EnWG Novelle guter erster Schritt – Direktvermarktung muss aber weiter vereinfacht werden – 1KOMMA5° warnt vor Quasi-Monopolen

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Hamburg, 28. Januar 2025 – 1KOMMA5°, das New Energy Unternehmen aus Hamburg und Anbieter der Strommarkt Software Heartbeat AI, begrüßt grundsätzlich die Einigung von Regierung und Opposition, das Stromspitzenpaket noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden. Damit reduziere sich das Risiko für netzkritische Situationen im Frühjahr; erst im November hatte 1KOMMA5° öffentlich vor gezielten Netztrennungen in Stunden mit zu viel Erzeugung gewarnt und das Stromspitzenpaket als systemrelevant für die deutsche Wirtschaft eingestuft. Gleichzeitig schaffe die Novelle die Grundlage für eine bessere Integration der Erneuerbaren in den Energiemarkt und damit nicht nur für ein stabiles Netz sondern auch niedrigere Strompreise für alle. Jedoch sieht 1KOMMA5° weiteren Verbesserungsbedarf – und das Paket somit nur als ersten wichtigen Schritt.

Philipp Schröder, CEO und Mitgründer von 1KOMMA5°, erklärt: „Mit dem Gesetz vollzieht der Gesetzgeber einen überfälligen Paradigmenwechsel: Photovoltaikanlagen müssen verantwortungsbewusst einspeisen – das bedeutet intelligent gesteuert und marktorientiert. Ansonsten droht die Abregelung auf 60 Prozent. Das ist richtig und enormer Rückenwind für unser Geschäftsmodell, das sage ich ganz offen. Allerdings ist es wichtig, dass die Direktvermarktung als neue Säulen noch wesentlich einfacher und günstiger wird. Damit nicht nur Anbieter wie 1KOMMA5° oder Enpal hiervon profitieren.”

Statt dem Motto “Produce and Forget” können Solaranlagen ihre Erzeugung jetzt stärker flexibilisieren. Davon profitierten nicht nur Anlagenbetreiber, sondern alle Stromkunden in Deutschland. Jannik Schall, CPO und Mitgründer von 1KOMMA5°, erklärt: „Ungesteuerte PV-Anlagen gehören spätestens jetzt der Vergangenheit an. Die Solaranlage muss ihrer Verantwortung im Stromnetz gerecht werden.”

Für Verbraucher heißt das nun verstärkt auf intelligente Steuerungssysteme zu setzen. Denn Solaranlagen, die „dumm” einspeisen, werden auf 60 Prozent der Einspeiseleistung abgeregelt und die Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen ausgesetzt. Solaranlagenbesitzer, deren Anlagen nicht intelligent gesteuert werden, riskieren damit einen erheblichen Ertragsverlust ihrer Anlage.

„Der Weg ist jetzt frei, um Speicher besser denn je zu nutzen und den selbst erzeugten Solarstrom flexibel zu verschieben. Mit intelligenter Steuerung, bei uns über Heartbeat AI, können wir die Anlagen unserer Kunden so optimieren, dass der Strom nicht abgeregelt werden muss und stattdessen im Haus verbraucht wird. Das entlastet auch das Netz”, so Schall.

Heartbeat AI ermöglicht Kundinnen und Kunden, bestmöglich von der Gesetzesnovelle zu profitieren. Die intelligente Steuerung über ein sogenanntes Virtuelles Kraftwerk kann in Kombination mit den neu geschaffenen Instrumenten mehr Einnahmen generieren als Kosten entstehen.

Schall erklärt: „Im Wesentlichen sehen wir zwei Punkte, an denen in der nächsten Legislaturperiode nachgebessert werden sollte: Netzbetreiber sollten anhand des Fortschritts bei der Flexibilisierung unabhängig evaluiert und danach vergütet werden. Dazu gehört auch, dass Haushalte entschädigt werden, wenn es bei Smart Meter Rollout oder Direktvermarktung zu unverhältnismäßigen Verzögerungen kommt. Zweitens müssen Anmelde- und Datenübertragungsprozesse unbedingt bundesweit standardisiert und digitalisiert werden.“

Auch Schall mahnt allerdings, dass insbesondere die Direktvermarktung komplex und teuer in der Umsetzung bleibe, sodass nur große und technisch versierte Anbieter dieses Angebot derzeit abbilden können. „Bei 1KOMMA5° geht es uns darum, die Wende zum CO2-neutralen Leben so günstig und schnell wie möglich umzusetzen. Es wäre daher nicht ideal, wenn es bei einer einseitigen Besserstellung bliebe. Insbesondere kleine Handwerksbetriebe sind darauf angewiesen, dass die Regeln einfacher und die Umsetzung günstiger werden.”