120 Photovoltaiksysteme für die Wasserversorgung in Bolivien und Cuba

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Abseits der Schlagzeilen von Krieg und zerstörten AKWs organisiert der gemeinnützige Verein KarEn mit Sitz in Berlin erneut ein großes Projekt im Umfang von knapp einer halben Million Euro, diesmal zur Verbesserung der Wasserversorgung im ländlichen Hochland in Bolivien und in Cuba. Da der größte Teil der Systeme in Bolivien eingesetzt wird, wird an dieser Stelle nur auf die Situation in Bolivien eingegangen.
Bolivien, eins der ärmsten Länder Lateinamerikas mit einem geringen Industrialisierungsgrad und einem geringen CO2 Ausstoß von etwa 1,384 t pro Kopf im Jahr, verglichen mit Deutschland von 10,365 t oder 19,418 t in den USA, leidet bereits heute an den Folgen des Klimawandels, der nicht im Land produziert wird. So werden seit den letzten Jahren einerseits regelmäßig Teile des Tieflands überschwemmt mit den üblichen Folgen der Zerstörung von Infrastruktur und Eigentum. Menschliche Opfer sind glücklicherweise selten zu beklagen, da die Regierung vorausschauend die Betroffenen evakuiert. Andererseits leidet das Hochland unter dem Ausbleiben des für die Landwirtschaft benötigten Regens und Dürren. So bleiben die Ernten hinter den Erwartungen und Bedürfnissen zurück, da erst spät im Jahr gesät werden kann oder die Pflanzen oft in den ersten Wochen nach der Aussaat vertrocknen. Um diesen Kreislauf von Armut und Unterernährung zu durchbrechen, initiiert KarEn mit der Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) ein Projekt um den Bauern und Viehzüchtern im Hochland Zugang zu ausreichendem, hygienisch einwandfreiem Wasser zu ermöglichen. 
In diesen Gebieten, die oft weitab vom elektrischen Netz liegen, stellt der Einsatz erneuerbarer Energien (Photovoltaik und Wind) die nachhaltigste und dauerhaft kostengünstigste Variante der Versorgung dar. Im Rahmen des Projektes werden über 120 Wasserpumpen installiert. Betrieben wird der größte Teil der Pumpen mit Solarenergie, das Hochland von Bolivien hat mit knapp 2.500 kWh/m² mit die höchste solare Einstrahlung der Erde. An einigen Standorten, an denen dauerhaft ausreichend Wind vorhanden ist, werden windbetriebene Pumpen eingesetzt. Die Pumpen werden an teilweise bereits vorhandenen Brunnen, bzw. noch auszuschachtenden Brunnen geringer Tiefe (unter 10 m) installiert. In direkter Nähe der Pumpen werden Hochtanks für die Zwischenspeicherung gebaut. Durch die Installation der Tanks  auf einem Gestell oder Betonfuß reicht der Druck durch den Höhenunterschied um das Wasser zu den gemeinschaftlichen Zapfstellen zu befördern, bzw. die nahe gelegenen Felder zu bewässern. Eingesetzt werden nur hochwertige Qualitätsmaterialien, die auch unter den widrigen Umweltbedingungen (hohe Sonneneinstrahlung und strenger Frost) eine lange Lebenszeit erreichen. Für die Bewohner stellt diese Hilfe zur Selbsthilfe eine solide Basis für die eigenverantwortliche Verbesserung ihrer Lebenssituation dar.
Selbstverständlich werden sie in die Ausführung der Arbeiten einbezogen, sie haben sich im Rahmen der Abstimmung über die Durchführung des Projektes verpflichten ein festgelegtes  Arbeitsstundenkontingent zur Installation zuleisten. Zudem ist Einweisung und Ausbildung der Begünstigten in Wartung und Reparatur der eingesetzten Technik ein wichtiger Teil des gesamten Projektes. Es sollen schließlich keine Investitionsruinen finanziert werden. 
Als kleiner Verein ist KarEn auf zuverlässige, kompetente Partner vor Ort angewiesen. Mit Energética, einer bolivianischen NGO, die sich schon seit 1992 den erneuerbaren Energien verschrieben hat und über umfangreiche Kenntnisse und Erfahrung nicht nur im Bereich der Technik sondern auch über die Bedingungen im Land und Einfühlungsvermögen in die Leute verfügt, hat KarEn einen starken und kompetenten Partner für die Ausführung der Arbeiten und die Durchführung von Einweisung und Ausbildung gefunden.
Für den von KarEn zu leistenden Eigenanteil, 25% der Gesamtsumme von 495.000 Euro, werden noch Spenden benötigt. Bitte spenden Sie für dieses wichtige Projekt zur Verbesserung der Lebenssituation bolivianischer und cubanischer Bauern.
KarEn, Verein zur Förderung alternativer Energien, wurde im Jahr 1992 gegründet, mit dem Ziel in den Ländern der Karibik vornehmlich Cuba zur Energiewende beizutragen und der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern entgegen zuwirken sowie das Wissen um und den Einsatz von erneuerbaren Energien zu verbreiten. 
In der Zeit seines Bestehens hat KarEn bisher über 3,3 Millionen Euro mobilisiert und in Projekten mit erneuerbaren Energien hauptsächlich in Cuba eingesetzt.
Eva Schubert
VEREIN ZUR FÖRDERUNG 
ALTERNATIVER ENERGIEN 
IN DER KARIBIK e.V.
 Weydingerstraße 14
10178 Berlin
Tel. 030-24009470karen@karen-berlin.dewww.karen-berlin.de
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