Die Wissenschaftler der finnischen Lappeenranta University of Technology zeigen, dass bereits heutzutage die Erneuerbaren in vielen Ländern konkurrenzfähig zur Stromerzeugung aus AKW und Kohlekraftwerken sind. Greenpeace fordert von den Teilnehmern des G20-Gipfels daher ein klares Signal zum Ausbau von Photovoltaik und Windkraft.
Nach einer Greenpeace-Studie fallen die meisten Subventionen im Verkehrssektor an. Mit den künstlich verbilligten fossilen Energien blockiert die Bundesregierung den Klimaschutz, wie es bei der Organisation heißt.
Nach ersten Auswertungen des Fraunhofer ISE erreichen die erneuerbaren Energien einen Anteil von 37,8 Prozent im ersten Halbjahr an der öffentlichen Stromversorgung. Der Anteil der Photovoltaik stieg auf 7,6 Prozent. Der Bundesverband Erneuerbare Energie verweist darauf, dass die Bundesregierung dennoch droht, ihre Ziele zu verfehlen – vor allem weil Erneuerbare im Wärme- und Verkehrssektor nicht vorankommen.
6589 kleinere Photovoltaik-Anlagen mit 136 Megawatt Gesamtleistung sind im Wonnemonat bei der Bundesnetzagentur neu gemeldet worden. Zudem sind viele Photovoltaik-Freiflächenanlagen aus den Ausschreibungen ans Netz gegangen – auch weil die Realisierungsfrist für die erfolgreichen Projekte aus der ersten Runde endete. Im Juli sinken die Einspeisevergütungen und Erlöse aus der Direktvermarktung weiter.
Nach der Verabschiedung im Parlament wird das Gesetz voraussichtlich im Herbst in Kraft treten. Verbände und Organisationen fordern weiterhin Nachbesserungen, um Photovoltaik-Mieterstrommodelle wirklich attraktiv zu machen.
Im Schnitt alle zwei Jahre wird das Stromsystem einem besonderen Stresstest unterzogen, der „kalten Dunkelflaute“. Mehr als zwei Wochen produzieren Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen dann zu wenig Strom, um die kältebedingt hohe Nachfrage zu decken. Experten haben in einer Studie untersucht, wie der Ausbau des Energiesystems gestaltet werden muss, um mit dieser Extremsituation künftig fertig zu werden. Die Pläne der Bundesregierung reichten dafür bislang nicht, so die Schlussfolgerung der Experten.
Als Reaktion auf die große Nachfrage wird es in diesem Jahr mehr Fördermittel geben. Insgesamt 10.000 Photovoltaik-Heimspeicher sollen damit in diesem Jahr gefördert werden können. Zugleich will das Bundeswirtschaftsministerium den Tilgungszuschuss nicht nur zum 1. Juli, sondern zusätzlich zum 1. Oktober um jeweils drei Prozent absenken.
Die Wirtschaftsminister aus Thüringen und Sachsen trafen sich mit dem für Industriepolitik zuständigen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und Vertretern von Solarworld sowie der Industrie in Berlin. Sie richteten ein Appell an die Bundesregierung und die EU-Kommission für den Erhalt der gesamten Photovoltaik-Wertschöpfungskette in Deutschland und Europa. Bis Ende Juli ist die Produktion in den deutschen Solarworld-Werken gesichert.
Einstimmig haben die Sozialdemokraten ihr Programm für die Bundestagswahl im Herbst beschlossen. Sie setzen langfristig auf Photovoltaik und Windkraft sowie eine stärkere Sektorkopplung, um die Energiewende bis 2050 zu vollziehen. Den Einstieg in den Ausstieg der Kohleverstromung sieht das SPD-Wahlprogramm allerdings nicht vor.
Der ehemalige Leiter des Fraunhofer-ISE erklärt in einem „Spiegel“-Interview, dass selbst wenn nur ein Teil der diskutierten Mauer zwischen den USA und Mexiko mit einer Länge von mehr als 3000 Kilometern mit Solarmodulen ausgestattet würde, immer noch ein beeindruckendes Kraftwerk herauskäme. Bei Photovoltaik-Stromgestehungskosten von drei bis fünf Cent pro Kilowattstunde könnte sich die Photovoltaik-Anlage in fünf bis sechs Jahren amortisieren.