beschleunigen. Das Wasserstoffzentrum Hamm wird durch das Land NRW gefördert.
Trianel Wasserstoffkraftwerk Hamm
Trianel hat bereits im September 2023 Pläne vorgestellt, am Standort des Trianel Gaskraftwerks Hamm einen dritten wasserstofffähigen Kraftwerksblock mit einer Leistung von 500 MW zu errichten. Das Trianel Wasserstoffkraftwerk Hamm soll künftig gesicherte Leistung zur Verfügung stellen und damit einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Damit trägt es zum Übergang zu einer klimaneutralen Energieversorgung bei. Der Standort in Hamm-Uentrop bietet optimale Voraussetzungen für dieses Projekt.
Trianel FlexOptimierung
Die FlexOptimierung übernimmt den 24/7-Betrieb steuerbarer Biogasanlagen über das Trianel-Leitsystem, sodass der Betreiber nur in Einzelfällen aktiv muss. Die Anlagen erzeugen nur dann Strom, wenn er benötigt wird. Der Ansatz unterstützt das lokale Stromnetz und erzielt durch die Fahrplanoptimierung so wie die Vermarktung über die hauseigene Handelsabteilung Zusatzerlöse für die Betreiber.
Trianel FlexIndex – Sichtbarkeit für den Wert von Flexibilität
Der Trianel FlexIndex wird quartalsweise veröffentlicht und visualisiert marktnah den zunehmenden Wert von Flexibilität. Der Index setzt sich aus insgesamt 6 Teil-Indikatoren zusammen, die jeweils Preisdifferenzen an den Spot- und Intraday-Märkten abbilden. Seit seinem Basisjahr 2017 hat der Index bereits rund 300 % zugelegt.





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