Solarregion Thüringen: Der Anfang war zwar steinig, doch inzwischen boomt die Solarindustrie in Thüringen. Jeder zehnte Wafer stammt von dort. Nicht ganz ohne Zutun des Staates. Das Land unternimmt nämlich einiges, um Firmen anzulocken und bietet vor allem eine gute Infrastruktur.
Auf Einkaufstour: Der US-Halbleiterausrüster Applied Materials stärkt seine Solarsparte. Für 225 Millionen Euro übernahm er nun den italienischen Maschinenbauer Baccini. Zuvor kaufte er bereits die beiden Solartechnikspezialisten Applied Films und HCT Shaping Systems auf. Mark Pinto, Technikvorstand von Applied Materials, erläutert die Strategie.
Interview: Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, warnt vor der geplanten höheren Degression des EEG. Der ehemalige Berkeley-Professor sieht sonst die Gefahr, dass der deutsche Photovoltaikmarkt zusammenbricht.
Große Pläne: Wechselrichter-Hersteller SMA will auch in den kommenden Jahren kräftig wachsen. Deshalb will das Unternehmen in Kassel die nach eigenen Angaben weltweit größte Fabrik für Solarwechselrichter bauen. In der 15.000 Quadratmeter großen Fertigungshalle sollen bis zu 1.000 Menschen einen neuen Arbeitsplatz finden.
Käuferverhalten: Bei der Auswahl eines Herstellers oder Lieferanten von Photovoltaik-Modulen steht das Vertrauen in den Geschäftspartner im Mittelpunkt. Das ist das Ergebnis einer Online-Befragung im Rahmen eines Forschungsprojekts der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen.
Markt 2007: Das vergangene Jahr verlief für die Hersteller und Installateure von Photovoltaik mehr als zufriedenstellend. Der BSW-Solar schätzte den Zuwachs auf 1,1 Gigawatt. Eine erste Umfrage unter den deutschen Energieversorgern bringt nun ans Licht: Frühere Zuwächse von 20 oder 30 Prozent sind in den kommenden Jahren kaum zu erwarten, der Neubau pegelt sich ein. Und: Zunehmend bestimmen größere Anlagen das Geschäft.
Modulpreise: In Asien sind sind die Zeiten der astronomischen Preise vorbei. Gleichzeitig drängen immer mehr Unternehmen neu in den Markt. Während europäische Hersteller das derzeitige Niveau noch halten können, geben die Preise in Japan und China deutlich nach.
Klagemauer: Die Arbeit der Handwerker leidet nach wie vor unter langen Lieferzeiten. Zusätzlicher Ärger entsteht, wenn die Lieferanten auch noch die zugesagten Termine nicht einhalten.
Finanzkrise: Was als Bilanzproblem der Banken begann, erschüttert inzwischen die Realwirtschaft – und auch die Photovoltaikbranche. Langfristig jedoch könnte die PV sogar von der Krise profitieren. Denn die fundamentalen Daten und Rahmenbedingungen sprechen nach wie vor für die erneuerbaren Energien.
EEG-Novelle: Die Neudefinition des Anlagenbegriffs im novellierten EEG sorgt für Unruhe. Zusätzlich zur Verschärfung der Degression wird das Splitting von Dachanlagen ab Januar erschwert. Wie viele Anlagenbetreiber davon betroffen sind, hängt stark von der Auslegung der neuen Regelung ab.