node.energy fordert Vereinfachung von Herkunftsnachweisen für gewerblichen Mieterstrom

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Um Herkunftsnachweise für erzeugten Grünstrom zu erhalten, muss dieser nachweislich aus erneuerbaren Energiequellen stammen und darf nicht zusätzlich eine EEG-Förderung erhalten. Bei gewerblichem Mieterstrom treffen beide Kriterien zu. Dieses Modell ermöglicht Betreibern von PV-Anlagen auf Gewerbeimmobilien, ihren grünen Strom direkt an Unternehmen am gleichen Standort zu verkaufen. Doch in der Praxis ist es aktuell nahezu aussichtslos, den erzeugten Strom über Herkunftsnachweise zertifizieren zu lassen. Daher muss dieser Strom als „Graustrom“ auf Grundlage des aktuellen Strommixes in Deutschland ausgewiesen werden.

Die Ursache sind unflexible Marktprozesse, die noch darauf ausgerichtet sind, dass Grünstrom ausschließlich über das öffentliche Netz geliefert wird. Um den vor Ort genutzten Strom beim zuständigen Umweltbundesamt zertifizieren zu können, ist daher ein aufwändiger Prozess notwendig, bei dem ein teurer Umweltgutachter die erzeugten Strommengen bescheinigen muss. Matthias Karger, CEO von node.energy, erläutert: „Ein Umweltgutachten kostet nicht nur unverhältnismäßig viel Zeit, sondern macht die Beantragung der so dringend von der Wirtschaft geforderten Herkunftsnachweise absolut unrentabel.“

Die aktuelle Situation hat konkrete Nachteile sowohl für Anbieter als auch Abnehmer von gewerblichem Mieterstrom. So kann der Strom von den Unternehmen etwa für ESG-Audits nicht als reiner Grünstrom ausgewiesen werden. Andreas Bombarding, Technischer Direktor des bundesweit agierenden Photovoltaik-Projektierers WI Energy, realisiert zahlreiche PV-Projekte mit Strom-Direktlieferung (On-Site-PPA) an Unternehmen. Er stellt klar: „Strom, den wir direkt aus PV-Anlagen an unsere Kunden liefern, müssen wir als Graustrom (gewöhnlicher Netzstrom) ausweisen, obwohl dieser 100 % klimaneutral ist. Das kann man keinen Kunden klarmachen, aber leider müssen wir uns hier an die gesetzlichen Vorgaben halten.“

Bereits über 240 Kunden mit einem Projektvolumen von mehr als 100 MWp installierter Leistung setzen mit Unterstützung von node.energy gewerbliche Mieterstrom-Projekte um. node.energy fordert daher unverzügliches Handeln vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Pflicht für ein Umweltgutachten muss wegfallen und durch den einfachen Nachweis über die erzeugten Strommengen mit einem geeichten Messsystem ersetzt werden. Dies ist bereits bei Stromsteuermeldungen sowie im Rahmen des EEG marktübliche Praxis. Darüber hinaus muss die Anmeldung von Herkunftsnachweisen auf digitalem Weg für Unternehmen deutlich erleichtert werden. „Wir müssen alle gemeinsam daran arbeiten, die dezentrale Energiewelt in Deutschland voranzubringen. Dabei darf es nicht an bürokratischen Hürden scheitern“, fordert Karger.