Solarstrom und Wärme für das Haus erzeugen und das in einer einzigen Anlage: PVT-Module machen es möglich. Die Technologie kombiniert Photovoltaikmodule und solarthermische Kollektoren. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ernten mit ihr mehr Solarenergie, ohne zusätzliche Dachfläche zu beanspruchen. Mit der Energie aus den hocheffizienten Modulen können Wärmepumpen Häuser effizient beheizen. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin. Der Grund: Wärmepumpen benötigen zum Heizen Umweltwärme sowie Strom – beides liefern die PVT-Module. Geeignet ist die Kombination für viele Häuser. Sie ist jedoch vergleichsweise teuer.
Fragen beantwortet das Team von Zukunft Altbau kostenfrei am Beratungstelefon unter 08000 12 33 33 (Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr) oder per E-Mail an beratungstelefon@zukunftaltbau.de.
Die hybriden Solarsysteme bestehen aus zwei Schichten. „Obenauf liegt das klassische Photovoltaikmodul, das Solarstrom erzeugt“, erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Darunter befindet sich ein solarthermischer Kollektor, durch den ein Wärmeträger strömt. Die Abwärme des Solarstrommoduls und die Umgebung wärmen den Wärmeträger im Kollektor auf.
Wärmepumpen und PVT
Die Wärme aus der PVT-Anlage dient als Wärmequelle für die Wärmepumpe, in den meisten Fällen eine Sole-Wasser-Wärmepumpe. In Gebäuden mit einem einigermaßen guten Energiestandard reicht der PVT-Kollektor als alleinige Wärmequelle für die Wärmepumpe aus. Die Kombination ist leiser als die auf dem Markt dominierenden Luft-Wasser-Wärmepumpen, zudem ist kein Außengerät im Garten nötig. Auch sind keine teuren Erdsonden oder Erdkörbe erforderlich. Der Strom, den der Photovoltaikanteil der Anlage liefert, wird anteilig für den Betrieb der Wärmepumpe verwendet. Anschließend wird die Wärme zur Beheizung und als Warmwasser genutzt.
Nützlich auf jeden Fall in kleinen sanierten Gebäuden
Sinnvoll eingesetzt werden kann PVT in Ein- oder Zweifamilienhäusern, die über eine Dämmung verfügen. Eine PVT-Anlage reicht dort in der Regel als einzige Wärmequelle aus, um die Wärmepumpe zu versorgen. Jedoch muss genug Dachfläche vorhanden sein.
„Potenzial besteht auch in teilweise sanierten Mehrfamilienhäusern in Innenstädten – zumindest als Ergänzung“, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. „Hier sind zum Beispiel Luft-Wasser-Wärmepumpen aufgrund der Geräuschentwicklung oft nicht möglich.“ Auch Erdwärmekollektoren und Erdsondern sind wegen Platzmangels meist keine Option, Bohrungen für Brunnen sind oft auch nicht möglich. In der Regel wird hier eine weitere Wärmequelle oder ein ergänzender Wärmeerzeuger, eine sogenanntes Hybridsystem, erforderlich sein.
Planungsphasen länger, Kosten höher
Da die Technologie noch recht neu ist, kann die Planung etwas länger dauern. Noch gibt es beispielsweise keine einheitlichen Normen, was für die Fachleute mehr Aufwand bedeutet. PVT-Anlagen sind außerdem teurer als Photovoltaikanlagen: Ein Standard-PVT-Modul mit rund 1,7 Quadratmetern kostet etwa 500 Euro, reine Photovoltaikmodule mit 440 Watt Maximalleistung dagegen nur rund 150 Euro.
Gefördert wird die Investition von PVT-Modulen in Teilen in Kombination mit der Wärmepumpe über die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG). Die Einspeisevergütung von überschüssigem Solarstrom in das Netz liegt bei rund sieben Cent pro Kilowattstunde gemäß den Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).
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Photovoltaik und Solarthermie in einem: Der Markt wächst
Es ist ein Alleinstellungsmerkmal: PVT-Module verbinden Photovoltaik und Solarthermie in einem Modul. Die Idee ist schon älter, die Technologie jedoch recht neu und noch nicht allzu verbreitet. In Deutschland hat sich der Markt für PVT-Module in den Jahren zwischen 2020 bis 2022 verdreifacht – von rund 5.800 auf knapp 19.100 Quadratmeter neu installierte Fläche. Nach den Niederlanden ist Deutschland der zweitgrößte PVT-Markt in Europa.
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