Panasonic startet in Deutschland ersten Proof-of-Concept eines brennstoffzellenbetriebenen Kundenerlebniszentrums

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Panasonic eröffnete am 27. März 2025 am Campus München in Ottobrunn mit Panasonic HX Deutschlands ersten Proof-of-Concept für eine nachhaltige Energielösung, die mit grünem, lokal erzeugtem Wasserstoff betrieben wird. Für dieses Pilotprojekt wurden fünf Wasserstoff-Brennstoffzellen mit einer Leistung von jeweils 10 kW und eine Photovoltaikanlage implementiert, um das Customer Experience Center (CXC) in Ottobrunn bei München mit 100 Prozent Ökostrom zu versorgen.

Das CXC ist nicht nur ein moderner Showroom, in dem Panasonic die Bandbreite seiner fortschrittlichen Technologielösungen und die seiner Partner demonstriert. Was hier gezeigt wird, geht weit über die bekannten Unterhaltungselektronikprodukte des Unternehmens hinaus und präsentiert wichtige Komponenten, Produkte und Lösungen für Unternehmen und Industriezweige wie den Energiesektor, die Mobilität, den Einzelhandel und weitere Branchen. Gleichzeitig beherbergt das Gebäude auch Labore, in denen Technologien getestet und weiterentwickelt werden. Co-Working-Spaces ermöglichen eine enge Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen, Kunden und Branchenakteuren.

Erste wasserstoff-brennstoffzellenbasierte Panasonic HX-Lösung in Deutschland

Der Standort in Ottobrunn beherbergt ein Kundenerlebniszentrum, ein Labor und ein Büro. Damit ist es das erste Gebäude dieser Art, das einen derartigen Anwendungsfall testet, und der dritte Standort weltweit von Panasonic (nach Kusatsu in Japan und Cardiff in Wales), an dem eine solche HX-Lösung betrieben wird. Alle drei Standorte haben unterschiedliche Merkmale und Anforderungen, und daher variiert auch die HX-Lösung je nach diesen individuellen Bedürfnissen.

Die Panasonic HX-Lösungen sind Teil der Geschäftsstrategie von Panasonic zur Dekarbonisierung des eigenen Unternehmens und der Wertschöpfungskette. Darüber hinaus möchte Panasonic auch andere Unternehmen und die Gesellschaft dabei unterstützen, CO2-Emissionen durch seine Technologien zu reduzieren und zu vermeiden.

Worum geht es bei Panasonic HX München?

Die fünf Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme (je 10 kW) und die Photovoltaikanlage (170 Module mit ca. 60 kWp Leistung) werden über das firmeneigene Energiemanagementsystem (EMS) von Panasonic gesteuert. Um die Brennstoffzellen mit lokal erzeugtem grünem Wasserstoff zu versorgen, wurde in der Nähe der Brennstoffzellen ein 40-Fuß-Standard-Container mit Wasserstoffspeicherflaschen aufgestellt. Wenn der Wasserstoff aufgebraucht ist, wird der Container durch einen neuen ersetzt. Die Zylinder im Anhänger haben ein Volumen von 30 m3 grünem Wasserstoff, der aus Südbayern und Österreich stammt. Das gesamte Campusgelände ist etwa 20.000 m2 groß, während das CXC etwa 6.000 m2 misst. Die Anlage mit dem Wasserstoffspeicher und den Brennstoffzellen als Hauptkomponenten ist direkt an das CXC angeschlossen und benötigt lediglich 203 m2 Fläche (ohne die Dachfläche für die PV-Module).

Die Nutzung von Solarenergie und Strom aus grünem Wasserstoff ist ein bedeutender Schritt in Richtung langfristiger nachhaltiger Energielösungen. Dieses Projekt sowie die Geschäftsstrategie von Panasonic HX dienen dazu, eine moderne Wasserstofftransformation und damit eine dezentrale, stabile und resiliente Infrastruktur für die Versorgung mit erneuerbaren Energien zu demonstrieren. Mit dieser Initiative unternimmt Panasonic einen wichtigen Schritt, um die Dekarbonisierung der Industrie weiter voranzutreiben.

Bau innerhalb eines Jahres abgeschlossen

Der Bau dieses Leuchtturmprojekts begann im August 2024 und wurde in nur sieben Monaten abgeschlossen. Leistungsstarke lokale Projektpartner, die auf grüne Wasserstoffenergie und Architektur spezialisiert sind, spielten eine Schlüsselrolle bei dieser schnellen Fertigstellung. Darüber hinaus gewannen die Projektmanager einen vertrauenswürdigen Lieferanten für lokal produzierten grünen Wasserstoff für das Projekt.

Fünf PH3 Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme mit einer Leistung von jeweils 10 kW erzeugen in Ottobrunn grünen Strom. Diese Anlagen sind die 3. Generation des sogenannten „H2 KIBOU“-Systems, der Brennstoffzelle von Panasonic, die mit „reinem Wasserstoff“ (ohne fossile Brennstoffe) betrieben wird. Neben einer höheren Leistung im Vergleich zu den Vorgängerversionen PH1 + 2 können bei der neuesten Brennstoffzellengeneration bis zu 250 Module gleichzeitig betrieben werden. Die Leistung ist zudem anpassbar, was den Weg für eine flexible und skalierbare Stromerzeugung ebnet. Das Ziel von Panasonic ist es, eine skalierbare Energielösung für bis zu 1 Megawatt (MW) Stromleistung anzubieten.

Das Energiemanagementsystem in Ottobrunn steuert die Brennstoffzellen flexibel, indem es nur die erforderliche Anzahl an Zellen einschaltet, um den Strombedarf in Kombination mit der PV-Anlage zu decken. Um die Laufzeit jedes Brennstoffzellensystems weiter zu optimieren, verteilt das EMS die Betriebszeiten gleichmäßig auf die fünf Module. Dies verlängert die Lebensdauer des Systems und ermöglicht auch geplante Wartungszyklen, da einzelne Systeme für die Dauer der Inspektion einfach abgeschaltet werden können.

Die 190 kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach des benachbarten Bürogebäudes auf dem Campus wurde 2021 installiert und ist in das Gesamtsystem integriert. Nach vorläufigen Berechnungen kann das Panasonic HX-System 100 Prozent des gesamten Strombedarfs des CXC decken. Der restliche Strom wird aus dem Netz bezogen.

Panasonic HX-Standort als Teil einer langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie

Das Panasonic HX-Projekt in Ottobrunn ist Teil der langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie Panasonic GREEN IMPACT. Darin hat sich das Unternehmen ehrgeizige Ziele gesetzt, um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen und zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen. Das Unternehmen arbeitet intensiv daran, die CO2-Emissionen seiner eigenen Fabriken und Bürostandorte bis 2030 auf null zu reduzieren und damit insgesamt 110 Millionen Tonnen CO2 zu vermeiden.

Umfangreiche Investitionen in Pansonic HX

Panasonic hat insgesamt rund 130 Millionen Euro in die Entwicklung der Panasonic HX-Technologie investiert und wird dies auch weiterhin tun. Vor der Inbetriebnahme des Panasonic HX-Systems in Ottobrunn hatte das Unternehmen bereits zwei ähnliche Projekte in Kusatsu, Japan und Cardiff, Wales umgesetzt. Beide kombinieren Wasserstoff-Brennstoffzellen, Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen.

An diesen beiden Standorten werden die drei erneuerbaren Energiequellen zur Stromerzeugung für Produktionsgebäude genutzt. Der Energiebedarf folgt daher einem anderen Muster als in Ottobrunn für das Customer Experience Center, wo der Energiebedarf über eine 7-Tage-Woche hinweg sehr stabil ist.

Insgesamt besteht das langfristige Ziel der Investitionen darin, zu zeigen, wie Standorte in verschiedenen Regionen der Welt mit unterschiedlichem Klima, aber auch unterschiedlichem Energiebedarf, ihren Strombedarf zu 100 Prozent aus lokalen erneuerbaren Energiequellen decken können.

Zeitplan für die Einführung

Eine solche innovative Energielösung soll zwischen 2026 und 2030 in zwei Schritten weltweit für externe Kunden eingeführt werden.

Wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiewende

„Auf der Grundlage der Managementphilosophie von Panasonic haben wir Panasonic HX gefördert, das Wasserstoff nutzt, um saubere, resiliente und dezentrale Energie in der Nähe der Wohnorte der Menschen bereitzustellen. Dies verbessert das Leben der Menschen auf der ganzen Welt und schützt gleichzeitig den Planeten. Bei Panasonic HX München haben wir durch die Sanierung eines bestehenden Bürogebäudes mit modernsten Wasserstoff-Brennstoffzellen und grünem Wasserstoff einen Anteil von 100 Prozent erneuerbarer Energie erreicht. Diese Installation ermöglichte es, beim CXC als Modell eines Bürogebäudes zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzusteigen, weniger Platz zu beanspruchen und die Energiekosten im Vergleich zu herkömmlichen Methoden zu senken. Die Stromerzeugung vor Ort ebnet den Weg für eine dezentrale und stabile Energieversorgung und ist eine Grundlage für die dekarbonisierte Zukunft von Industrie und Gesellschaft“, sagt Masao Kato, Direktor des Global Environmental Business Development Center der Panasonic Corporation.

Projekt im Einklang mit regionalen Wasserstoffstrategien

Das Projekt steht auch im Einklang mit den Wasserstoffstrategien des Bundeslandes Bayern und seiner Landeshauptstadt München: Die Bayerische Wasserstoffstrategie 2.0 treibt die Entwicklung einer effektiven Wasserstoff-Wertschöpfungskette voran. Ziel ist es, Wasserstoff von der Erzeugung über den Transport und der Speicherung bis hin zur Nutzung in verschiedenen Anwendungsbereichen in den Fokus zu rücken und ihn als flexible Option in einem ganzheitlichen Energiesystem fest zu verankern.

Neben der Förderung des Klima- und Umweltschutzes zielt die Wasserstoffstrategie für München auch auf die Entwicklung neuer Wertschöpfungsketten ab. Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft erfolgt stets ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig. Der Nutzen und Einsatz von Wasserstoff wird sorgfältig auf seine Effizienz geprüft. Um beide Wasserstoffstrategien gezielt zu unterstützen, hat Panasonic Ottobrunn als Standort und sein Customer Experience Center für eine solche nachhaltige Energieerzeugung ausgewählt.

Das 2020 eröffnete Customer Experience Center ist Teil eines aufstrebenden High-Tech-Standorts, der Wissenschaft, Forschung und Entwicklung, Start-ups und Industrieunternehmen zusammenbringt. Organisationen wie die Technische Universität München (TUM), Jochen Schweizer, OTTOBAHN und die Porsche eBike Performance GmbH haben sich dem Campus angeschlossen. Das CXC bietet Kunden die Möglichkeit, den Innovationsgeist von Panasonic anhand von Demonstrationen und Prototypen zu erleben und gemeinsam an technologischen Innovationen in Kombination mit Panasonic-Produkten zu arbeiten.

Statements & Zitate

Johannes Spatz, President Panasonic Industry Europe: „Bei diesem Panasonic HX-Projekt auf unserem Campus geht es nicht nur um Technologie, sondern um einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Ich bin sehr stolz, dass unser Panasonic Campus München für dieses innovative Leuchtturmprojekt ausgewählt wurde. Da es immer mein Ziel war, diesen Standort in einen Raum für Zusammenarbeit und Innovation zu verwandeln, demonstriert dieses Proof-of-Concept die Stärke von Panasonic auf einzigartige Weise. Ich glaube, die Innovationskraft geht Hand in Hand mit unseren Bemühungen um eine grünere Zukunft.“

Kenichi Bessho, Generalkonsul von Japan in München: „Ich möchte Ihnen zur Eröffnung von Panasonic HX hier in München gratulieren. Es ist von großer Bedeutung, dass Panasonic HX in Bayern errichtet wurde, einer Region, die für ihre starke Wirtschaft, ihre exzellenten Unternehmen und ihre hervorragenden Universitäten und Forschungsinstitute bekannt ist. Ich hoffe, dass Panasonic und andere japanische Unternehmen, die in Bayern ansässig sind, die Zusammenarbeit mit dem Freistaat und den lokalen Behörden weiter ausbauen werden.“

Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie: „Wir setzen hier im Freistaat auf eine konsequente und ideologiefreie Energie- und Mobilitätswende, die alle verfügbaren Optionen nutzt. Innovative Technologien wie die Panasonic-HX-Applikation und die Nutzung von grünem Wasserstoff passen deshalb perfekt. Die Nutzung von Wasserstoff-Brennstoffzellen und Photovoltaik zur Stromerzeugung für Bürogebäude hat Leuchtturmcharakter. Mit solchen Projekten kommen wir unseren Zielen zur Energietransformation und Dekarbonisierung einen wichtigen Schritt näher.“

H.E. Mitsuko Shino, Botschafterin von Japan in Deutschland: „Heute wird das Panasonic HX Office in München, das erste seiner Art in Kontinentaleuropa, offiziell eröffnet. Der Klimaschutz ist eine der drängendsten globalen Herausforderungen, und gemeinsam haben Japan und Deutschland die einmalige Chance, einen wichtigen Beitrag zu leisten. Dieses Projekt verkörpert die zukunftsweisende Zusammenarbeit beider Nationen in den Bereichen Umweltverträglichkeit und Energiemanagement.“