Fossile Kraftwerke treiben Preise in die Höhe

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Berlin, 12.12.2024: Fossile Brennstoffe treiben die Energiepreise derzeit wiederholt auf Höchststände, zum Teil auf mehr als 900 Euro pro Megawattstunde. Gleichzeitig verpasst das Bundeskabinett mit dem “Biogas-Paket” als de facto Ausstiegsleitfaden für Biogasanlagen die Chance, ein Gegenprogramm zu fossilen Preistreibern aufzusetzen. Eine Wasserkraftstrategie, das Geothermiegesetz oder ein umfassendes Speicherkonzept fehlen ebenso, um fossile Brennstoffe im Stromsektor weiter zu ersetzen. In Deutschland bestehe jedoch keine Gefahr eines Blackouts. Fossile Kraftwerke würden so lange zur Stabilisierung beitragen, bis die Energiewende vollständig und auch systemisch umgesetzt sei.

“Wir stemmen die Energiewende nur mit halber Kraft, wenn das vorhandene dezentrale Backup aus steuerbaren Erneuerbaren, Speicher- und Verbraucherflexibilität nicht stärker genutzt wird“, so BEE-Präsidentin Simone Peter. In der aktuellen wind- und sonnenarmen Zeit, der sog. “Dunkelflaute”, treiben fossile Kraftwerke deshalb die Energiepreise in die Höhe. Es ist daher unverständlich, dass das Bundeskabinett gestern das vom BMWK vorgelegte Biogas-Paket verabschiedet hat. Der BEE hatte bereits vergangene Woche scharfe Kritik an dem Entwurf geübt. “Mit minimalen Änderungen gegenüber der Version aus vergangener Woche hat das Kabinett das Paket verabschiedet. Unsere Kritik daran bleibt daher bestehen, sie wird durch die aktuelle Situation am Strommarkt nochmal unterstrichen”, so Peter.

Die aktuelle Situation zeige, dass die Debatte um zusätzliche Kapazitäten zu kurz springe, und sich eher um die Nutzbarmachung erneuerbarer Flexibilitäten drehen müsse. “Sie sind nicht nur wesentlich günstiger, sondern auch klimafreundlich und dezentral verankert”, so Peter. Anstatt einer Neuauflage des Kraftwerkssicherheitsgesetzes (KWSG) brauche es in der nächsten Legislatur ein Flexibiliätspaket für die Erneuerbaren, das die Kapazitätsfrage mit der des neuen Strommarktdesigns verbinde. “Erneuerbare Energien sind heute systemsetzend. Werden Wind und Solar weiter ausgebaut, sinkt der Bedarf an gesicherter Leistung. Zusätzlich ist das flexibel steuerbare Backup zu nutzen”, so Peter.

Die Gefahr eines Blackouts bestehe nicht, da genügend Kraftwerksleistung verfügbar ist: die vorhandenen Kohle- und Gaskraftwerke seien derzeit nicht alle im Einsatz. “Perspektivisch können Erneuerbare Reservekraftwerke künftige Strompreise senken und die Gefahr künftiger Versorgungsengpässe weiter mindern”, so Peter abschließend.