München, 22. Juni 2023 – Im Juni erreicht der Sonnenstand auf der Nordhalbkugel nicht nur seine höchste Position über dem Horizont – zur Sommersonnenwende am 21. Juni –, sondern damit ist auch die Produktivität von Photovoltaik(PV)-Anlagen mit am größten im Vergleich zu den restlichen elf Monaten des Jahres. Woran das liegt und was es sonst noch Wissenswertes über PV-Anlagen zu erfahren gibt, erklärt ein Experte von Europas führendem Smart-Energy-Unternehmen, gridX.
„Dass die Stromerzeugung mit PV-Anlagen in der Regel im Juni am effektivsten ist, lässt sich ganz einfach erklären”, sagt Baptiste Feron, Head of Energy Management bei gridX. Dem Experten zufolge sind zwei Gründe ausschlaggebend: „Zur Sommersonnenwende auf der Nordhalbkugel sind die Tage um den 21. Juni am längsten und wir erreichen leicht die maximalen Sonnenstunden. Das sind beste Voraussetzung für die Solarstromproduktion.” Genau wie sich die höchste Effektivität der PV-Anlage größtenteils auf die Sommermonate konzentriert – rund 70 Prozent der gesamten Solarstromproduktion eines Jahres findet in der Regel in den Sommermonaten statt – gibt es auch im Tagesverlauf effektivere Zeiten. Neben der Mittagssonne ist auch der Sonnenstand am späten Vormittag und frühen Nachmittag gut geeignet für eine große Stromproduktion aus Solarenergie.
PV-Anlagen funktionieren auch bei Hitze effektiv
„Wir hören oft von Nicht-Fachleuten von der Sorge, dass PV-Anlagen bei hohen Temperaturen nicht richtig funktionieren”, sagt Feron. „Das ist einerseits aus technischer Sicht möglich, denn die Idealtemperatur für den Betrieb von PV-Anlagen ist nicht die sengende Augusthitze mit Temperaturen über 30 Grad Celsius”, erklärt der Experte. Allerdings sei die Minderung der Effektivität auch bei starker Hitze sehr geringfügig, sodass das Absinken der Leistung für einen normalen Haushalt mit durchschnittlicher Stromerzeugung und -verbrauch in der Regel nicht spürbar ist. „Wir befinden uns bei der Minderung der Leistung von PV-Anlagen durch hohe Außentemperaturen im Bereich weniger Prozentpunkte”, sagt Feron. Als Richtwert lässt sich annehmen, dass ab 25 Grad Celsius die Effektivität pro weiterem Grad Celsius bis zu 0,5 Prozent abnehmen kann. Bei einer Temperatur von 35 Grad Celsius wären theoretisch also rund fünf Prozent Leistungsminderung möglich. „Gerade im Sommer, und da vor allem in den sonnigsten Tagen, dürfte diese Minderung aber nicht spürbar werden, denn die schiere länge der Tage und damit die extrem lange Produktionszeit von Solarstrom gleicht diese Minderung schlichtweg umgehend wieder aus”, erklärt der gridX-Experte.
Expertentipp: Solarstromnutzung mit Batteriespeicher maximieren
Wenn der Einspeisetarif von Solarproduzent:innen niedriger ist als der Stromtarif für Netzstrom – dies ist abhängig von der Regulierung und zum Beispiel in Deutschland üblich – haben die Nutzer einen größeren finanziellen Anreiz, diese sonnigeren (und auch die weniger sonnigen) Tage zu nutzen. Dies kann, so Feron, durch die Nutzung der Flexibilität geschehen, wie durch die Speicherung von PV-Überschüssen in Batterien. Dies sei laut dem Experten aber ohnehin die sinnvollste Art, mit lokal erzeugtem Solarstrom umzugehen: „Zu einer Eigenverbrauchsmaximierung des lokal erzeugten Stroms sollte jeder, der eine PV-Anlage besitzt oder kauft, auch eine Batterie dazunehmen”, so Feron. Schließlich ist die Solarproduktion nicht nur saisonalen Voraussetzungen unterworfen, sondern findet auch im Tagesverlauf ihre Grenzen. Nachts – sprich, wenn keine Sonneneinstrahlung vorhanden ist – wird kein Strom produziert. Ohne Speicher heißt es dann, konventionell erzeugten Strom aus dem Netz zu beziehen. Wer das nicht möchte oder auf ein Minimum reduzieren will, hat die Chance, mittels Speicher untertags eigens erzeugten Strom einzuspeichern und diesen in der Nacht zur Stromversorgung des Eigenheims heranzuziehen. Der gridX-Experte konstatiert: „Die Kombination von eigener Solarstromproduktion mittels PV-Anlage und einem Speicher spart neben CO2-Emissionen auch erheblich Stromkosten ein. In Auswertungen haben wir bei gridX gesehen, dass eine Ersparnis von bis zu 400 Euro pro Jahr möglich sind.” Abschließend rät der Experte, vor der Anschaffung verschiedene Szenarien durchzuspielen und auch die gemeinsame Anschaffung von dezentralen Energieressourcen (DERs), wie PV-Anlage, Batteriespeicher, Wärmepumpe und Wallbox, in Kombination mit einem Energiemanagementsystem (EMS) zu erwägen. „Die Stromflüsse zwischen verschiedenen DERs werden durch ein EMS ohne menschliches Zutun optimiert: So kann beispielsweise ein E-Auto laden oder eine Wärmepumpe laufen, sobald die Sonne scheint. Vor allem bei zunehmender Anzahl der DERs kann das EMS entscheidenden Mehrwert stiften”, sagt Feron.
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