Sinnvoll: Mehr Floating-PV-Projekte für den NRW-Solarausbau

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Für den Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) ist der von der Holemans-Gruppe verfolgte Bau eines schwimmenden Solarparks auf einem Baggersee in der Nähe von deren Kieswerk Ellerdonk (Kreis Wesel) „ein absolutes Vorzeigeprojekt“: „Nordrhein-Westfalen braucht mehr solcher Projekte, und zwar ganz schnell“, betonte Dr. Thomas Griese, stellvertretender Vorsitzender des LEE NRW, bei einem Informationsaustausch mit Verantwortlichen des mittelständischen Familienunternehmens mit Sitz in Rees (Kreis Kleve). Holemans zählt landesweit zu den führenden Firmen für die Gewinnung, Aufbereitung und Vermarktung von Sand und Kies.

Die mit einer Leistung von 5,6 Megawatt peak landesweit leistungsstärkste Floating-PV-Anlage (so der Fachbegriff) steht kurz vor der Inbetriebnahme. Für Holemans wird es das zweite Projekt dieser innovativen Solarenergienutzung sein: Eine mit 514 Kilowatt peak wesentlich kleinere Anlage im Kieswerk Hochfeld in Issum konnte im vergangenen Jahr in Betrieb genommen werden.

Holemans zeigt eindrucksvoll, wie Industrie- und Gewerbebetriebe von den Erneuerbaren Energien profitieren können“, resümierte Griese nach seinem Besuch am Niederrhein: „Statt Strom teuer einzukaufen, erzeugt Holemans am Standort Ellerdonk rund 60 Prozent der notwendigen Betriebsenergie selbst – und dies klimafreundlich und zu wesentlich niedrigeren Preisen, was die Wettbewerbsfähigkeit stärkt.“

Dr. Jürgen Fröhlich, Leiter Unternehmenskommunikation bei Holemans, erläuterte bei dem Treffen die Gründe für das Solar-Engagement: „Sand und Kies sind dringend benötigte Rohstoffe für die Bauwirtschaft und – wie es das jüngste Rohstoff-Strategiepapier der Bundesregierung klar benennt – auch für das Gelingen der Energiewende. Da der Großteil unserer Gewinnungs- und Aufbereitungsanlagen mit elektrischen Antrieben läuft, erreichen wir mit der Inbetriebnahme unserer schwimmenden PV-Anlagen einen wesentlichen Ausbau unserer Energie- und Klimaeffizienz.“ Auch wenn die Investitionskosten derzeit noch klar über denen landgestützter Anlagen liegen, sieht Holemans Vorteile in der verbesserten Klimabilanz und bei den Kosten für die Energiebeschaffung.

Die Solarenergie in Nordrhein-Westfalen boomt. Allein im vergangenen Jahr sind in NRW mehr als 210.000 Solarkraftwerke mit einem Rekordwert von annähernd 2.200 Megawatt Leistung erstmals ans Netz gegangen. Dieser Ausbau fand zu weit über 90 Prozent auf privaten und gewerblichen Dächern statt. Floating-PV fristet dagegen ein Nischendasein. „Das hat nichts mit technischen Unzulänglichkeiten zu tun“, betonte Thomas Griese vom LEE NRW, „es gibt unsinnige Beschränkungen, wie beispielsweise die Vorgabe im Wasserhaushaltsgesetz, dass maximal 15 Prozent der Wasseroberfläche für Photovoltaik genutzt werden dürfen, womit ein großes Flächenpotenzial nicht angepackt werden kann.“

Einig sind sich die Holemans-Gruppe und der LEE NRW darüber, dass das Land NRW auch auf Bundesebene aktiv werden sollte, um unnötige Hürden für den Ausbau weiterer schwimmender Solarparks schnell abzubauen: „Kies- und Baggerseen gibt es landesweit genug. Solche Flächen, für die es keine Konkurrenz mit anderen Nutzungen gibt, sollen schnellstens für den Solarausbau im Land genutzt werden“, unterstrichen Griese und Fröhlich.