Diese Strukturen vereinen Parkplätze mit Solarmodulen und bieten sowohl eine Überdachung als auch eine nachhaltige Energiequelle. Im Vergleich zu herkömmlichen Dachanlagen sind Solar-Carports oft einfacher zu installieren, da keine baulichen Anpassungen am Hausdach erforderlich sind. Dadurch stellen sie eine zugängliche Alternative dar, die sich in manchen Fällen sogar als DIY-Projekt umsetzen lässt – vorausgesetzt, man verfügt über die nötigen handwerklichen Fähigkeiten und arbeitet mit einem lizenzierten Elektriker zusammen.
Wichtige Faktoren bei der Planung eines Solar-Carports
1. Größe und Kapazität
Die benötigte Größe eines Solar-Carports hängt von der Anzahl der zu überdachenden Fahrzeuge ab. Ein typisches europäisches Mittelklassefahrzeug misst etwa 4,5 x 2 Meter, während ein Standard-Solarpanel ungefähr 1,6 x 1 Meter groß ist. Um zwei Autos abzudecken, werden in der Regel 20 bis 24 Solarmodule benötigt. Da jedes Modul etwa 18 kg wiegt, muss der Carport insgesamt eine Traglast von mindestens 360 kg bewältigen können.
2. Energieerzeugung
Die Leistung eines Solarpanels liegt üblicherweise zwischen 270 und 300 Watt. Ein System mit 20 Modulen kann 5,4 bis 6 kW erzeugen, während ein 24-Modul-System 6,4 bis 7,2 kW liefert. Diese Kapazität reicht in vielen europäischen Ländern aus, um den jährlichen Strombedarf eines durchschnittlichen Haushalts zu decken – abhängig von den lokalen Sonneneinstrahlungsbedingungen und der Effizienz der Module.
3. Kosten und Fördermöglichkeiten
Die Kosten für eine Solaranlage variieren je nach Standort und Systemgröße. In Europa liegen die Preise für Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden derzeit bei etwa 1,80 € bis 2,20 € pro Watt. Dementsprechend kostet ein 5,4 kW-System zwischen 9.720 € und 11.880 €, während ein 7,2 kW-System zwischen 11.520 € und 15.840 € liegen kann.
Solar-Carports haben jedoch den Vorteil, dass ihre Installation oft günstiger ist als die einer Dachanlage, da keine zusätzlichen Arbeiten an der Bausubstanz erforderlich sind. Darüber hinaus bieten viele Länder finanzielle Anreize wie Steuervergünstigungen oder lokale Förderprogramme, die die Investitionskosten um 20–30 % reduzieren können.
4. Installation: DIY oder Fachbetrieb?
Der Installationsprozess eines Solar-Carports ist vergleichsweise unkompliziert. Wer handwerklich geschickt ist, kann durch eine Eigeninstallation erhebliche Kosten sparen. Die reinen Modulkosten für ein 20-Panel-System beginnen bereits bei etwa 3.300 €, während ein 24-Panel-System rund 3.950 € kostet. Berücksichtigt man zusätzlich den Rahmen, die Montagekonstruktion, Verkabelung und Genehmigungen, kann ein DIY-Projekt insgesamt zwischen 4.500 € und 12.500 € kosten – je nach Materialwahl und Komplexität.
Entscheidet man sich für eine professionelle Installation, steigen die Gesamtkosten aufgrund der sogenannten „weichen Kosten“ wie Planung, Genehmigungen und Inspektionen. Diese machen in der Regel etwa zwei Drittel des Gesamtpreises aus. Um Kosten zu optimieren, kann es sinnvoll sein, eine Dach-Solaranlage mit einem Solar-Carport zu kombinieren, sodass Planungskosten auf beide Projekte verteilt werden.
Für diejenigen, die eine DIY-Installation bevorzugen, gibt es fertige Solar-Carport-Kits, die eine einfachere Umsetzung ermöglichen. Wichtig ist, dabei stets die lokalen Bauvorschriften und Sicherheitsnormen einzuhalten und einen lizenzierten Elektriker für den Anschluss an das Stromnetz hinzuzuziehen.
Steuerliche Vorteile für Solar-Carports in Europa
Die steuerlichen Anreize für Solar-Carports unterscheiden sich in Europa von Land zu Land, da jedes Land eigene Regelungen zur Förderung erneuerbarer Energien hat. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Steuervergünstigungen für Solar-Carports in einigen der führenden europäischen Märkte.
Deutschland: Attraktive Förderungen für Solar-Carports
Deutschland gehört zu den Vorreitern in der Förderung erneuerbarer Energien, und Solar-Carports profitieren ebenfalls von verschiedenen Anreizen. Dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen finanzielle Vorteile nutzen, wenn sie eine Solaranlage – einschließlich Solar-Carports – installieren.
Wichtige steuerliche Vorteile:
- Mehrwertsteuerbefreiung: Für private Solar-Carports, die der Eigenversorgung dienen, entfällt die Mehrwertsteuer, sofern die Anlage eine Leistung von bis zu 10 kWp hat.
- Einspeisevergütung: Wer überschüssigen Solarstrom ins Netz einspeist, erhält eine Vergütung gemäß dem EEG. Die Höhe der Vergütung richtet sich nach der Systemgröße und der erzeugten Strommenge.
- Steuervergünstigungen nach § 12 UStG: Das Umsatzsteuergesetz sieht weitere Steuererleichterungen für private Solaranlagen vor, insbesondere wenn diese für den Eigenverbrauch genutzt werden.
- Zusätzliche Fördermöglichkeiten: Für größere Solar-Carports, die beispielsweise zur Stromversorgung von Elektrofahrzeugen genutzt werden, könnten zusätzliche finanzielle Anreize oder Förderprogramme greifen.
Diese steuerlichen Erleichterungen machen Solar-Carports in Deutschland zu einer wirtschaftlich attraktiven Investition, die nicht nur den Eigenverbrauch von Solarstrom ermöglicht, sondern auch langfristig Kosten spart.
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