Verbesserungen anstoßen

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PV+Test müssen Hersteller bezahlen. Warum hat sich Hanwha dafür entschieden?
Wahl: Unsere Hauptmotivation war, dass man damit die Maßnahmen, die man zur Produktverbesserung gemacht hat, unabhängig gespiegelt bekommt. Und zwar nicht anhand eines Musters, das man als Hersteller zum Vermessen an ein Prüflabor schickt, sondern anhand einer Stichprobe, die unabhängig aus dem Markt gezogen wird. Die Module entsprechen denen, die man als Käufer bekommt. Daraus wollen wir Erkenntnisse ziehen, wie wir die Produkte weiter verbessern können. Wir wollen wissen, wo die Schwachpunkte sind, wo wir gut sind, wo wir besser als gut sind. Wichtig ist, dass man nicht mit einem vorbereiteten Muster eine Bestätigung von Forschungs- und Entwicklungsarbeit bekommt, sondern dass der Durchschnitt der Produktion unabhängig gespiegelt wird.
Damit könnten Sie ein Prüflabor auch beauftragen, ohne die Ergebnisse zu veröffentlichen. Hanwha hat keine Angst, dass auch Schwachpunkte öffentlich werden?
Natürlich fragen Kunden auch immer wieder, wie das Benchmarking aussieht. Wie gut ist euer Produkt oder wie schlecht ist das andere Wettbewerbsprodukt, das man vielleicht nicht einsetzen sollte. Die Anzahl von Benchmarks im Markt ist ja nicht gering. Das Problem ist, dass nur wenige dieser Benchmarks einem wissenschaftlichen Anspruch genügen, geschweige denn eine wirkliche Vergleichbarkeit der Ergebnisse ermöglichen. Jedes Produkt hat immer Verbesserungspotenziale, da sich die Marktanforderungen und Technologien weiterentwickeln. Angst, nein, Transparenz schafft Vertrauen.
Haben Sie die Testergebnisse überrascht?
Ja und nein. Die getesteten Module wurden im April 2013 hergestellt. Zwei Bereiche, in denen wir nicht die höchste Punktzahl erreicht haben, haben wir bereits letztes Frühjahr identifiziert. Die notwendigen Schritte zur Verbesserung haben wir eingeleitet. Wir können immer besser werden.
Wie haben Sie auf den Test reagiert?
Wir haben die Ergebnisse analysiert und uns die Kriterien angesehen, wo wir die maximale Punktzahl nicht erreicht haben. Das haben wir an die Qualitäts- und an die Forschungs- und Entwicklungsabteilung berichtet. Das hat dort Diskussionen angestoßen. Mal ein einfaches Beispiel: Auf dem Typenschild war das Herkunftsland nicht als Country of Origin abgedruckt, sondern nur die Adresse des Werks, was nicht zur vollen Punktzahl geführt hat…
… denn das verlangt die Norm anders, auch wenn es ein unkritischer Punkt ist….
Das ist eine Sache, die sofort aufgenommen und umgesetzt wird. Andere Sachen sind möglicherweise etwas langwieriger. Es ist auch eine sportliche Motivation, dass man zeigen kann, wo noch weitere Punkte zu holen sind, wenn wir uns noch weiter verbessern.
Wollen Sie die Verbesserungen dann wieder nachweisen?
Es ist das erste Mal, dass wir am PV+Test teilgenommen haben, und wir haben auf Anhieb ein gutes Ergebnis erreicht. Das ist ein Ansporn, in der nächsten Testrunde aus dem gut ein noch besseres Ergebnis zu erzeugen.
Das Gespräch führte Michael Fuhs.

Infokasten: PV+Test – Aktuelle Tests und Kontakt
PV+Test ist ein unabhängiger Modultest des TÜV Rheinland und der Solarpraxis AG, Herausgeberin des pv magazine. Die Module werden unabhängig am Markt eingekauft, so dass Manipulationen ausgeschlossen sind, und nach einem von einem Industriekonsortium verabschiedeten Prozedere getestet. Der Test macht eine Aussage zu Alterungsbeständigkeit, Leistung, elektrischer Sicherheit und Dokumentation. Die Testkriterien wurden 2013 verschärft. Jetzt sind verlängerte Alterungsbeständigkeitstests und ein PID-Test Teil der Prüfprozedur.
Für Modulkäufer
Die Ergebnisse aller getesteten Module, den Notenspiegel, Links zu den entsprechenden Fachartikeln sowie eine ausführliche Erläuterung der Testkriterien finden Sie online auf:www.pv-magazine.de/modultestwww.pvtest.de Ansprechpartner für interessierte Hersteller
Michaela Fischbach:michaela.fischbach(at)solarpraxis.deAndreas Cox:cox(at)de.tuv.com

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