Der Vorstand der Gruppenholding CENTROSOLAR Group AG sowie Vorstand und Geschäftsführung der Einzelgesellschaften CENTROSOLAR AG und CENTROSOLAR Sonnenstromfabrik GmbH haben beschlossen, den operativen Sanierungskurs der CENTROSOLAR Gruppe zu beschleunigen. Dazu haben die Verantwortlichen beim zuständigen Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenregie gestellt.
„Wir haben in den letzten Monaten sehr intensiv an einer Entschuldung und einer bilanziellen Sanierung der CENTROSOLAR im laufenden Betrieb gearbeitet. Unserer Finanzmittelgeber, Mitarbeiter und Geschäftspartner haben uns hierbei unterstützt", so der Vorstandsvorsitzende der CENTROSOLAR Group AG, Dr. Alexander Kirsch. Grundlage für die parallel angekündigte, operative Sanierung war allerdings eine Verbesserung der für CENTROSOLAR spezifischen Marktbedingungen nach Abbau der Überkapazitäten im Markt. Auch von der Einführung der Anti-Dumping-Regularien der EU im Laufe dieses Sommers werden positive Impulse erwartet. „Aber die Erholung tritt später ein als ursprünglich erwartet. Deswegen sind wir zu dem Schluss gekommen, die Sanierung einzelner Gruppengesellschaften durch Anwendung des Schutzschirmverfahrens und dessen erweiterter Möglichkeiten zu beschleunigen und zu verstärken", so Dr. Kirsch weiter.
Im dritten Quartal 2013 hat CENTROSOLAR nach vorläufigen Berechnungen einen Umsatz in Höhe von 27,5 Mio. EUR erzielt. Dieser Wert lag um 40 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 46,1 Mio. EUR und vor allem auch unterhalb der für den Restrukturierungsplan zugrunde gelegten Erwartung. In den ersten neun Monaten erzielte CENTROSOLAR damit einen vorläufigen Umsatzwert von 85,0 Mio. EUR (Vorjahr 145,0 Mio. EUR). Einhergehend mit den schwächeren Umsätzen entwickelte sich auch das Ergebnis unterhalb der Erwartungen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug nach ersten Berechnungen im dritten Quartal -4,4 Mio. EUR (Vorjahr -3,1 Mio. EUR) und in den ersten neun Monaten -18,2 Mio. EUR (Vorjahr -7,0 Mio. EUR). Insbesondere die zum Segment „Integrated Systems“ zugehörigen Einzelgesellschaften haben ein weit unter den Erwartungen liegendes Betriebsergebnis zu verzeichnen.
Durch eine noch abzuwartende gerichtliche Bestätigung des Schutzschirmverfahrens wird die Unternehmensleitung der genannten Gesellschaften auch weiterhin bei den bisher verantwortlichen Personen bleiben. Der Geschäftsbetrieb an den Standorten Hamburg, Paderborn, Kempten und München wird uneingeschränkt fortgeführt. Gleiches gilt auch für die Produktion im Werk der Sonnenstromfabrik in Wismar. Alle anderen in- und ausländischen Tochtergesellschaften arbeiten ebenfalls uneingeschränkt weiter und nehmen nicht am Verfahren teil. Für die Tochterunternehmen, insbesondere die Renusol GmbH, CENTROSOLAR America Inc. und CENTROPLAN GmbH ergibt sich keinerlei Notwendigkeit für ein Schutzschirmverfahren, denn sie arbeiten profitabel bzw. nahe an der Profitabilität, sind voll finanziert und haben keine wesentlichen Finanzschulden bei Dritten.
Während der auf drei Monate befristeten Phase des „Schutzschirms“ sind die im Schutzschirm befindlichen CENTROSOLAR Firmen vor Vollstreckungen und Zwangsmaßnahmen der Gläubiger geschützt und bleiben voll handlungsfähig. In dieser Phase wird zusammen mit dem gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter ein Sanierungsplan ausgearbeitet, der darauf abzielt, ein profitabel zu betreibendes Kerngeschäft zu etablieren. Im Anschluss an das Schutzschirmverfahren findet eine kurze Implementierungsphase ebenfalls unter Gläubigerschutz statt, die dann sehr schnell umgesetzt werden kann und die Unternehmen wieder aus dieser Schutzphase entlässt. Ziel von Vorstand und Geschäftsführung ist es, die CENTROSOLAR zu entschulden und auf seine profitablen Kerngebiete zu fokussieren. Nach Ansicht des Managements bestehen nach einer erfolgreichen Entschuldung sehr gute Chancen für die CENTROSOLAR, sich als einer der letzten europäischen Photovoltaikunternehmen in einem bereinigten Marktumfeld zu behaupten. Dr. Alexander Kirsch: „Aktuell hat sich die Nachfrage nach CENTROSOLAR Modulen verbessert. Insbesondere unser neues Vision Modul mit deutlich verlängerter Lebensdauer trifft auf hohes Interesse.“
Über die CENTROSOLAR Group AG:
Die börsennotierte CENTROSOLAR Group AG, München, (ISIN DE000A1TNS13) ist mit über 700 Mitarbeitern in Europa und Nordamerika und einem Jahresumsatz in den fortgeführten Bereichen von 189 Millionen EUR (2012) einer der führenden Anbieter von Photovoltaik (PV)-Anlagen für Dächer und Schlüsselkomponenten. Das Programm umfasst PV-Komplettsysteme, Module, Wechselrichter und Befestigungssysteme. Mehr als zwei Drittel des Umsatzes werden im Ausland erzielt. Es gibt CENTROSOLAR-Niederlassungen u.a. in Italien, Frankreich, Griechenland, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien, Kanada und den USA. CENTROSOLAR verfügt über ein Modulproduktionswerk in Wismar/Deutschland. Das nach DIN ISO 9001:2008 zertifizierte Modulproduktionswerk zählt mit einer Jahreskapazität von 350 MWp zu den größten und effizientesten Fabriken Europas.
Weitere Informationen unter:www.centrosolar-group.com.
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