Ein Offshore-Versorgungsschiff, das im Wattenmeer im Einsatz ist, setzt einen wegweisenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und emissionsfreier Energieversorgung an Bord. Mit dem klaren Ziel, die Umweltauswirkungen der Aktivitäten zu minimieren und die Energiewende voranzutreiben, haben die Reederei und der Charterer beschlossen, auf grünen Wasserstoff als Hauptenergiequelle umzustellen.
Ende Februar 2024 erhielt das umgerüstete Offshore-Versorgungsschiff die Klassenzertifizierung durch den DNV für das neu installierte Wasserstoffsystem an Bord. eCap Marine hat im Auftrag der Offshore Service Gesellschaft mbH das System entwickelt, welches den emissionsfreien Betrieb des Schiffes mit Wasserstoff und Batterien ermöglicht.
Im Zeitraum von zwei Jahren entwickelte eCap Marine ein Containersystem mit zwei Ballard FCwave-Brennstoffzellen (2x200kW), einem maritimen LFP-Batteriesystem von Lehmann Marine, einem Feuerlöschsystem, Tankeinheiten, einem kundenspezifischen Energiemanagementsystem und allen erforderlichen Kühl- und Sicherheitseinrichtungen.
Lars Ravens, Geschäftsführer bei eCap Marine, erklärt, dass diese Art von System eine bisher einzigartige Installation an Bord eines Seeschiffes ist und bis zu Megawattgrößen für größere Handelsschiffe und längere Reisen sowie kleinere Binnenschiffe skalierbar ist.
Der grüne Wasserstoff für die installierten Brennstoffzellen wird lokal und nachhaltig unter Nutzung der Offshore-Windenergie in einem parallel errichteten Elektrolyseur wenige Kilometer vom Liegeplatz des Schiffes entfernt erzeugt. Der Elektrolyseur ist so konzipiert, dass er bei einem höheren Bedarf erweitert werden kann. eCap Marine hat die drei austauschbaren Hochdrucktankeinheiten mit dem Fokus auf Sicherheit entwickelt und die Genehmigung für den Transport dieser zwischen dem Schiff und dem Elektrolyseur per LKW erhalten.
Die Projektleiterin Frederike Engels bestätigt, dass auch das Wechseln, Trennen und Wiederanschließen der Wasserstofftanks sehr einfach und sicher ist und dank des werkzeuglosen Konzepts und der Standardanschlüsse für Kran und LKW nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.
Für die Schiffsbesatzung bedeutet das neue System geringere Vibrationen an Bord und einen direkteren Antrieb, der ein unmittelbares Steuern der Propellerwellen ermöglicht. Jochen Kaufholt, Geschäftsführer der Offshore Service Gesellschaft, beschreibt die Coastal Liberty als die Erste ihrer Art und ein Flaggschiff für die maritime Energiewende in Europa. Wir sind fest davon überzeugt, dass sich diese Investition nicht nur positiv auf die Umwelt auswirkt, sondern auch langfristige Vorteile für unseren Kunden und die gesamte Region mit sich bringen wird.
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