Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat die Bayerische Wasserstoffstrategie vorgestellt. Danach will sich der Freistaat zu einem weltweiten H2-Technologieführer entwickeln. Aiwanger: „Made in Bavaria soll zum Wasserstoff-Gütesiegel werden. Mit unseren hervorragenden Forschern und den innovativen Tech-Unternehmen werden wir eine Wasserstoffwirtschaft entwickeln, die den Hightech-Standort Bayern stärkt, Arbeitsplätze schafft und nicht zuletzt auch den Transformationsprozess der bayerischen Fahrzeug- und Zulieferindustrie unterstützt.“
Wasserstoff (H2) und bayerische Innovationskraft sollen im Verbund Wohlstand sichern und zugleich den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger voranbringen. Angestrebt werde dabei eine Arbeitsteilung zwischen dem Technologieland Bayern und Regionen, die grünen Wasserstoff produzieren. „Wir wollen die weltweit führenden Wasserstofftechnologien entwickeln. Unsere künftigen Partner nutzen dann unsere Innovationen dank nahezu unbegrenzt verfügbarer erneuerbarer Energien wie Sonne und Wind für die Erzeugung, den Transport sowie die Verwendung von grünem Wasserstoff“, erläuterte Aiwanger.
Grüner Wasserstoff sei der Energieträger der Zukunft. Aiwanger: „Um unsere Klimaziele zu erreichen, brauchen wir die Energie- und Mobilitätswende. Wasserstoff kommt dabei eine besondere Rolle zu, weil er sich auf viele verschiedene Arten emissionsfrei nutzen lässt. Dadurch trägt H2 dazu bei, Industrie, Verkehr und Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen.“
Im vergangenen Jahr hat Bayern bereits wichtige Weichen gestellt. Im September 2019 gründete die Staatsregierung das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) und rief das Bayerische Wasserstoffbündnis mit mittlerweile über 30 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden ins Leben. Aiwanger: „Damit verfügt der Freistaat über ein schlagkräftiges Netzwerk unter Führung der renommierten Professoren Veronika Grimm und Peter Wasserscheid, das stetig wächst und die Wasserstoffwirtschaft vorantreibt.“
Gleichzeitig legt Bayern mit einer Reihe von neuen Forschungsprojekten die Basis für Wasserstoffinnovationen – zum Beispiel für leistungsfähigere Brennstoffzellen für schwere Fahrzeuge oder zur Herstellung von Wasserstoff aus Rest- und Abfallstoffen. Aufbauend auf Bayerns Hightech-Stärken gliedert sich die strategische Ausrichtung in drei Säulen:
1. Innovation und Technologieführerschaft wird angestrebt, um weltweite Marktpotentiale zu erschließen und auszubauen. Kern ist eine Forschungsoffensive „H2 Hightech Bayern“, mit der die Wasserstoffforschung durch eine Neuausrichtung und Bündelung der bayernweit vorhandenen Kompetenzen gestärkt wird.
2. Industrielle Skalierung und Wirtschaftlichkeit soll beschleunigt werden. Mit Entwicklungs-, Test- und Anwendereinrichtungen werden innovative bayerische Unternehmen und Forschungsorganisationen die industrielle Entwicklung vorantreiben. Bayerns schlagkräftige Zulieferindustrie bietet hierfür beste Voraussetzungen.
3. Ziel ist es, Wasserstoffanwendungen in Verkehr und Industrie sowie den Ausbau der H2-Infrastruktur beschleunigt voranzutreiben. Als Basis sollen in den nächsten Jahren bayernweit 100 H2-Tankstellen errichtet werden. Dafür hat das Wirtschaftsministerium im Rahmen der Hightech-Agenda ein Förderprogramm in Höhe von 50 Millionen Euro aufgelegt. Gefördert wird die Errichtung öffentlicher und betrieblicher H2-Tankstellen für Brennstoffzellen-Busse und Lkw/Nutzfahrzeuge.
Zur Marktaktivierung wird die Staatsregierung zudem kombiniert Elektrolyseanlagen und Brennstoffzellenfahrzeuge wie Busse und Nutzfahrzeuge/Lkw fördern. Damit sollen vor allem neue Wertschöpfungsmöglichkeiten für Tankstellen-Standorte in der breiten Fläche geschaffen werden: an kommunalen Betriebshöfen, bei Stadtwerken, für Fuhrpark- und Omnibusunternehmen. Zudem soll 2021 die weltweit erste LOHC-Tankstelle in Erlangen den Betrieb aufnehmen. Noch in diesem Jahr wird erstmals innovative bayerische Brennstoffzellen-Technologie in einem umgebauten Lkw-Prototypen auf Bayerns Straßen fahren.
Das H2.B in Nürnberg wird auf Basis der Strategie eine „Wasserstoff Roadmap Bayern“ für die Zeit bis 2025 erarbeiten. Mit diesem konkreten Fahrplan entwickeln die Experten die Ziele und Maßnahmen der Bayerischen Wasserstoffstrategie durch Monitoring und Begutachtung der Marktentwicklung unterstützend fort.
Aiwanger: „Die Bayerische Wasserstoffstrategie setzt schlüssig auf der Innovationskraft und der technologischen Stärke des Freistaats auf. Wir werden alle sinnvollen Hightech-Initiativen bündeln und fördern. Bayern wird damit zu einem weltweit führenden Wasserstoff-Land. Das nützt den Mensch
en und der Umwelt, weil es Arbeitsplätze schafft und den Ausstieg aus der fossilen Energienutzung beschleunigt. Ich hoffe, dass auch die Bundesregierung zeitnah Entscheidungen trifft, um die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und darüber hinaus gezielt voranzubringen.“
Die Bayerische Wasserstoffstrategie und weitere Infos finden Sie unter:
https://www.stmwi.bayern.de/wasserstoffstrategie/
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