Die offizielle Preisverleihung findet im März 2014 statt.
Der Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg hat am 3. Dezember den European Energy Award (eea) erhalten. Das europäische Klimaschutzlabel für Städte, Gemeinden und Landkreise wurde für die effiziente Energienutzung, den Ausbau erneuerbarer Energien und Erfolge beim Energiesparen verliehen. Der Landkreis ist bereits die 50ste Kommune im Land, die mit dem Klimaschutzlabel ausgezeichnet worden ist, berichtet die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg. Überreicht wird der eea im März nächsten Jahres in Kornwestheim durch Umweltminister Franz Untersteller. Dort werden auch alle anderen im Jahr 2013 zertifizierten Kommunen gewürdigt.
Im prämierten Landkreis Sigmaringen leben rund 130.000 Einwohner. Seit 2011 haben Politik und Verwaltung intensiv an einer erfolgreichen eea-Zertifizierung gearbeitet. Die Öffentlichkeit wurde zusätzlich durch regelmäßige Energietage und Energieforen einbezogen. Die direkte Beteiligung des Landkreises an der Energieagentur erleichterte den gesamten Zertifizierungsprozess; das dortige Know-how kam dem Energieeffizienzvorhaben unmittelbar zugute. Der Kreis erhielt jetzt 73,2 Prozent der möglichen Punkte und ist damit nicht weit von einer Gold-Zertifizierung entfernt.
Aktuell werden im Landkreis rund 40 Prozent des Stromverbrauchs durch regenerative Energien gedeckt – bundesweit sind es nur knapp 25 Prozent. Vorbildliche Beispiele im Strom- und Wärmebereich sind die kreiseigene Photovoltaik-Großanlage auf der Kreismülldeponie Ringgenbach, die Verbrennung des dortigen Deponiegases zur Trocknung von Hackschnitzeln und deren Einsatz in der Heizzentrale des Landratsamtes. Kreiseigene Liegenschaften, u.a. die Schulen, wurden energetisch saniert und Geothermie zur Beheizung und Kühlung des Anbaus am Landratsamt eingesetzt.
Werkzeug eea lohnt sich
Den Weg in eine nachhaltige Zukunft beschreiten bereits viele Kommunen in Baden-Württemberg. Am Qualitätsmanagementsystem eea nehmen derzeit insgesamt 74 Städte und Gemeinden sowie 15 Landkreise teil, 50 davon sind nun zertifiziert. Erfüllen die teilnehmenden Kommunen nach einem mehrjährigen Prozess die Bedingungen, erhalten sie die Auszeichnung. Mit dem eea werden die Klimaschutzaktivitäten erfasst, bewertet und regelmäßig überprüft, um systematisch alle Potenziale ausschöpfen zu können. Seit 2006 können Städte und Gemeinden im Südwesten an dem Zertifizierungsprozess teilnehmen, Landkreise seit 2010.
Die KEA koordiniert die eea-Aktivitäten im Land. Die Teilnahme von Städten, Gemeinden und Landkreisen wird durch das Programm Klimaschutz-Plus des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft mit bis zu 12.000 Euro finanziell gefördert. Anfragen und Anträge nimmt die KEA entgegen.
"Immer mehr Kommunen bewerben sich für den European Energy Award", sagt Claire Mouchard von der KEA. "Sie können so ihre Klimaschutzaktivitäten besser strukturieren und intensivieren." Akkreditierte Berater, im Land meistens Mitarbeiter der regionalen Energieagenturen, untersuchen systematisch die Energieeffizienz der Kommunen, bewerten die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen und zeigen Optimierungsmöglichkeiten auf. "Der eea bietet praxisorientierte Hilfestellungen zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Wir können den anderen Kommunen im Land nur raten, dieses Instrument ebenfalls zu nutzen", so Mouchard.
Ausschlaggebend für die Auszeichnung mit dem eea-Label ist der Punktestand, den die teilnehmenden Städte, Gemeinden und Landkreise durch ihre Maßnahmen erreichen. Werden 50 Prozent der möglichen Punkte erlangt, erhalten Kommunen den European Energy Award. Bei 75 Prozent werden die Kommunen mit dem eea in Gold ausgezeichnet. In Baden-Württemberg haben dies bereits die Gemeinde Wiernsheim, die Städte Lörrach, Ravensburg, Friedrichshafen und Bad Schussenried sowie der Landkreis Ravensburg und der Enzkreis geschafft.
Informationen zur Teilnahme gibt es unter www.kea-bw.de/eea und www.european-energy-award.de.
Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH ist die Energieagentur des Landes. Aufgabe der KEA ist die aktive Mitwirkung an der Klimaschutzpolitik in Baden-Württemberg: Sie berät Ministerien, Kommunen, kleine und mittelständische Unternehmen sowie kirchliche Einrichtungen bei Energieeinsparung, rationeller Energieverwendung und der Nutzung erneuerbarer Energien. Mehrheitsgesellschafter ist das Land Baden-Württemberg. Der Sitz der KEA ist in Karlsruhe.
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