Dort wo ab 1995 Asche des ehemaligen Braunkohlekraftwerks Rudolf-Breitscheid deponiert und anschließend renaturiert wurde, wird seit März 2019 umweltfreundlicher Strom gewonnen. In einem ersten Schritt wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5.495 Megawattstunden im Jahr installiert, die zukünftig rein rechnerisch bis zu 1.120 Vier-Personen-Haushalte versorgt. Ein zweiter Bauabschnitt ist zwischen den Projektpartnern EVH GmbH – einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Halle GmbH – sowie bejulo vereinbart und soll im ersten Quartal 2020 ans Netz gehen.
Herausforderung Bodenbeschaffenheit
Dass auf der ehemaligen Aschedeponie nun nachhaltig und wirtschaftlich Strom erzeugt wird, ist laut Martin Görner, Geschäftsführer bejulo, alles andere als selbstverständlich: „Eine Bodenbeschaffenheit wie hier ist eine Herausforderung, die unserem Team besondere Anstrengungen sowie Sorgfalt bei Planung und Konstruktion des Unterbaus der Photovoltaikanlage abverlangte! Der Boden ist stark korrosiv, weil die Konzentration von Sulfat außerordentlich hoch ist. Aufgrund der eingebrachten Asche aus dem Braunkohlekraftwerk sowie der nicht homogenen Abdeckschicht aus Asche und Klärschlamm ist der Untergrund sehr weich. Diese Kombination ist eigentlich ein No-Go für die Installation einer standsicheren Photovoltaikanlage. Deshalb wird in der Regel nur am Rand des schwierigen Terrains eine Photovoltaikanlage installiert. Hier jedoch ausdrücklich nicht!“
Komplexe Gründungsarbeiten
Mithilfe umfangreicher Geogutachten mapte bejulo das 13 Hektar große Areal. Damit konnten die Experten die Anforderungen hinsichtlich Materialbeschaffenheit von Rammpfosten sowie Gründungsarten und Rammtiefen für die Unterkonstruktion der Solarmodule bestimmen. „All dies hat die Konzeption und den Bau der Anlage sehr komplex gestaltet. Dennoch ist es gelungen, das Bauwerk von Dezember 2018 bis Februar 2019 zu realisieren – während der Winterzeit“, so Jürgen Barz, zuständiger Bauleiter bejulo.
Die Photovoltaikanlage wurde, wie gefordert, in ökologischer Bauweise errichtet. Zwischen den Modulreihen sind weite Abstände vorhanden, was auch künftig eine Nutzung als Blühwiese ermöglicht. Die Installation der Anlage verlief sehr pfleglich für das Terrain, weil ein Einsatz von schwerer Technik nicht notwendig war. Schonend wirkt sich ebenfalls eine minimierte Aufstellung der Photovoltaikmodule mit einpfostigen Gestellen mit zentraler Stütze aus.
bejulo: Spezialist für schwieriges Terrain
„Dieses Projekt reiht sich in mehrere durch bejulo realisierte Photovoltaikanlagen auf komplexen Untergründen ein. Dazu zählen Projekte, wie eine 22 Megawatt-Peak-Anlage auf einer ehemaligen Kohleabraumfläche in Ungarn, eine Anlage in Uttenreuth auf mit Bauschutt aufgeschütteten Bunkern, einem denkmalgeschützten ehemaligen Werksgelände von Philips in den Niederlanden oder auf einem alten Heizkraftgelände inklusive Teilabriss des Kraftwerks und Verfüllung des Bodens in der Lausitz. Dort wo die Bedingungen schwierig werden, fangen wir an“, so Martin Görner abschließend.
bejulo GmbH
Stephanie Kopf
Dekan-Laist-Straße 15a
55129 Mainz
Email:
Telefon: 06131-2151-423
Web: www.bejulo.de
Die bejulo GmbH mit Sitz in Mainz entwickelt, plant und realisiert seit ihrer Gründung im Jahr 2013 weltweit Photovoltaik-Projekte. In Deutschland entwickelt bejulo auch nachhaltige, rentable Geschäftsmodelle zur Stromerzeugung und -nutzung aus Solarenergie, die ohne Subventionen auskommen, und treibt diese Entwicklung bewusst voran. Das Unternehmen unter der Geschäftsführung von Martin Görner und Bernd Schappert realisiert vor allem mittlere und große Freiflächen-Solaranlagen für unterschiedliche Märkte und Marktmodelle. Das Geschäftsmodell von bejulo ist in erster Linie für regionale Stromerzeuger, wie Stadtwerke sowie für Unternehmen mit hohem Stromverbrauch interessant. Unter anderem für Branchen wie Chemie, Stahl, Glas und Papier, aber auch für private und institutionelle Anleger auf dem Weg zum unabhängigen Stromerzeuger. Weitere Informationen unter www.bejulo.de
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