Solaranlagenbetreiber in Sorge wegen untätiger Netzbetreiber. Nachrüstung von 300.000 Solaranlagen beginnt nicht

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Kirchdorf, den 20. Dezember 2012 – Die schleppende Beteiligung der Netzbetreiber an der gesetzlichen vorgeschriebenen Nachrüstung bereitet den deutschen Solaranlagenbetreibern Sorge. Je nach Region haben teilweise bis zur Hälfte der Netzbetreiber noch keine Fragebögen zur Meldung von Photovoltaik-Anlagen verschickt. Eine Reaktion der Anlagenbetreiber ist daher nicht möglich. Dies ergab eine Blitzumfrage des Photovoltaikforums.
Viele Betreiber von Solaranlagen haben in den vergangenen Wochen keine Post von ihrem Netzbetreiber erhalten. Über 300.000 Photovoltaik-Anlagen müssen in den kommenden zwei Jahren nachgerüstet werden. Hintergrund ist ihre stark schwankende Einspeisung ins Stromnetz, die zu Problemen bei der Systemstabilität führen kann. Seit 2005 ist vorgeschrieben, dass sich PV-Anlagen bei einer bestimmten Frequenz automatisch abschalten. Da dies bei vielen Anlagen oftmals zeitgleich geschieht, könnte es aber zu Ausfällen im Stromnetz kommen. Deshalb wird nun eine flächendeckende Nachrüstung der Wechselrichter gesetzliche Pflicht, damit sich diese in Zukunft in einem gestuften Prozess vom Netz trennen.
Kleine Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung, wie sie sich auf vielen privaten Hausdächern befinden, sind von der Aktion nicht betroffen. Auch neue Anlagen ab Januar 2012 sind bereits auf dem neuesten Stand und brauchen keine Nachrüstung.
Alle anderen Betreiber müssen für die Umsetzung zwar nicht selbst aktiv werden. Sie müssen aber den Fragebogen ihres Netzbetreibers ausgefüllt innerhalb von vier Wochen zurücksenden. "Unsere Anlagenbetreiber haben keinen Spielraum, sie müssen letztlich die Einspeisung wie gehabt fortsetzen, wenn die Netzbetreiber nicht schreiben", sagt der Betreiber des Photovoltaikforums, Jürgen Haar. "Jeder Netzbetreiber sollte sich klar machen, dass er eine wichtige Mitverantwortung für die Systemstabilität hat. Wir appellieren deshalb an alle Netzbetreiber, im Interesse der Allgemeinheit und im eigenen Interesse die Fragebögen rasch zu verschicken", so J. Haar.
Der BDEW hatte am Montag eine fast wortgleiche Pressemitteilung zur schleppenden Umrüstung verschickt, darin aber nur mit dem Finger auf andere gezeigt. Etwas Selbstkritik wäre offenbar angemessener gewesen.

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