The smarter E AWARD, Intersolar AWARD und ees AWARD 2020: Das sind die Finalisten

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THE SMARTER E AWARD 2020: DAS SIND DIE FINALISTEN

Innovative Geschäftsmodelle und zukunftsweisende Projekte für eine nachhaltige Energiewirtschaft präsentieren die Finalisten des The smarter E AWARD 2020. Im Mittelpunkt der Kategorie „Outstanding Projects“ stehen realisierte Projekte in den Bereichen Solar, Speicher, E-Mobilität und Energiemanagement. Die Kategorie „Smart Renewable Energy“ legt den Fokus auf Lösungen zur Sektorkopplung sowie auf die intelligente Betriebsführung von Solaranlagen im Zusammenspiel mit anderen Erzeugern und Verbrauchern. Die Gewinner des The smarter E AWARD werden am 30. Juni 2020 auf einer virtuellen Bühne gewürdigt.

Trotz der Corona-bedingten Absage von The Smarter E Europe 2020 und der Verschiebung von The smarter E South America 2020 werden auch in diesem Jahr Unternehmen und Projekteigentümer für zukunftsweisenden Lösungen mit dem bedeutenden Innovationspreis der Energiebranche, dem The smarter E AWARD, ausgezeichnet. Dieses Mal jedoch im Rahmen einer virtuellen Preisverleihung am 30. Juni – zusammen mit den Innovationspreisen Intersolar und ees AWARD.

Finalisten der Kategorie „Outstanding Projects“

Spannende Projekte weltweit präsentieren die Finalisten in der Kategorie „Outstanding Projects“. Und sie machen deutlich: Erneuerbare Energien, Energiespeicher und Elektromobilität sind weltweit auf dem Vormarsch und entwickeln sich zu den Schlüsseltechnologien der neuen Energiewelt.

– Alpha ESS Europe GmbH (Deutschland): Das „Myanmar Rural Electrification Project“ ist Teil eines Programms der Weltbank: Bis zum Jahr 2030 sollen durch Netzausbau und dezentrale ländliche Elektrifizierung mittels Microgrids 7,2 Millionen Haushalte in Myanmar mit Strom versorgt werden. Bei dem Projekt selbst werden in einem ersten Schritt neun Dörfer angeschlossen. Dazu wurden von Alpha ESS an 13 Standorten Systeme mit insgesamt 1 MW PV-Leistung und 5 MWh Speicherkapazität errichtet. Ein wesentlicher technologischer Baustein dieses Projekts ist das Thermomanagement der Batterien in Containern. Dazu wurde ein modulares Standard-Design entwickelt, das auch an andere Standorte angepasst werden kann.
– C2 Energy Capital (USA): Die Minneapolis Public Schools (MPS), eine öffentliche Schule in den USA, konnte durch die Installation einer PV-Anlage mit 480 kWp auf Dach und Carport zum einen das ihr zur Verfügung stehende Budget erhöhen. Auf der anderen Seite steht der Umbau der Schule zu einer Art realem Labor der Energiewende: Die Solaranlage ist nicht einfach ein zusätzliches Bauteil auf dem Dach, sondern ein wesentliches Element des Schulgebäudes, das Schülerinnen und Schüler hilft, mehr über erneuerbare Energien zu lernen. Auch Ladestationen für Elektrofahrzeuge gehören zum Thomas Edison High School Solar Energy & Sustainability Plaza Project.
– Phaesun GmbH (Deutschland): Im EU-Entwicklungs- und Innovationsprojekt „REvivED Water“ wurde eine besondere Entsalzungs- und Reinigungsanlagen für Brackwasser installiert. Das solarbetriebene System auf der Basis von Elektrodialyse vorsorgt 300 Dorfbewohner und Nomaden im Dorf Beyo Gulan in der Wüste Somalilands. Es ersetzt einen Salzbrunnen, dessen Wasser aufgrund des hohen Salzgehalts und der Verschmutzung gesundheitsschädlich war. Nun verfügen die Menschen über eine zuverlässige Quelle für sauberes Trinkwasser. Das wartungsarme System – lokale Fachkräfte werden zur Wartung ausgebildet – soll auch in Djibouti, Tansania und Indien zum Einsatz kommen.
– Reuniwatt SAS (Frankreich): Das Springbok Solar Cluster, ein 443 MWp PV-Kraftwerk mit einer 1,5 MWh Li-Ionen-Batterie, liefert dank Regelalgorithmen auf Grundlage von genauen Kurz- und Langzeitprognosen „versandfertigen Strom“ für Los Angeles. Die Prognosen werden mithilfe einer Infrarot-Himmelsbeobachtung erstellt, wodurch das Wetter schnell und genau vorhergesagt werden kann. Die Vorhersagen werden auch zur Leistungsglättung verwendet: Das Energiespeichersystem gleicht die Variabilität des Solarstroms aus. Möglichst genaue Prognosen sind wichtig, um erneuerbare Energie künftig noch besser in das Strommarktdesign zu integrieren.
– SENEC GmbH (Deutschland): Onslow Renewable Energy Pilot, ein sehr großes Microgrid in Australien, soll die Leistung des Stromversorgungssystems verbessern, um letztendlich Gemeinden mit erschwinglicher und nachhaltiger Elektrizität zu versorgen. Wegen des regional sehr hohen Strombedarfs, welcher oftmals mithilfe von Dieselgeneratoren gedeckt wird, amortisiert sich das Microgrid mit einer 1 MWp PV-Anlage, einem Gaskraftwerk und einem 1-MWh-Batteriespeichersystem in weniger als drei Jahren. Die neue Strominfrastruktur ermöglicht Anbietern eine hohe nachhaltige Rendite und Abnehmern günstige grüne Energie zu stabilen Kosten.
– SMA Solar Technology AG (Deutschland): Energieversorgung außerhalb des öffentlichen Stromnetzes – das Bordesholm-Beispiel ist ein Meilenstein der Energiewende. Das 10-MW-Speichersystem mit einer Kapazität von 15 MWh in Schleswig-Holstein hat vornehmlich die Aufgabe, eine primäre Betriebsreserve und Strom für die Direktvermarktung zu liefern. Zudem soll es die komplette Stromversorgung bei einem Netzausfall sichern. Im Zuge der Inbetriebnahme wurden die Verbraucher probeweise komplett vom öffentlichen Netz abgehängt und anschließend mit rein regenerativem Strom versorgt – der Übergang war stufenlos und unauffällig. Das System sorgt für hohe Versorgungssicherheit, ist schwarzstartfähig und kann somit schnell wieder in Betrieb genommen werden.
– Solar Chernobyl LLC (Ukraine): Solar Chernobyl ist ein 1-MW-Solarkraftwerk mit großer Symbolkraft. Es ist die erste PV-Anlage auf einem radioaktiv kontaminierten Gebiet – gerade 100 Meter entfernt vom vierten Kernreaktorblock des 1986 explodierten Kernkraftwerks Tschernobyl. So vollzieht sich die Energiewende genau an dem Ort, an dem einst der Super-Gau das Ende der Kernkraftnutzung einläutete. Die Anlage steht mehr als sinnbildlich für den Wechsel der Energieversorgung. Mit diesem Projekt fördert das ukrainisch-deutsche Konsortium Rodina-Enerparc die wirtschaftliche Entwicklung der Sperrzone von Tschernobyl nachhaltig und klimafreundlich.
– SunPower Corporation (USA): Die gemeinnützige Organisation „Water Mission“ will in den entlegensten Regionen der Welt Menschen mit Wasser versorgen. Weil es oft weder Brennstoffe noch Netzstrom gibt, werden mit Solarstrom angetriebene Wasserpumpen eingesetzt. Das Projekt im Nyarugusu-Flüchtlingslager in Tansania, in dem 132.000 Flüchtlinge längst sesshaft geworden sind, zeigt die Notwendigkeit eines solchen Engagements. Das Lager verfügt mittlerweile über sechs Wasserquellen. Das geförderte Wasser wird mithilfe eines solarbetriebene Aufbereitungssystem gereinigt. Nach Angaben von „Water Mission“ steht in Nyarugusu das weltweit größte solarbetriebene Wasseraufbereitungssystem.
– SunPower Corporation (USA): Das „Powerhouse Brattørkaia“ in Norwegen ist das nördlichste Gebäude seiner Art. Es besticht durch seine ästhetische Gebäudeintegration, produziert mehr Strom, als es selbst verbraucht, und liefert den Überschuss mithilfe eines Microgrid-Netzes an benachbarte Gebäude, Elektrobusse, Autos und das Fährsystem des nahen Hafens. Auch wenn an diesem Standort im Winter nur mit maximal vier Stunden Sonne zu rechnen ist, wird durch die großzügig ausgelegte, integrierte Solarstromanlage über das Jahr hinweg ein Überschuss erwirtschaftet. Das Haus ist ein Musterbeispiel für gebäudeintegrierte PV und ein architektonisches Highlight, das eigens für einen optimierten Solarertrag konzipiert wurde.
– Xuan Cau Holdings/B. Grimm Power Public Company (Thailand): Mit dem Dau Tieng Photovoltaic Solar Power Project wurde in der Nähe des Dau-Tieng-Stausees in Vietnam eine PV-Anlage auf Stelzen errichtet. Die 500 MWp große Anlage nebst Umspannwerk steht in einem 550 Hektar großen Gebiet, welches immer wieder überflutet wird. Ausgelegt auf der Grundlage des Pegels des höchsten zu erwartenden Hochwassers der nächsten 100 Jahre, nutzt es ein ansonsten recht unzugängliches Gebiet für die Produktion von Solarstrom. Je nach Topographie und Geologie wurden sechs unterschiedliche Pfahllängen und -typen eingesetzt. Bei der Installation musste die Rammgeschwindigkeit an den Wasserstand angepasst werden. Die Installation erfolgte während unterschiedlicher Wasserspiegel – teils vom Land, teils mithilfe von Schiffen.

Finalisten der Kategorie „Smart Renewable Energy“

Die Produkte und Lösungen der Finalisten in der Kategorie „Smart Renewable Energy“ umfassen einerseits Lösungen zur Sektorkopplung, um die Nutzung von PV bei der Wärme- und Mobilitätswende zu optimieren. Andererseits liegt der Fokus auf der intelligenten Betriebsführung von Solaranlagen im Zusammenspiel mit anderen Erzeugern und Verbrauchern, wobei eine netzstabilisierende Betriebsführung im Vordergrund steht. Einige Systeme bieten sogar Netzdienstleistungen an. So sind PV-Anlagen oft nicht mehr lokale Insel-Lösungen, sondern übernehmen immer mehr Eigenschaften als zentrale Elemente des Stromnetzes.

– Bachmann electronic GmbH (Österreich): Mit dem Smart Power Plant Controller stellt Bachmann electronic einen auf Hard- und Software basierten Komplettansatz für Erzeugungsparks vor. Durch die Zertifizierung des Komplettsystems erhalten die Nutzer Rechtssicherheit für den Betrieb eines damit verwalteten Parks. Unterstützt wird diese Lösung durch eine standardisierte Datenschnittstelle und ein ausgeklügeltes Berechtigungskonzept. Ausgelegt ist der Smart Power Plant Controller für hybride Erzeugungsanlagen ab 135 kW, die besonderen Auflagen der Regulierung folgen müssen.
– Fronius International GmbH (Österreich): Der Fronius Solhub ist eine schlüsselfertige Lösung zur Produktion, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff direkt beim Verbraucher. Mit dem Wasserstoff werden Brennstoffzell-Fahrzeugen betrieben. Bei Bedarf kann mit einer stationären Brennstoffzelle wieder Strom erzeugt werden. Auch die Wärme, die bei der Produktion und bei der Rückverstromung entsteht, kann direkt vor Ort genutzt werden.
– Greentec Development GmbH (Österreich): Die Software-Lösung raicoon hat Greentec Development gemeinsam mit Forschungseinrichtungen entwickelt und bezeichnet sie als das weltweit erste autonome Betriebszentrum für erneuerbare Energien. Die Lösung setzt beim dezentralen und autonomen Betrieb von Erzeugungsanlagen auf künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. Im Vergleich zu reinen Überwachungswerkzeugen fokussiert raicoon nicht die Visualisierung und Überwachung, sondern entscheidet auf Basis von Daten und Ereignissen (teil-) automatisiert über die Betriebsführung.
– Maschinenfabrik Reinhausen GmbH (Deutschland): Der GRIDCON® HPC 150 ist eine neue Lösung zur effizienten Kopplung des Transport- und Energiesektors bei gleichzeitiger Entlastung des Verteilernetzes. Technisch gesehen handelt es sich um eine bidirektionale Schnellladestation mit einem Gleichrichter (AC/DC) und einem Gleichspannungswandler (DC/DC) mit galvanischer Trennung. Herzstück ist ein zusätzlicher Gleichstromanschluss für eine PV-Anlage oder für Batterien. GRIDCON® HPC 150 bildet einen Knoten, der die direkte Energieübertragung zwischen mehreren Gleichstrom-Geräten ohne Verwendung des Verteilungsnetzes ermöglicht: Dadurch wird die Anzahl der Umwandlungsprozesse reduziert, die Energieverluste sind geringer.
– Next Kraftwerke GmbH (Deutschland): Die Software-as-a-Service-Lösung (SaaS) NEMOCS ermöglicht es Dritten, ein eigenes, virtuelles Kraftwerk (VPP) zu betreiben. NEMOCS kann Tausende von dezentralen Einheiten vernetzen, um deren Betrieb zu optimieren. Daten werden in Echtzeit verarbeitet, was beispielsweise die Erzeugungsprognose verbessert. Darüber hinaus gibt NEMOCS bei Bedarf Betriebsbefehle an eine Vielzahl vernetzter Einheiten aus, um auf Preis- oder Netzsignale zu reagieren.
– Quantron AG (Deutschland): Die Augsburger Firma spezialisiert sich mit „Find your e-solution“ auf die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen. Sie ersetzt den Verbrennungsmotor von gebrauchten Nutzfahrzeugen durch einen elektrischen Antriebsstrang mit entsprechender Batteriekapazität. Die ausgebauten Komponenten der Verbrennungsmotoren werden als Ersatzteile genutzt. Mit diesem Ansatz beschleunigt das Unternehmen die Elektrifizierung des Nutzfahrzeugsektors und trägt zu einer ressourceneffizienten Verkehrswende bei, indem die Nutzungsdauer der Komponenten verlängert und nicht verkürzt wird.
– Shenzhen Growatt New Energy Technology Co., Ltd. (China): Mit den GroHome-Produkten ergänzt der Wechselrichterhersteller sein Portfolio um zahlreiche Smarthome-Komponenten, wie etwa intelligente Regler für die Klimaanlage, die Heizung oder die Warmwasserbereitung in Verbindung mit einer Solaranlage. Über eine App werden die Dienste so konfiguriert, dass der lokale Verbrauch der erzeugten Solarenergie optimiert wird. Das GroHome System ist modular erweiterbar.
– SMA Solar Technology AG (Deutschland): Der SMA Power Plant Manager bietet eine kompakte und kosteneffiziente Lösung zur netzkonformen Betriebsführung und Überwachung von Solar- und Hybridkraftwerken. Er dient als zentrale Steuerungs- und Datenschnittstelle zur Anbindung von Batteriespeichern und Dieselgeneratoren an den Solarpark oder das Stromnetz. Dabei ermöglicht er umfangreiche Netzdienstleistungen wie Spannungs- und Frequenzregelung, die Bereitstellung von Primärregelleistung sowie einen Schwarzstart und die Resynchronisierung mit dem Netz nach einem Ausfall des Verbundnetzes.
– Stadtwerke München GmbH (Deutschland): Mit den M-Solar Sonnenbausteine stellen die Stadtwerke München eine regionale Lösung für die Energiewende vor. Das Crowdfunding-Modell erlaubt Bürgern eine kleinteilige Beteiligung an PV-Anlagen und sorgt in Echtzeit für Transparenz bei den Erträgen. Mit M-Solar Sonnenbausteinen partizipieren Mieter und Wohnungseigentümern ohne eigenes Dach an der Energiewende. Ziel ist es, durch Investitionen bislang ungenutzte Flächen zu erschließen.

INTERSOLAR AWARD 2020: FINALISTEN PUNKTEN MIT INNOVATIVEN LÖSUNGEN FÜR DIE SOLARBRANCHE

Leistungsfähige Solarmodule, innovative Zelltechnologien und leistungsstarke Wechselrichter – mit diesen und weiteren wegweisenden Produkten haben sich die Finalisten für den Intersolar AWARD 2020 qualifiziert. Die renommierte Auszeichnung würdigt zukunftsweisende Technologien für die Solarbranche. Die Gewinner und ihre Innovationen werden am 30. Juni 2020 auf einer virtuellen Bühne dem Markt und dem internationalen Fachpublikum präsentiert.

Trotz der Corona-bedingten Absage der Intersolar Europe 2020 sowie der Verschiebung der Intersolar South America 2020 werden Unternehmen für zukunftsweisende Solartechnologien mit dem Flagship Award der Solarindustrie, dem Intersolar AWARD, ausgezeichnet. Dieses Mal jedoch im Rahmen einer virtuellen Preisverleihung am 30. Juni – zusammen mit dem The smarter E und ees AWARD. Die Preisträger setzen Trends und motivieren die Branche, mit bahnbrechenden Innovationen die Energiezukunft zu gestalten.

Trend zu größeren Siliziumwafern

Während bei monokristallinen Wafern derzeit eine Kantenlänge von 166 Millimeter etabliert wird, werden bereits Wafer mit einer Kantenlänge von 210 Millimeter auf den Markt gebracht. Ziel ist die deutliche Leistungserhöhung pro Zelle bei ähnlichen Herstellungskosten pro Stück. Konsequenterweise gehen die Modulleistungen in Richtung von 450 bis 550 Watt. Die Herausforderungen auf der Modulseite liegen einerseits in den steigenden Abmessungen und Gewichten, welche die etablierten Konstruktionssysteme überfordern könnten, und andererseits in deutlich höheren Photoströmen. Der Einsatz von Halbzellen und teilweise sogar gedrittelten Solarzellen nimmt daher weiter zu. Auf Zellebene stellt sich die Frage, mit welcher Technologie der kontinuierliche Anstieg des Wirkungsgrads fortgesetzt werden kann. Während die Tandem-Technologie noch in den Kinderschuhen steckt, wird die TOPCon (Tunnel Oxide Passivated Contact)-Technologie derzeit von vielen Herstellern bereits im Volumen von einigen GW Produktionsleistung entwickelt. Um das Potential von Gebäudeflächen besser zu nutzen, werden immer mehr Methoden entwickelt, um traditionelle Komponenten von Flach- und Schrägdächern für die Montage von optisch ansprechenden Photovoltaik Systemen zu nutzen. Gleichzeitig werden für die Fassade PV-Module in hellen Farben oder individuellem Design angeboten.

Stringwechselrichter weiterhin auf Vormarsch

Für Großanlagen setzt sich der Trend zu Stringwechselrichtern mit hohen Leistungen und stark gesteigerten Leistungsdichten fort. Dies wird möglich, da Wechselstrom-Spannungen von 690 Volt und mehr zur Anwendung kommen. Für den Einsatz in Wohngebäuden werden ausgereifte Hybrid-Wechselrichter entwickelt, die eine hochqualitative Notstromversorgung bei Ausfällen des öffentlichen Stromnetzes sichern. Auch für reine Gleichstromnetze gibt es nun leistungselektronische Entwicklungen, die jenseits von kleinen Offgrid-Anlagen die direkte Einbindung von PV-Anlagen erlauben.

Die Finalisten des Intersolar AWARD 2020

– Ampner Ltd. (OY) (Finnland): Der Wechselrichter Ampner ACE(TM) 300 PV für PV-Parks mit 1500-V-Technologie beeindruckt durch eine Nennleistung von bis zu 333 kVA, die mit außerordentlicher Leistungsdichte einhergeht. Die Aufteilung in „Main Unit“ und „Connection Unit“ verringert den Personalaufwand bei der Installation. Der Wechselrichter ist zudem äußerst robust gegenüber hohen und niedrigen Temperaturen und kann bis zu einer Höhenlage von 4.000 Metern eingesetzt werden.
– BayWa r.e. renewable energy GmbH (Deutschland) & Zimmermann PV-Stahlbau GmbH & Co. KG (Deutschland): The integrated BayWa r.e. Floating PV Solution based on ZimFloat, eine gemeinsame Lösung von BayWa und Zimmermann, erlaubt die effiziente und sichere Erschließung von Wasserflächen für die Nutzung von Sonnenenergie. Das für die Unterkonstruktion eingesetzte ZimFloat-System umfasst sowohl die Laufstege als auch die Kabelkanäle und kann mit Wechselrichterbooten und Wellenbarrieren kombiniert werden.
– Eturnity AG (Schweiz): Die Ertragssimulation-Software Integrated Simulation Platform richtet sich an PV-Installateure, die ihren Endkunden fundierte und gut aufbereitete Angebote unterbreiten möchten. Bei der Auslegung der PV-Anlagen können Batteriesysteme, Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge berücksichtigt werden. Umfangreiche Bibliotheken vereinfachen den Installateuren die Erstellung plausibler Ertragsberechnungen für ihre Kunden.
– Ferroamp Elektronik AB (Schweden): Der Generic Solar String Optimizer macht das direkte Einspeisen von PV-Strom in reine Gleichstrom-Systeme wie Ladestationen von Elektrofahrzeugen möglich. Mit einer Leistungsklasse von 16 kW und einer im Bereich von 400 bis 800 V wählbaren Ausgangsspannung richtet sich der Solar String Optimizer an größere Residential-Systeme. Außerdem sind in jedem Solar String Optimizer ein Maximum Power Point (MPP)-Tracker sowie zahlreiche Schutzfunktionen implementiert.
– Fronius International GmbH (Österreich): Mit dem Symo GEN24 Plus präsentiert Fronius einen sehr ausgereiften Hybrid-Wechselrichter für den Betrieb eines PV-Systems in Kombination mit einem Heimspeicher. Neben der Backup-Funktion bei Netzunterbrechungen sind der hohe Wirkungsgrad, flexible Anschlussmöglichkeiten, das innovative Kühlkonzept und die einfache Installation erwähnenswert.
– NanoPhos SA (Griechenland): Die photokatalytische Beschichtung SurfaShield G von NanoPhos auf Basis von Titandioxid-Nanopartikeln kann sowohl bei der PV-Modulproduktion als auch nachträglich auf bereits installierte PV-Module aufgebracht werden. Durch die schmutzabweisende und selbstreinigende Beschichtung wird der Energieertrag von PV-Anlagen erhöht, während gleichzeitig die Notwendigkeit von Reinigungen deutlich reduziert wird.
– REC Solar EMEA GmbH (Deutschland): Die Solarpanels der REC Alpha Serie spielen die Vorteile der Heterojunction-Technologie aus: Ein Wirkungsgrad von 21,7 Prozent und ein Temperaturkoeffizient von lediglich 0,26 Prozent pro Grad Celsius. Die Kombination mit fortschrittlicher Drahtverschaltung reduziert den Bleigehalt im PV-Modul um 81 Prozent und zeigt den Weg zu komplett bleifreien PV-Modulen auf.
– Sungrow Power Supply Co., Ltd. (China): Der SG250HX ist ein Stringwechselrichter für PV-Großanlagen, der neben einer sehr hohen Nennleistung mit einer durchdachten und konsequenten Auslegung auf das Nutzungsprofil glänzt. Dies zeigt sich beispielsweise an einem erweiterten Eingangsspannungsbereich, zwölf unabhängigen MPP-Trackern pro Gerät, einem sehr hohen europäischen Wirkungsgrad von 98,8 Prozent und einer Q@Night-Funktion.
– Trina Solar AG (Schweiz): Das Vertex-Modul liefert eine Leistung von mehr als 500 W. Dies wird durch die Verwendung von 50 Solarzellen erreicht, die eine ursprüngliche Kantenlänge von 210 Millimeter haben. Um die Widerstandsverluste trotzdem gering zu halten, werden die Wafer, die knapp 70 bis 80 Prozent größer sind als die bisherigen Standardgrößen, mit Hilfe eines schädigungsfreien Prozesses gedrittelt. In Kombination mit einem geringen Abstand von 0,5 Millimeter zwischen den einzelnen Zellen erreicht das Vertex-Modul damit einen Wirkungsgrad von 21 Prozent.
– Zhejiang Jinko Solar Co., Ltd. (China): Beim Tiger N-Type Module mit Tiling Ribbon Technologie erzeugen direkt aneinander liegende Solarzellen innerhalb eines Strings ein gleichmäßiges Erscheinungsbild. Zudem erreicht das Tiger-Modul einen Wirkungsgrad von 21,6 Prozent. Runde Verbinder, deren Anzahl von fünf auf neun erhöht wurde, verringern sowohl die Lichtreflektion als auch Widerstandsverluste. Die spezielle Form der Verbinder garantiert weiterhin hohe Verlässlichkeit.

EES AWARD 2020: FINALISTEN ÜBERZEUGEN MIT ZUKUNFTSWEISENDEN BATTERIEN UND ENERGIESPEICHERN

Batterien und Energiespeicher sind wichtige Bausteine der künftigen neuen Energiewelt – und sie tragen bereits heute zu einer intelligenten, nachhaltigen und kostengünstigen Energieversorgung bei. Zukunftsweisende Produkte und Lösungen hat die Jury des ees AWARD jetzt für den renommierten Branchenpreis nominiert. Die Gewinner werden am 30. Juni 2020 auf einer virtuellen Bühne gewürdigt und einem internationalen Fachpublikum präsentiert.

Trotz der Corona-bedingten Absage der ees Europe 2020 sowie der Verschiebung der ees South America 2020 werden Unternehmen auch in diesem Jahr für ihre zukunftsweisenden Lösungen und Projekte mit dem Innovationspreis der Speicherbranche, dem ees AWARD, ausgezeichnet. Dieses Mal jedoch im Rahmen einer virtuellen Preisverleihung am 30. Juni – zusammen mit dem The smarter E und Intersolar AWARD. Ob mobile oder stationäre Batterie- und Energiespeichertechnologien, Komponenten für Energiespeichersysteme oder Batterieproduktionstechnologien – die Innovationen der Unternehmen treiben die Modernisierung der Energieinfrastruktur voran und spielen eine wichtige Rolle bei der Schaffung eines flexiblen und zuverlässigen Netzsystems.

Trends bei Batterien und Speichersystemen

Die für den ees AWARD nominierten Produkte verdeutlichen die Trends bei Batterien und Energiespeichersystemen. So verzahnen sich der mobile und der stationäre Sektor immer stärker: Batteriemodule und Systeme aus dem mobilen Bereich werden in modifizierter Form – auch in der Second-Use-Anwendung – zunehmend in stationären Speichern verbaut. Größere Speichersysteme adressieren vielfältige Anwendungen, sehr oft auch die Netzpufferung für Schnelladestationen von Elektrofahrzeugen. Weitere Entwicklungen zeigen sich verstärkt im Bereich der Steuerungen, dem Energiemanagement sowie dem Einsatz von Methoden des maschinellen Lernens. Bei kleineren Speichersystemen finden Innovationen vermehrt im Bereich der Anordnung und Verkabelung statt, um den Aufwand bei der Installation sowie auf Anwenderseite zu minimieren.

Die Finalisten des ees AWARD 2020

– ads-tec Energy GmbH (Deutschland): Mithilfe des Mobile High Power Chargers (MHPC) wird eine ortsungebundene, temporäre Schnellladestation für Elektrofahrzeuge, zum Beispiel für Veranstaltungen oder zur kurzfristigen Erweiterung von Ladekapazitäten, realisiert. An dem Sattelauflieger können gleichzeitig zehn Elektrofahrzeuge mit bis zu jeweils 320 KW via Combined Charging System 2 (CCS2) Standard geladen werden. Die Speicherkapazität der mobilen Ladelösung beträgt 1,9 Megawattstunden (MWh). Die Wiederaufladung des Systems selbst erfolgt am 400-Volt-Drehstromnetz mit einer Leistung von bis zu 500 KW in weniger als vier Stunden.
– BayWa r.e. renewable energy GmbH (Deutschland): Der Hybridspeicher „Hybrid Storage System meets AC/DC E-Mobility Charging Infrastructure“ verwendet sowohl neue als auch gebrauchte Batterien. Er besteht aus Second-Life-Batterien aus dem Mercedes-Modell Vito (96 kWh) und neuen Samsung-Batterien (68 kWh). Der Hybridspeicher kann 150 KW Leistung abgeben. Das Smart Dynamic Energy Management System kommuniziert mit vier 150-KW-Gleichstrom-Schnellladern, 32 Mennekes Wallboxen sowie 42 Ubitricity Wallboxen im BayWa Tower. Der Speicher reduziert ladebedingte Lastspitzen gegenüber dem öffentlichen Netz, vermeidet den Netzausbau und erhöht die am Standort mögliche Ladeleistung.
– BYD Company Limited (China): Die Battery Box Premium repräsentiert die dritte Generation des auf Lithium-Eisenphosphat-Technologie basierenden Speichers. Das Design wurde überarbeitet, um die Ästhetik zu erhöhen und die Installation weiter zu vereinfachen. Da Zellen mit weiter erhöhter Energiedichte eingesetzt werden, sinkt der Platzbedarf bei gleicher Speicherkapazität. Bei der Stapelung der einzelnen Module kommt weiterhin eine kabellose elektrische und kommunikative Verbindung zum Einsatz. Das System kann im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden.
– FENECON GmbH (Deutschland): Das Speichersystem Fenecon Industrial ist in einen Zehn-Fuß-Container integriert und kann flexibel dimensioniert werden. Als Speicher werden bis zu sechzehn 41-kWh-Elektrofahrzeugbatterien von BMW im Container verbaut. Diese verfügen bereits über eigene Kühl- und Heizsysteme und gewährleisten im Betrieb einen Temperaturbereich von -25 bis +50 Grad Celsius. Die modulare Bauweise wird durch 88-kVA-Umrichter ergänzt und kann durch weitere Umrichter stufenweise auf bis zu 704 kVA erhöht werden. Der komplette Container kann transportiert werden, ohne als Gefahrgut zu gelten. Eine integrierte Niederspannungsschaltanlage ermöglicht einen schnellen Netzanschluss.
– Instagrid GmbH (Deutschland): Die tragbare Speicherlösung Instagrid BPS verfügt über eine Kapazität von 1,7 kWh. Der Speicher bietet 3.680 W Dauerausgangsleistung, 7.200 W über sechs Sekunden sowie 11.000 W für 0,5 Sekunden. Die zulässige Umgebungstemperatur beträgt -20 bis +60 Grad Celsius. Der Hersteller sieht das Einsatzgebiet insbesondere im Baubereich bei Geräten, die aktuell nicht mit eigenem Akku betrieben werden können und einen soliden Netzanschluss benötigen. Das System wird an einem normalen Netzanschluss in vier Stunden wieder vollgeladen. Sowohl Kauf als auch Miete sind möglich.
– LG Chem, Ltd. (Südkorea): Das Heimspeichersystem New RESU Modular ist von 8,6 bis 17,2 kWh modular erweiterbar und auf Grundlage der neuen LG Chem Zelle JS 1 aufgebaut. Die Module werden durch ein einziges Kabel verbunden, das sowohl Datenleitung als auch Leistungsanschlüsse enthält. Als Hochvoltmodul benötigt es keinen internen Gleichspannungswandler, ist mit einem entsprechenden Wechselrichter wahlweise mit Wechselstrom und Gleichstrom gekoppelt einsetzbar und erfüllt alle notwendigen Sicherheitsstandards. Die formschönen Module sind einzeln transportierbar und werden am Aufstellungsort zusammengefügt.
– Pylon Technologies Co., Ltd. (China): Das modulare Hochvoltspeichersystem Powercube H1 ist mit Lithium-Eisenphosphat-Zellen ausgestattet. Das System lässt sich erweitern, die Module sind im Betrieb wechselbar. Es arbeitet im Temperaturbereich von -10 bis +50 Grad Celsius, ist auch für hohe Luftfeuchtigkeit sowie für Erdbeben der Stufe 9 zertifiziert. Die Systeme sind nach den Normen IEC 62619 und VDE ARE E 2510 -50 qualifiziert. Das Batteriemanagement erlaubt eine automatische Erkennung und Konfiguration der vorhandenen Module.
– volytica diagnostics GmbH (Deutschland): Mit „Battery diagnosis as a service“ werden die Betriebsdaten von Batterieanwendungen ohne zusätzliche Sensoren automatisiert erfasst und die Daten per Cloud Computing und VDX Engine verarbeitet. Dabei erfolgen für den Kunden ein Monitoring von Belastung und Alterung der Batteriesysteme. Dies erlaubt weitergehende Auswertungen sowie vielfältige Darstellungen des Betriebs und des Alterungsverlaufs der Batterien über ein „Cockpit“ und ein „Dashboard“.
– Webasto SE (Deutschland): Das CV Standard Battery System, ein konfigurierbares Batteriesystem auf Basis von Zellen der Firma Samsung SDI für Fahrzeuganwendungen, besitzt eine integrierte Flüssigkeitskühlung mit geringem Druckverlust und kann für 400-Volt- und 800-Volt-Anwendungen konfiguriert werden. Damit konfigurieren und beziehen Nutzfahrzeug-Hersteller Systeme für Antriebsbatterien ihrer Elektrofahrzeuge einfach und schnell – auch bei geringen Stückzahlen. Die Systeme von Webasto erfüllen sämtliche Anforderungen, die an den Fahrzeugbau gestellt werden.
– ZnR Batteries SAS (Frankreich): Die Zinium Zinc-Air Rechargeable Battery, eine wieder aufladbare Zink-Luft-Batterie für stationäre Anwendungen, ist umweltfreundlich und sicher. Die Batterie kann zu 95 Prozent wiederverwendet werden und ist von 20 bis 200 kWh verfügbar. Der Preis für das Produkt soll in zwei Jahren bei circa 200 Euro pro kWh und damit unter dem von Lithium-Ionen-Batterien liegen. Prototypen der Batterie werden seit 2019 in der realen Anwendung erprobt.

Pressekontakt:

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