Das Jahr 2024 – Bilanz der Energiepolitik

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Positiv für 2024 leibt festzuhalten, dass in Deutschland bereits 63 Prozent der öffentlichen Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen kommt. Während der Anteil des Windstroms in etwa gleich blieb, hat sich ein Zubau bei Solarstromanlagen ergeben. Auch die Batteriespeicherkapazitäten wie auch die Batteriespeicherleistung sind 2024 gestiegen. Die Börsenstrompreise sind dagegen gesunken. Die Richtung bei der Energiewende sei in Ordnung, so der Verband für Wirtschaft und Umwelt und der Landesverband Solarenergie in Rheinland-Pfalz. Es gäbe demnach keine belastbaren Argumente, um die weitere Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wieder abzuwürgen und teure und risikoreiche Atomkraftwerke zu bauen, wie es einige Parteien im Bundeswahlkampf vorschlagen. Auch sei die Energieversorgung so weit stabilisiert, dass man auf russisches Erdgas nicht mehr angewiesen sei. Somit tragen die deutschen Verbraucher nicht mehr dazu bei, dass russische Expansionskriege finanziert werden.

Trotz der positiven Energiepolitik mit steigendem Ausbau erneuerbarer Quellen und mehr Speicherkapazitäten müsse auch Deutschland sein Tempo bei der Energiewende deutlich steigern. Die Stagnation beim Windkraftausbau müsse überwunden und die Speicherkapazitäten weiter erhöht werden. Beim Umbau der Wärmesysteme und Heizungen sei es in Deutschland zu vielen falschen Entscheidungen gekommen. Gas- und Ölheizungen hätten ausgedient und die Wärme verteuert, während der Ausbau der günstigen Umweltwärme stagniert. Auch beim Umstieg von ineffektiven Verbrennermotoren in Fahrzeugen auf effektive Elektromotoren haben sich deutschlandweit Verbraucher und Industrie verspekuliert. Während weltweit die E-Autozulassungen anstiegen, seien lediglich Italien und Deutschland falsch abgebogen.

Die Bilanz in Rheinland-Pfalz sei ebenfalls durchmischt, so die beiden Verbände. Von Januar bis November 2024 seien lediglich drei Windräder mehr gebaut worden als im Vorjahr, mit einem Zubau von 133 Megawatt Leistung. Von den Zielen der rheinland-pfälzischen Koalition mit dem Zubau von 500 Megawatt Leistung pro Jahr sei das Land in 2024 wie in den Vorjahren meilenweit entfernt. Zu sehr habe man dem Naturschutz Vorrang eingeräumt, obwohl nach wie vor umstritten ist, dass Windräder einen essenziellen Schaden bei Natur und Artenschutz anrichte. Diese Bremse müsse gelockert werden, so die Verbände.

Bei dem Ausbau der Solarenergie ist Rheinland-Pfalz in 2024 auf einen guten Pfad eingeschwenkt. Im Zeitraum von Januar bis November seien 796 Megawatt Leistung zugebaut worden, 2023 waren es sogar im selben Zeitraum 919 Megawatt. Der gleichmäßige Ausbau von Solar- und Windkraft sowie der Speicherausbau sei aber sehr wichtig, um die Energieversorgung bei Strom, Wärme und Elektromobilität zu stabilisieren. Hier müsse das Land nachsteuern, so die Verbände abschließend.