Gewerbe-Stromverträge: Die Anforderungen an die Berechenbarkeit laufender Kosten im Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungssektor haben den Enthusiasmus, auf dynamische Stromtarife umzustellen, bisher gebremst. Diese können jedoch auch in diesen Segmenten sehr attraktiv sein – und das sogar ohne die Produktion nach den Preisen auszurichten, wie ein Beispiel aus dem Norden zeigt. Mit Energiemanagement und Batteriespeichern steigt die Attraktivität noch mehr.
Regelbarkeit: Die meisten Photovoltaik-Kleinanlagen sind nicht steuerbar und damit auch nicht abschaltbar. Bisher unproblematisch, ist das nun durch den starken Zubau der letzten Jahre eine Herausforderung. Die fehlende Regelbarkeit trägt mit zu negativen Strompreisen bei und kann eventuell Auswirkungen auf die Netzstabilität haben.
Börsenpreis: Die Analysen von Enervis zeigen einen Trend zu häufiger auftretendern negativen Strompreisen auch für die Folgejahre. Dafür gibt es im Wesentlichen drei Treiber, wie Bereichsleiter Products Tim Steinert erklärt.
Heimenergiemanagement: Mit der Elektrifizierung der Heizungen können die Wärmepumpen einen Beitrag dazu leisten, dass der Strom verbraucht wird, wenn er im Überschuss vorhanden ist. Martin Volkmar, Produktmanager für das Energiemanagement bei Stiebel Eltron, erklärt seine Sicht auf das Zusammenspiel der Komponenten im Haus und mit dem Netz.
Vertrieb und Finanzierung: Gerade der Markt für private Photovoltaikanlagen erfordert im Verhältnis zur Projektgröße viel Aufwand für Kundenakquise, Finanzierung und Service. Können kleine Installateure hier dauerhaft gegen landesweit agierende Player bestehen? Oder sind sie mit der richtigen Unterstützung vielleicht sogar im Vorteil?
Nachführsysteme: Auf der Suche nach immer neuen Optimierungspotenzialen bei Photovoltaikanlagen kehrt ein alter Bekannter zurück – der Tracker. Neue Anlagenkonzepte, Netzanschlusskapazitäten und der Strommarkt rücken ihn auch für Standorte in Deutschland wieder in günstiges Licht.
Freiflächen-Photovoltaik: In Deutschland, einst weltweit führend auf diesem Gebiet, wurde der Bau von Freiflächenanlagen jahrelang ausgebremst. Inzwischen entwickelt sich das Segment wieder positiv und trägt maßgeblich zum Erreichen der Ausbauziele bei – allerdings noch immer nicht so, wie es politisch gewollt ist. Die Hindernisse sind vielfältig.
Heizungstausch: Eigentümer von Bestandsgebäuden können ihre Gas- oder Ölheizung vorerst weiterlaufen lassen. Doch der CO2-Preis steigt und die Käufer von strombetriebenen Wärmepumpen erhalten jetzt eine attraktive Austauschförderung und Vergünstigungen bei den Netzgebühren. Unser Kostenvergleich zeigt, ob sich der schnelle Umstieg lohnt.
Modernisierung: Mit dem Sanierungssprint-Konzept sollen alte Gebäude in kürzester Zeit und für einen günstigen Preis zu modernen Effizienzhäusern umgebaut werden. Handwerkerteams sind ein Erfolgsschlüssel, aber sie könnten auch der Engpass sein.
Resilienz: Zurzeit arbeiten die Politiker in Berlin an zwei Gesetzesvorhaben, um europäische Richtlinien zu übernehmen und die IT-Sicherheit der kritischen Infrastruktur zu erhöhen. Sie betreffen auch die Photovoltaikbranche, sagt Simon Slapka, Geschäftsführer von Baywa r.e. Data Services.