Seitdem die praxisfremden Vorschriften für steckerfertige Minisolaranlagen 2018 gekippt wurden, verzeichnen Balkonkraftwerke einen stetigen Zuwachs. Mit den Energieengpässen, die durch den russischen Krieg verursacht wurden, ist sogar von einem Boom zu sprechen. Die Kleinanlagen werden einfach auf einen Balkon gestellt oder an dessen Geländer geschraubt und mit der nächsten Steckdose mit dem Hausnetz verbunden. Da Strom immer zum nächsten Verbraucher strömt, werden die haushaltsüblichen Verbraucher wie Kühlschrank und Standby Geräte bei Sonnenschein mit Strom versorgt, der dafür nicht aus dem öffentlichen Stromnetz fließen muss. Alternativ werden solche Geräte auch auf Garagendächer oder Sonnenterrassen am Haus aufgestellt.
Die genaue Anzahl der Balkonkraftwerke kann nicht ermittelt werden, da oftmals die offiziell notwendige Anmeldung bei der Bundesnetzagentur unterlassen wird. Dennoch weisen die Engpässe bei den Solarfirmen darauf hin, dass eine hohe Nachfrage nach diesen Produkten besteht.
Im Durchschnitt wird ein Modul zwischen 250-300 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Das reduziert die Stromrechnung um rund 75-100 Euro pro Jahr. Für den Landesverband Solarenergie in Rheinland-Pfalz wäre es aus diesem Grund eine sinnvolle Möglichkeit gerade einkommensschwachen Haushalten, die Möglichkeiten auf ihrem Balkon oder einer anderen Fläche haben, ein steckerfertiges Minisolarmodul zu überlassen und so für diese Zielgruppe eine dauerhafte Senkung ihrer Stromrechnung zu erreichen. Mecklenburg-Vorpommern habe erst kürzlich beschlossen ab Oktober solche Solarmodule für Balkon und Terrasse zu fördern.
Dass Minisolaranlagen einen relevanten Beitrag zur Energiewende leisten können, wird der Vorsitzende des Landessolarverbandes, Wolfgang Müller, in einem Impulsvortrag auf dem virtuellen Solartag am 2. September 2022, 16-18 Uhr vorstellen. Eine kostenfreie Anmeldung zu dem Zoom Meeting ist auf der Webseite https://www.solartag.rheinland-pfalz-solar.de möglich.
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