PV auf Denkmälern: Marburg führt die solare Baupflicht ein, Lüneburg lässt demontieren. Solaranlagen an und im Zusammenhang mit denkmalgeschützten Gebäuden sorgen nach wie vor für Kontroversen. Befürworter zeigen anhand von guten Beispielen die gestalterischen Möglichkeiten. Aber nicht alle Denkmalpfleger sind offen für Neues. Wo stehen wir heute in der Diskussion um Solaranlagen an denkmalgeschützten Gebäuden?
Gute Zusammenarbeit: Es kommt eher selten vor, dass Denkmalschützer begeistert sind von der Kooperation mit dem Eigentümer der Immobilie. Im sächsischen Nossen freuen sich die Kulturbewahrer gemeinsam mit dem „idealen“ Bauherrn über die gelungene Sanierung eines Zweiseithofs aus dem 17. Jahrhundert. Die großflächige Photovoltaikintegration war hier kein Tabu.
Integration ins Denkmal: Die Photovoltaikinstallation im historischen Bestand erfordert von allen Planungsbeteiligten einen anspruchsvollen Umgang mit der Thematik. Solarmodule sollten dabei nicht nur als technologische Objekte, sondern ebenso als Gestaltungselemente begriffen werden. Photovoltaische Elemente als Neuinterpretation respektieren das Vorhandene und antworten gestalterisch auf dessen Charakter.
PV- und Bauelemente: Ein Kulturdenkmal darf nur mit Genehmigung der Denkmalschutzbehörde in seinem Erscheinungsbild verändert werden. Eine echte Herausforderung für alle, die eine PV-Anlage auf oder an einem geschützten Baudenkmal anbringen wollen. Die besten Karten im Genehmigungsverfahren haben dach- oder fassadenintegrierte Module, die sich optisch zurückhaltend in die Struktur des Gebäudes einbinden lassen. PHOTOVOLTAIK stellt einige dieser Systeme vor.
Montage: Über kurz oder lang wird alles genormt und standardisiert. Nun sind die Kabel im Solarbereich dran. Für den Einsatz in Photovoltaikanlagen hat eine Arbeitsgruppe das Anforderungsprofil PV1-F zusammengestellt, das die Leitungen in Zukunft erfüllen müssen und nach dem der TÜV in Zukunft testen wird. Das Resultat: Früher war zwar alles einfacher, heute ist es dafür aber besser.
Asbestdächer: Solarmodule stehen nicht überall auf solidem Fundament. Immer häufiger werden Anlagen auf alten Asbestdächern ohne Sanierung, ohne Genehmigung und ohne ausreichenden Arbeitsschutz installiert. Ein riskantes Geschäft – gesundheitlich und strafrechtlich. Doch es gibt auch Ausnahmen, wo es ohne Sanierung geht. Experteninterview: Die Freiburger Energossa ist seit bald 20 Jahren im Photovoltaikgeschäft. „Von Asbestdächern lassen wir die Finger“, sagt Geschäftsführer Helmut Godard. Gesundheitsrisiko und Folgekosten sind ihm schlichtweg zu hoch.
Lehrgeld gezahlt: Nach gut zehn Jahren Betriebsdauer wird auf den Dächern der ersten Bremer Solarsiedlung eine der größten PV-Anlagen der Region erneuert. Dieses Repowering dient nicht zur Leistungssteigerung. Vielmehr stellt es die ursprünglich geplante Leistung wieder her. Der Grund für die Neuinstallation liegt in einem Konstruktionsfehler, der an Modulen dieses Typs zum Defekt führte.
Schattenspiele: An erster Stelle bei der Planung einer PV-Anlage sollte immer die Verschattungsfreiheit der kompletten Anlage stehen, um einen möglichst hohen Ertrag zu realisieren. Mit PV*SOL-Expert 4.0 ist das jetzt auch mit 3D-Grafik möglich. Das Programm berechnet, welche Dachzonen sinnvollerweise mit Modulen belegt werden können und wie hoch dort die Ertragseinbußen durch Verschattung sind.
Materialaufwand im Griff: Mit PV-Professional steht dem Solarprojektierer eine pfiffige Software zum Planen, Visualisieren und Berechnen des Materialaufwandes von Photovoltaikanlagen zur Verfügung, die seinen Arbeitsalltag wesentlich vereinfacht.
Sprachkurs: Sind Sie fit für das Gespräch mit Ihrer Bank? Nein? Dann hilft Ihnen vielleicht das neue Buch von Rainer Langen „Die Sprache der Banken“ weiter, in dem er sich mit der Sprache, Denkweise und Spielregeln der Finanzinstitute auseinandersetzt und wertvolle Tipps zum Umgang mit den Banken gibt.