Größte Dachanlage im Landkreis Freising in Betrieb

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Die Gemeinde Rudelzhausen ist seit Ende Dezember Rekordhalter im Landkreis Freising: Sie beheimatet die größte, derzeit bekannte Photovoltaik-Dachanlage. Sie wird jährlich rund 480.000 Kilowattstunden Strom liefern, das entspricht nummerisch dem Verbrauch von 120 Vier-Personen-Haushalten. Martin Hagl, Inhaber des gleichnamigen Autoverwertungsbetriebs, freute sich bei der Inbetriebnahme: „Das Projekt ist ein Beitrag, um in unserer Gemeinde die Energiewende zu gestalten. Außerdem passt es perfekt zu unserem Kerngeschäft, der Verwertung von Rohstoffen.“
Ein Teil der Anlage, 30 kWp, ist mit der internen Stromversorgung gekoppelt und wird nach Bedarf für den Eigenverbrauch verwendet. Die Erweiterung um 477 kWp kam Martin Hagl anlässlich der Dachsanierung des Hallenkomplexes in den Sinn. „Wenn wir im Bereich erneuerbare Energien was machen, dann richtig", sagt der Unternehmer. Inzwischen sind auf elf Dachhälften 2385 Module mit einer Spitzenleistung von je 200 Wp montiert. Deren produzierter Strom fließt vollständig ins öffentliche Netz.
Das Pittersdorfer Projekt unterscheidet sich von Photovoltaikanlagen auf Privathäusern durch seinen Planungs- und Koordinationsaufwand. Auf dem Hagl-Gelände entstand eine Trafostation; von dort aus gelangt der Strom über armdicke Kabel unter der Bundestraße, den Gemeindestraßen und der Abens hindurch zur Übergabeschutzstation und im Anschluss zum Strommast in unmittelbarer Nähe. „Bei der Übertragung von so hohen Energieleistungen sind Mittelspannungstransformatoren, -Schaltanlagen, aufwendige Mess- und Regelungseinrichtungen wesentliche Elemente zur Einhaltung der Sicherheitskriterien“, erläuterte Klaus Deuschle, Projektingenieur der Volthaus GmbH.
Um die Vorrausetzungen für die größte Dachanlage im Landkreis zu schaffen, waren Genehmigungen von verschiedenen Stellen, beispielsweise vom staatlichen Straßenbauamt, dem Wasserwirtschaftsamt, der Gemeinde und Naturschutzbehörden notwendig. Der stetige Kontakt zum örtlichen Energieversorger, EON in Pfaffenhofen und Regensburg, war zudem wesentlich für den reibungslosen Ablauf.
Bevor die ersten Kilowattstunden der 507 kWp-Anlage ins Netz flossen, mussten sich die Bürger in Teilen von Pittersdorf und Iglsdorf am Tag der Inbetriebnahme gedulden. Um die Mittelspannungskabel an den Strommast anschließen zu können, war die Energieversorgung für mehrere Stunden unterbrochen. „Dafür ist die Gemeinde jetzt ein weiteres Stück autarker und der Strom sauberer“, sagte Deuschle.