Grünstromanbieter Ostrom baut mit Batterie- und Flexibilitätsanbieter be.storaged erstes Virtuelles Kraftwerk für E-Autos in Deutschland

Teilen

Die Energiepioniere Ostrom und be.storaged geben den Start des ersten Virtuellen Kraftwerks in Deutschland bekannt, welches die flexiblen Ladevorgänge von Elektrofahrzeugen (EV) nutzt. Das Projekt, das größte seiner Art in Deutschland, nutzt die Flexibilität von Elektrofahrzeugen und weiterer Energieanlagen wie Wärmepumpen und Hausbatteriespeichern, um diese am Intraday-Markt zu handeln. Damit soll die Energieeffizienz gesteigert, die Netzstabilität verbessert und erhebliche Kosteneinsparungen für Endkunden erzielt werden, wodurch ein neuer Standard für Innovationen im Energiesektor gesetzt wird.

Die Volatilität der erneuerbaren Energien zu unserem Vorteil nutzen

Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat zu einer erhöhten Volatilität auf dem Energiemarkt geführt, was die Optimierung des Endkundenverbrauchs unerlässlich macht, um die Netzsicherheit in Deutschland zu gewährleisten und den Kunden noch wettbewerbsfähigere Strompreise zu bieten. Anstatt die Volatilität als Risiko zu betrachten, kann sie auch als Chance gesehen werden, den Energieverbrauch auf Zeiten mit niedrigerer Nachfrage oder höherem Angebot zu verlagern, wenn die Energiepreise günstiger sind.

Virtuelle Kraftwerke sind ein Zusammenschluss dezentraler Energieressourcen, wie Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Hausbatterien, die durch ein zentrales System – in diesem Fall durch Ostrom und be.storaged – koordiniert werden, um wie ein einheitliches Kraftwerk zu funktionieren. Dieses System optimiert die Energieerzeugung, -speicherung und -nutzung, verbessert die Stabilität und Effizienz des Stromnetzes und senkt gleichzeitig die Kosten für die Verbraucher. Da der Energiemix in Deutschland im Jahr 2024 bereits zu 60 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt und bis 2030 auf 80 Prozent steigen soll, steigt die Nachfrage nach solchen intelligenten Energiemanagementlösungen erheblich.

Die Ostrom-App trifft auf die Handelsplattform von be.storaged

Dank der weit verbreiteten Nutzung der Ostrom-App und ihrer Unterstützung von Smart-Meter-Daten und dynamischen Tarifen liefert Ostrom die ersten Kunden des VPP und spielt somit eine Schlüsselrolle in diesem Projekt. Anfangend mit Tesla-Elektrofahrzeugen und später erweiternd auf andere Automarken und dann auf andere Energieanlagenklassen wie Hausbatterien und Wärmepumpen, verwaltet Ostrom auch die Integration und steuert den Ladevorgang der Elektrofahrzeuge, um das Virtuelle Kraftwerk zu ermöglichen.

Über die Ostrom-App können Kunden ihre bevorzugten Ladezeiten und Verbrauchsmengen festlegen, um am VPP teilzunehmen. Diese Daten, kombiniert mit der aktuellen Lademengen, die zeitlich verschoben werden können, werden direkt an Ostroms Systeme übermittelt. Die aus den Ladevorgängen gewonnene Flexibilität wird dann an den Optimierungsalgorithmus von be.storaged gesendet, wo sie aggregiert wird. Dieses aggregierte Flexibilitätspotenzial wird kontinuierlich am Intraday-Spotmarkt gehandelt. Die resultierenden optimierten Ladepläne für die teilnehmenden Fahrzeuge werden anschließend an Ostrom gesendet, um die Ladevorgänge der angeschlossenen Elektrofahrzeuge zu steuern. Basierend auf den aktualisierten Batteriedaten und Preisdaten wird dieser Prozess während des gesamten Ladezeitraums kontinuierlich wiederholt.

Erschließung von Kundengewinnen durch intelligente Energiekooperation

Die Zusammenarbeit nutzt die kontinuierliche Optimierung der Ladepläne basierend auf den sich ändernden Intraday-Preisen, wodurch erhebliche Handelsvorteile entstehen, die mit den Endkunden geteilt werden.

Ohne jeglichen Aufwand seitens der Kunden werden deren Elektrofahrzeuge während der günstigsten und grünsten Stunden über Nacht geladen und gleichzeitig die Stabilität unseres Energienetzes unterstützt. Im Laufe eines Jahres können Kunden, die am VPP-Projekt teilnehmen, bis zu 300 Euro zusätzliches Einkommen pro angeschlossenem Gerät verdienen. Das bedeutet, dass Kunden buchstäblich dafür bezahlt werden, ihre Elektrofahrzeuge zu laden. Da dies für jedes an das VPP angeschlossene Gerät gilt, lassen sich mit der Kombination aus Wärmepumpen, Solaranlagen und Hausbatteriespeichern über 1000 Euro pro Jahr einsparen.

Indem das Laden in die Stunden mit der geringsten Nachfrage verlagert wird, kann ein größerer Anteil der Ladevorgänge zu Zeiten mit einem höheren Anteil erneuerbarer Energien erfolgen. Das Projekt ist eine Win-Win-Win-Win-Situation für die Projektpartner, ihre Kunden, das Stromnetz und die Umwelt.

Das VPP-Projekt stellt einen bedeutenden Schritt hin zu einem intelligenten und vernetzten Energiesystem dar, von dem sowohl Endkunden als auch Energieanbieter und unser Energienetz profitieren. Diese Partnerschaft zwischen Ostrom und be.storaged zeigt, wie innovative Lösungen und Kooperationen den Energiewandel beschleunigen und neue Möglichkeiten für die flexible und effiziente Nutzung erneuerbarer Energien schaffen können.