Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien – Daten von 2023 im Energieatlas

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Sowohl bei Photovoltaik (PV) als auch bei Windkraft stieg der Zubau 2023 gegenüber dem Vorjahr deutlich: Mit rund 980 MW erfolgte in Rheinland-Pfalz der bisher höchste Zubau von Photovoltaik-Anlagen. Das ist mehr als das Zweieinhalbfache von 2022. Die zugebaute Windkraftleistung von rund 146 MW ist gut doppelt so hoch wie 2022. Insgesamt wurden in Rheinland-Pfalz brutto rund 1.227 MW Leistung (+15 Prozent gegenüber dem Bestand von 2022) – mehr als in den drei Jahren davor zusammen – an Erneuerbaren Energien zugebaut.

Im gesamten Land waren 2023 gut 8.600 MW (Bruttoleistung) Erneuerbare-Energien-Anlagen zur Stromerzeugung in Betrieb. Aufgeschlüsselt nach Energieträgern sind dies:

  • Photovoltaik: Anlagen: 216.048, installierte Leistung: 4.137,8 MW
  • Wind: Anlagen: 1.807, installierte Leistung: 4.021,5  MW
  • Biomasse: Anlagen: 420, installierte Leistung: 191 MW
  • Gas (Deponie/Klärgas): Anlagen: 93, installierte Leistung: 12,6 MW
  • Wasserkraft: Anlagen: 270, installierte Leistung: 236,8 MW
  • Geothermie: Anlagen: 2, installierte Leistung: 7,8 MW

Das Land Rheinland-Pfalz hat sich im Koalitionsvertrag der Landesregierung zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 seinen Stromverbrauch bilanziell zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien zu decken. Hierfür war ein jährlicher Netto-Ausbau von jeweils 500 Megawatt (MW) Photovoltaik und Windkraft vorgesehen. Im Jahr 2023 wurde diese Vorgabe bei der Photovoltaik fast doppelt erfüllt. Gemäß Wasserstoffstudie RLP wären in 2030 installierte Leistungen von 8.900 MW Windenergie und 7.700 MW Photovoltaik erforderlich. Zur Erreichung dieses Ziels ist nun für die übrigen Jahre ein jährlicher Netto-Zubau von rund 700 MW Wind bzw. 510 MW PV notwendig.

Hälfte der zugebauten Photovoltaikleistung durch Anlagen bis 40 kW

65 Prozent der 60.061 neugebauten Anlagen waren kleiner als 10 kW und trugen 20 Prozent der neu-installierten Leistung bei. Dies waren fast ausschließlich Anlagen auf Hausdächern, Gebäuden und an Fassaden. Bei einem weiteren Drittel handelte es sich um Anlagen mit Leistungen von 10 bis 40 kW, die rund 30 Prozent der neu-installierten Leistung ausmachen. Zudem wurden gut 41 Prozent der Leistung in Anlagen größer 750 kW zugebaut. Dies waren überwiegend Freiflächen-Anlagen (382 MW). Damit setzt sich beim Photovoltaik-Zubau einerseits der Trend der letzten Jahre fort, dass überwiegend kleinere Dachflächen-Anlagen, aber auch immer mehr so genannte „Balkonkraftwerke“, also „steckerfertige Solaranlagen“, installiert werden. Zugleich ist seit 2021 eine weitere deutliche Zunahme an installierter Freiflächen-PV-Leistung, insbesondere durch Anlagen größer 5.000 kW (26 neue Anlagen mit 299 MW) zu verzeichnen.

Kommunen gehen voran

Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien gehen einzelne Kommunen im Land vorbildlich voran und sichern ihre Energieversorgung ab. Spitzenreiter bei der Photovoltaik ist hier sowohl absolut als auch prozentual betrachtet erneut eine Verbandsgemeinde aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm: in der Verbandsgemeinde Südeifel wurden 169 MW zugebaut. Damit hat sich dort die installierte Photovoltaikleistung gegenüber 2022 weit mehr als vervierfacht und die Gesamt-Erneuerbare-Energien-Leistung um das Anderthalbfache gesteigert. Maßgeblich haben hierzu neun große neue Freiflächen-PV-Anlagen mit insgesamt über 165 MW, im Rahmen eines der größten PV-Freiflächen Vorhaben in Deutschland in den Ortsgemeinden Herbstmühle, Scheitenkorb und Karlshausen, beigetragen. Auch die Verbandsgemeinde Zell (Mosel) im Landkreis Cochem-Zell hat mit rund 74 MW – darunter alleine 29 MW in der Ortsgemeinde Neef – ihre PV-Leistung gut vervierfacht und die gesamte Erneuerbare Energien-Leistung weit mehr als verdoppelt.

Die Verbandsgemeinde Alzey-Land (Landkreis Alzey-Worms) hat durch die Errichtung von vier leistungsfähigen Anlagen in den Windparks Biebelnheim-Gabsheim und Gau-Bickelheim Repowering mit insgesamt 22,3 MW maßgeblich zur Spitzenreiterposition des Landkreises beim Windkraftzubau (42,7 MW) beigetragen. Hermeskeil (Landkreis Trier-Saarburg) liegt mit einem Zubau von 32,4 MW (8 Anlagen, je 4 in den Windparks Bescheid Süd und Gusenburg Süd) bei den Verbandsgemeinden an der Spitze und hat damit die Windkraft-Leistung um gut 63 Prozent erhöht.Daneben konnte auch die Verbandsgemeinde Nahe-Glan mit 21,6 MW (6 Anlagen, Windpark Pferdsfeld in Bad Sobernheim) die Windkraftkapazitäten gegenüber 2022 um 38 Prozent erhöhen.

Die Entwicklung und den Zubau der Erneuerbaren Energien in den rheinland-pfälzischen Kommunen sind in der aktualisierten Themenkarte „Erneuerbare Energien-Stromerzeugung“ im im Detail einsehbar. Die Karte bietet einen Überblick über Anlagenzahl und installierte Leistung je Energieträger.