Balingen. Die von der Bundesregierung angestoßene EEG-Gesetzesänderung hat die Branche in eine Art Schockstarre versetzt. Zahlreiche Unternehmen der Solarbranche sind ins Wanken geraten, sogar den führenden Deutschen Solarzellen-Hersteller Q-Cells hat es erwischt. Die Balinger Solarfirma rpv meldet: „Trotz eines erhöhten Auftragseingangs wegen der EEG-Termine können wir kurzfristig liefern und bauen“.
Die Diskussionen um die von der schwarz-gelben Bundesregierung angestoßenen Änderung des EEG-Gesetzes mit dem Ziel, den Bau von Photovoltaikanlagen stark einzuschränken, haben zu einer massiven Verunsicherung in der Branche geführt. Viele Investoren und Generalunternehmer sind erst mal in Wartestellung gegangen, weil vielen Projekten quasi über Nacht die wirtschaftliche Basis entzogen wurde.
„Langsam legt sich diese Lähmung“, sagt rpv-Geschäftsführer Gangolf Gindele, „die Situation ist wie nach einem Wirbelsturm. Wenn das schlimmste Unwetter vorbei ist, steht man auf und schaut sich erst mal um. Man sieht nach, wer überlebt hat und was alles kaputt gegangen ist. Und dann versucht man den Wiederaufbau.“
In den letzten Tagen kämen verstärkt Anfragen und Aufträge von Generalunternehmern und Investoren, die projektierte oder bereits angefangene Projekte nun so schnell wie möglich fertig stellen wollen, um die neuen EEG-Terminvorgaben einzuhalten. „Viele Generalunternehmer kennen uns von früheren Projekten und wissen, dass das schlagkräftige Team von rpv auch kurzfristig Großes bewegen kann“, berichtet Verkaufsleiter Uwe Bührer. Erst kürzlich hatte rpv in nur acht Tagen eine 1,8 Megawatt-Anlage in Sassnitz auf Rügen errichtet – trotz widriger Witterungsbedingungen.
„Die gute Nachricht im Moment ist: Wir können fast alle elektrotechnischen PV-Komponenten kurzfristig liefern – vom kleinen AC-Verteiler bis zum großen DC-Sammler für Zentralwechselrichter“, erklärt Vertriebsleiter Uwe Bührer. „Und wir haben die Kapazitäten, noch weitere Teilleistungen schnell und zuverlässig zu realisieren“.
Was mittel- und langfristig mit der Branche passiere, sei völlig offen. „Nur flexible Unternehmen können sich zukünftig am Markt behaupten, auch wenn sich Preissituation und Rahmenbedingungen geändert haben“, fasst Uwe Bührer zusammen.
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