Führende Standardorganisationen starten gemeinsamen Vorstoß für ‚OpenStand‘ Standard-Richtlinien

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PISCATAWAY/N.J.,WASHINGTON, Genf – 29. August 2012 – Fünf führende globale Standard-Organisationen – IEEE, Internet Architecture Board (IAB), Internet Engineering Task Force (IETF), Internet Society (ISOC) und World Wide Web Consortium (W3C) – gaben heute die Unterzeichnung einer Erklärung bekannt. Mit diesem gemeinsamen Vorstoß wollen Sie auf die Wichtigkeit eines gemeinsam entwickelten Modells zur Entwicklung globaler, freier Standards hinweisen. Bisher sind in vielen Ländern unterschiedliche Standards für Technologien gültig, nach denen sich Unternehmen bei der Entwicklung und dem Einsatz von Technologien richten müssen. Hinzu kommt, dass viele bisher angewendete Entwicklungsprozesse für Standards zu langwierig sind, um mit der Geschwindigkeit der Markt- und Technologieentwicklung mitzuhalten. Die von den genannten Organisationen vertretenen ‚OpenStand‘-Richtlinien basieren auf den effizienten Standardisierungsprozessen, durch die das Internet zur Hauptplattform für Innovation und grenzüberschreitenden Handelsverkehr geworden ist. Die gemeinsame, offene Standardentwicklung fördert Wettbewerb und Kooperationen sowie Innovation und Kompatibilität und damit die Faktoren, die zu Markterfolg führen.
IEEE, IAB, IETF, Internet Society und W3C laden andere Standardentwicklungsverbände, Regierungen, Firmen und Technologie-Innovatoren weltweit dazu ein, die Richtlinien, welche auf open-stand.org abgerufen werden können, zu befürworten.
Die OpenStand-Richtlinien tragen dem heutigen Paradigma Rechnung, bei dem die wirtschaftlichen Bedingungen der globalen Märkte – getrieben durch technologische Innovation – die weltweite Entwicklung von Standards vorantreiben, unabhängig von ihrem formellen Status innerhalb der traditionellen nationalen Institutionen. Die Forderungen der OpenStand-Richtlinien sind:
• Kooperation zwischen Standard-Entwicklungsorganisationen,
• die Einhaltung der erforderlichen Prozesse, breiten Konsens, Transparenz, Ausgewogenheit und Offenheit in der Standardentwicklung,
• eine Verpflichtung hinsichtlich technischem Wert, Kompatibilität, Wettbewerb, Innovation und gesellschaftlichem Nutzen,
• freie Verfügbarkeit der Standards sowie
• freiwillige Einführung.
„Eine neue Dynamik und der zunehmende Druck, der auf der globalen Industrie lastet, fördern den Wandel in der Entwicklung und Implementierung von Standards überall auf der Welt‟, so Steve Mills, Präsident der IEEE Standards Association. „Die zunehmende Globalisierung der Märkte, der schnelle technologische Fortschritt und die immer kürzere Zeit bis zur Marktreife von Produkten zwingen die Unternehmen, effizientere Lösungen für die Definition globaler Standards zu finden, welche die Expansion der globalen Märkte unterstützen. Die OpenStand-Richtlinien fördern ein effizienteres internationales Standardisierungsmodell, wie es die Welt unter den aktuellen Bedingungen benötigt.‟
Leslie Daigle, Chief Internet Technology Officer der Internet Society fügt hinzu: „Die internationale Standardentwicklung für eine grenzüberschreitende globale Wirtschaft hat jetzt ein neues, agileres Modell, das auf den technischen Fortschritt und Nutzen ausgerichtet ist. Die OpenStand-Richtlinien nutzen das Bottom-up-Prinzip für die Kooperation bei der Standardentwicklung in allen Technologie-Bereichen, die den Fortschritt der modernen Wirtschaft unterstützen, um Erfahrungen und Kreativität aus aller Welt zu nutzen.‟
Standards, die nach den OpenStand-Richtlinien entwickelt und eingeführt wurden, sind zum Beispiel die IEEE-Standards für die physische Internet-Konnektivität, IETF-Standards für die durchgängige globale Internet-Interoperabilität sowie die W3C-Standards für das World Wide Web.
„Internet und World Wide Web haben einen wirtschaftlichen und sozialen Umbruch bewirkt, der Milliarden von Menschen betrifft. Die effiziente Standardisierung zahlreicher zugrunde liegender Technologien war der Schlüssel zum Erfolg des globalen Internets‟, erklärt Russ Hously, Vorstand von IETF. „Diese globalen Standards wurden mit einem Fokus auf technologische Qualität und Fortschritt entwickelt und durch die Kooperation zahlreicher Teilnehmer auf der ganzen Welt implementiert. Die Ergebnisse haben die Welt verändert und haben alles übertroffen, was je zuvor in der Standardentwicklung erreicht worden ist."
Weltweit gültige Design-Automatisierungsstandards, die den Weg für einen großen Fortschritt in der Definition komplexer Elektroniklösungen bereitet haben, sind ein weiteres Beispiel für Standards, die im Geiste der OpenStand-Richtlinien entwickelt wurden. Ein weiterer Technologie-Bereich, der bei der Nachfrage nach solchen Standards in den nächsten Jahrzehnten eine Rolle spielen wird, ist die globale Smart Grid-Entwicklung. Solche intelligenten Netze sollen den Ausbau von regionaler Energieerzeugung und -versorgung mit einemumfassenden Netzwerk für Zwei-Wege-Kommunikation und Kontrolle von der Energieproduktion bis zum Verbraucher unterstützen.
„Man muss sich einmal die Veränderungen vor Augen führen, die das Internet über die letzten 30 Jahre ermöglicht hat – vom Wandel in der Gesellschaft bis hin zum Einfluss auf Regierungen und den Handel‟, betont Jeff Jaffe, CEO von W3C. „Es ist bemerkenswert, dass eine Handvoll von Organisationen durch die Befolgung einiger weniger Richtlinien so immense Auswirkungen auf die Gesellschaft sowie Innovation und Wettbewerb auf dem globalen Markt haben konnte.‟
Bernard Aboba, Vorstand des IAB fügt hinzu: „Das Internet wurde auf Spezifizierungen aufgebaut, die freiwillig auf globaler Ebene angenommen wurden. Indem laufende Codes, Kompatibilität und Implementierung wichtiger genommen wurden als der formelle Status, hat das Internet die Standardentwicklung demokratisiert. So wurden Regelwerke, die außerhalb von Standardorganisationen entwickelt wurden, auf der Basis ihres technologischen Werts und der Annahme durch die Betroffenen anerkannt und haben zur Entstehung von globalen Communities beigetragen und einen gesellschaftlichen Mehrwert geschaffen. Wir laden jetzt andere Standardentwicklungsorganisationen sowie Regierungen und einzelne Unternehmen ein, uns auf open-stand.org beizutreten und die Richtlinien, die auf Basis dieser Erfahrungen entwickelt wurden, zu unterstützen.“
Über IEEE
IEEE, die weltweit größte Vereinigung für Technologie, hat sich dem Ziel verpflichtet, Technologien und deren Einsatz zum Nutzen der Allgemeinheit zu fördern. Über seine vielfach zitierten Publikationen und anerkannten Konferenzen, Technologiestandards sowie fachliche und Fortbildungsaktivitäten, genießt IEEE eine hohe fachliche Reputation zu einer breiten Palette an Themen, darunter Raumfahrtsysteme, Computer und Telekommunikation, Biomedizintechnik, Elektroenergie sowie Konsumgüterelektronik. Weitere Informationen: http://www.ieee.org.
Über das Internet Architecture Board (IAB)
Das Internet Architecture Board (IAB) ist ein Komitee, welches den strukturellen Überblick über die Standardisierungsaktivitäten der Internet Engineering Task Force (IETF) wahrt und die ISOC beratend unterstützt. Das IAB wacht über verschiedene Aktivitäten der IETF sowie den Standardisierungsprozess, ernennt und überwacht den RFC Editor und ist für die Verwaltung der Zuweisung von Protokollparameterwerten durch die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) zuständig.
Über die Internet Engineering Task Force
Die IETF ist eine offene, internationale Freiwilligenvereinigung von Netzwerktechnikern, Herstellern, Netzbetreibern, Forschern und Anwendern, die für Vorschläge zur Standardisierung des Internets zuständig ist. Sie steht jedem interessierten Individuum offen und es existiert keine förmliche Mitgliedschaft oder Mitgliedsvoraussetzung. Die IETF ist eine organisierte Aktivität der Internet Society.
Über die Internet Society
Die Deutsche Sektion der Internet Society (ISOC.DE e.V.) ist 1992, ursprünglich als Deutsche Interessengemeinschaft Internet (DIGI e.V.), gegründet worden, um die Verbreitung des Internets in Deutschland zu fördern und dessen Entwicklung sowohl in technischer als auch in gesellschaftlicher Hinsicht zu begleiten. ISOC.DE steht für eine offene, zukunftsweisende Fortentwicklung und Nutzung des Internets – für alle Menschen in Deutschland in konstruktiver Zusammenarbeit mit Internet-Bürgern weltweit. Eine Mitgliedschaft bei ISOC.DE steht jedem interessierten Individuum und jedem Unternehmen offen.
Über das World Wide Web Consortium (W3C)
Das World Wide Web Konsortium (W3C) ist ein internationales Konsortium, in dem Mitgliederorganisationen, ein Vollzeit-Mitarbeiterstab und die Öffentlichkeit zusammenarbeiten, um Web-Standards zu entwickeln. W3C verfolgt seine Aufgabe hauptsächlich über die Erstellung von Web-Standards und Richtlinien, die gedacht sind, das Langzeitwachstum des Webs sicherzustellen. Über 400 Organisationen sind Mitglieder des Konsortiums. W3C wird gemeinschaftlich vom MIT Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (MIT CSAIL) in den USA, dem Europäischen Forschungskonsortium für Informatik und Mathematik (ERCIM) mit Hauptsitz in Frankreich und der Keio Universität in Japan geführt und besitzt weltweit zusätzliche Niederlassungen.
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