Markt 2007: Das vergangene Jahr verlief für die Hersteller und Installateure von Photovoltaik mehr als zufriedenstellend. Der BSW-Solar schätzte den Zuwachs auf 1,1 Gigawatt. Eine erste Umfrage unter den deutschen Energieversorgern bringt nun ans Licht: Frühere Zuwächse von 20 oder 30 Prozent sind in den kommenden Jahren kaum zu erwarten, der Neubau pegelt sich ein. Und: Zunehmend bestimmen größere Anlagen das Geschäft.
Kosten drücken: Obwohl es einige Propheten immer wieder voreilig ankündigen, sinken die Modulpreise nicht. Im Gegenteil: Die meisten Handwerker beklagen, dass die Module immer teurer werden.
Es geht aufwärts: In allen Regionen Deutschlands blicken die Solar-Handwerker deutlich optimistischer in die Zukunft als in den Vormonaten. Vor allem die Elektromeister sind guter Dinge. Nur im Norden lassen die Frühlingsgefühle im Sonnenhandwerk noch etwas auf sich warten.
Tote Hose: Photovoltaik und SHK werden wohl kein Traumpaar mehr. Während das Elektrohandwerk optimistisch in die Zukunft blickt, werden die Gesichter bei den SHK-Betrieben immer länger. Ganz düster sieht’s im Norden aus, hier sehen auch viele Elektriker kein Licht am Ende des Tunnels.
Wertvolle Brocken: Der Engpass beim Solarsilizium könnte bald vorbei sein: Wenn die zahlreichen neuen Kapazitäten nach Plan in Betrieb gehen, wird der Rohstoff voraussichtlich ab 2010 ausreichend zur Verfügung stehen.
Fadenscheinige Argumente gegen PV: Das hessische Bürstadt baut auf eine sonnige Zukunft. Jüngstes Projekt ist eine mehrere hundert Meter lange Photovoltaikanlage an einer Lärmschutzwand. Doch einige direkt betroffene Anlieger laufen Sturm. Vorgebrachte Sorgen über Beeinträchtigungen durch Blendung, elektromagnetische Strahlung und Wärmereflexion sind allerdings unbegründet, wie ein Gutachten ergab.
Durch ihren Einfluss auf die Marktmechanismen dämpfen erneuerbare Energien die Strompreisentwicklung. Doch nicht nur Stromversorger wollen davon kaum etwas wissen. Auch in der Novelle des EEG steht nichts über diesen eindrucksvollen Effekt.
Vergebene Chancen: Der entscheidende Hebel für den Ausbau der Photovoltaik ist das bundesweite EEG. Doch auch die Länder haben eine breite Palette von Möglichkeiten, den Solarstrom und die Erneuerbaren voranzubringen. Sie nutzen diese jedoch zu selten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Forschungsstelle für Umweltfragen der Freien Universität Berlin.
EU-Energiepaket: Die Proteste der Erneuerbaren-Branche sowie der deutschen, spanischen und slowenischen Regierung kamen in Brüssel an. Die EU-Kommission rückte von ihren umstrittenen Plänen eines verpflichtenden Ökostromhandels ab. Die Zukunft des EEG scheint damit gesichert. Allerdings wird um Details der Richtlinie weiter gerungen.
EEG-Novelle: Wird die Einspeisevergütung für Solarstrom wie geplant gesenkt, geht vor allem das Handwerk baden. Tausende Solar-Jobs im Mittelstand sind gefährdet. Mit diesem Hilferuf wenden sich nun der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) gemeinsam an die Politik. Und an der Basis rumort es.