Der Umbau des Gebäudes und der angrenzenden Halle erfolgte in mehreren Phasen und wurde Ende 2021 abgeschlossen. Insgesamt entstanden rund 1.350 m² Nutzfläche und 79 neue Arbeitsplätze. Vor allem aber ist energetisch einiges passiert: Neben einer Gebäudedämmung wurde die Energieversorgung neu organisiert.
„Als regionaler Energiespezialist richten wir unser Portfolio schon seit vielen Jahren zunehmend grün aus, mit Biogas, PV-Anlagen, Stromspeichern und unterschiedlichen Heiztechnologien wie der Brennstoffzellenheizung oder der Wärmepumpe. Am eigenen Beispiel zeigen wir: In der Energieversorgung gehen Klimaschutz und Autarkie Hand in Hand!”, erklärt Ralf Biehl, Sprecher der Geschäftsführung der Erdgas Südwest.
Moderne Heiztechnologien und Biomethan schaffen Wärme
Der gesamte Standort wurde mit einer Heizzentrale versehen, die den Wärmebedarf mithilfe von Blockheizkraftwerk, Brennstoffzelle, Brennwertkessel, Heizstab und großen Pufferspeichern deckt. Als Energieträger kommt dabei vornehmlich Biomethan zum Einsatz. Dank der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) produziert das Unternehmen neben Wärme dort gleichzeitig noch eigenen Strom.
Unabhängiger dank eines intelligent gesteuerten Betriebs
Im Sinne des maximal möglichen Autarkiegrads nutzt die Erdgas Südwest die KWK-Betriebsoptimierung: Eine Steuereinheit empfängt täglich Strompreis- und Wetterprognosen und erstellt mit den vorliegenden Messwerten Vorhersagen für den zukünftigen Wärme- und Strombedarf. Hieraus bildet sie Fahrpläne für den optimalen Betrieb und sendet diese an die einzelnen Komponenten. Sie laufen dann so, dass Erlöse durch den Stromverkauf am höchsten sind bzw. die Kosten für Brennstoff, Strombezug und Instandhaltung minimiert werden.
Der Parkplatz als Stromerzeuger
Darüber hinaus baute die Erdgas Südwest Photovoltaik auf allen möglichen Flächen: Mit insgesamt 814 Modulen von jeweils 340 Watt erreicht das Unternehmen am Standort Ettingen eine installierte Leistung von rund 280 Kilowatt peak. Das ergibt bei einem Wirkungsgrad von etwa 89 Prozent einen Jahresertrag von rund 260 Megawattstunden. Auf dem Parkplatz wurden dafür extra Carports errichtet, um auch dort eine PV-Anlage bauen zu können – noch bevor das Land Baden-Württemberg dies für Parkmöglichkeiten ab 35 Stellplätzen gesetzlich vorgeschrieben hat. Damit werden die abgestellten Fahrzeuge zum einen verschattet und vor Wettereinflüssen geschützt. Zum anderen lassen sich Elektro-Autos und E-Bikes der Mitarbeiter*innen direkt mit dem selbstproduzierten Strom aufladen. Auch für öffentliches Laden gibt es vier Ladepunkte bei der Erdgas Südwest.
„Wir haben aus einem Umbau- ein Umweltschutzprojekt gemacht und sind stolz auf das, was uns hier gelungen ist”, sagt Ralf Biehl. „Es zeigt deutlich: Mit dem richtigen Konzept können Unternehmen und Kommunen einen großen Beitrag zur Klimaneutralität im Land leisten und sich selbst flexibler und unabhängiger aufstellen. Das Investment lohnt sich also langfristig für alle!”
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