Berlin, 15. Oktober 2010 – Die heute von den vier Betreibern der Stromübertragungsnetze veröffentlichen Daten zur Entwicklung der Umlage für den Ausbau der Erneuerbaren Energien bleiben im Rahmen der allgemeinen Erwartungen. Der pro Kilowattstunde Strom zu zahlende Betrag erhöht sich zum 1. Januar 2011 von 2 auf 3,5 Cent. „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist natürlich mit vorübergehenden Investitionen verbunden. Den Kosten steht aber der immer größer werdende Nutzen der regenerativen Energie und die Verringerung der Umwelt- und Klimaschäden, die bei der Nutzung fossiler Energieträger entstehen, gegenüber“, sagte Günther Cramer, Präsident des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar).
Allein seit 2006 sind die Preise für Solarstrom um 40 Prozent gesunken. In drei Jahren kann er das Preisniveau der Verbraucherstromtarife erreichen. Aktuell geht es darum, eine effiziente und nachhaltige Markteinführung der Photovoltaik sicherzustellen und die bereits getätigten sowie noch erforderlichen Milliardeninvestitionen in diese Zukunftsbranche abzusichern. „Die deutsche PV-Branche hat ihre Anstrengungen bei der Kostenreduktion durch erhebliche Investitionen in die Effizienzsteigerung der Produktion sowie in Forschung und Entwicklung intensiviert. Die Solarenergie befindet sich auf dem besten Weg zur Wettbewerbsfähigkeit mit anderen Energieformen und entwickelt sich zu einer wichtigen Säule der Energieversorgung in Deutschland“, so Cramer. „Derzeit erarbeitet die Solarbranche zudem eine Art Fahrplan für eine weiterhin erfolgreiche Marktentwicklung der Photovoltaik und wird dabei Wege aufzeigen, wie die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik möglichst schnell erreicht werden kann.“
Die ersten konkreten positiven Effekte der Erneuerbaren Energien sind bereits spürbar: So sorgt Photovoltaik für Beschäftigung, Einkommen und Steuereinnahmen für die kommunalen Kassen. Nach einer Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) erwirtschaftet die Installation und der Betrieb von Photovoltaik-Anlagen in diesem Jahr 5,8 Mrd. Euro. Das ist mehr als die Hälfte der gesamten kommunalen Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien (10,5 Mrd. Euro). Auch im nächsten Jahr steht Solarstrom mit 3,9 Mrd. Euro für den Großteil der gesamten Wertschöpfung (8,9 Mrd. Euro). Außerdem senken die Erneuerbaren Energien – darunter Solarstrom – durch den sogenannten Merit-Order-Effekt den Preis an der Strombörse. Da Strom aus Erneuerbarer Energie vorrangig eingespeist wird, senken größere Mengen an Wind- oder Solarstrom die Nachfrage nach konventionellem Strom. Die teuersten herkömmlichen Stromangebote können an der Börse nicht mehr verkauft werden – der Preis sinkt.
Die Fördersumme für Erneuerbare Energien wird durch das jährliche Abschmelzen der Vergütung begrenzt und mittelfristig wieder sinken. Dies regelt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das sich regelmäßig anpasst und die Vergütung auf 20 Jahre begrenzt. Die jüngste EEG-Novelle wird dazu führen, dass sich die Solarstromförderung je Kilowattstunde zwischen 2009 und 2012 halbiert.
Pressekontakt:
Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar)
David Wedepohl (Pressesprecher)
Tel: +49 30 2977788-30
wedepohl@bsw-solar.de
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