Durch ihren Einfluss auf die Marktmechanismen dämpfen erneuerbare Energien die Strompreisentwicklung. Doch nicht nur Stromversorger wollen davon kaum etwas wissen. Auch in der Novelle des EEG steht nichts über diesen eindrucksvollen Effekt.
Tote Hose: Photovoltaik und SHK werden wohl kein Traumpaar mehr. Während das Elektrohandwerk optimistisch in die Zukunft blickt, werden die Gesichter bei den SHK-Betrieben immer länger. Ganz düster sieht’s im Norden aus, hier sehen auch viele Elektriker kein Licht am Ende des Tunnels.
Lieferprobleme: Auch im Februar sind Module knapp, denn die große Nachfrage im Inland konkurriert mit lukrativen Geschäften der Hersteller im Ausland. Sinkende Modulpreise sind weiterhin nicht in Sicht.
Markt 2007: Das vergangene Jahr verlief für die Hersteller und Installateure von Photovoltaik mehr als zufriedenstellend. Der BSW-Solar schätzte den Zuwachs auf 1,1 Gigawatt. Eine erste Umfrage unter den deutschen Energieversorgern bringt nun ans Licht: Frühere Zuwächse von 20 oder 30 Prozent sind in den kommenden Jahren kaum zu erwarten, der Neubau pegelt sich ein. Und: Zunehmend bestimmen größere Anlagen das Geschäft.
Krise: Conergy hat neue Geschäftszahlen für 2007 vorgelegt. Sie offenbaren, wie groß die Verluste im vergangenen Jahr wirklich waren und wie schwierig die Lage für das ehemalige Vorzeigeunternehmen ist. Nur mit einer erfolgreichen Kapitalerhöhung kann das hoch verschuldete Unternehmen den Kopf aus der Schlinge ziehen und einen Neubeginn schaffen.
Der ehemalige RAG-Konzern will sich einen Platz an der Sonne sichern. Dabei gilt: klotzen, nicht kleckern. Unter dem neuen Dach der Evonik Industries AG planen die Essener Produktionsstätten für Chlorsilane, aus denen pro Jahr rund 10.000 Tonnen Solarsilizium produziert werden können. Bis 2010 bremst der Mangel an Solarsilizium noch das Wachstum der Photovoltaik. Dies sagt Dietmar Wewers, Leiter Advanced Silanes bei Evonik in Frankfurt, im Interview. Danach aber werde es nicht mehr lange dauern, bis Solarstrom so viel kostet wie fossiler Spitzenstrom.
Außenwirtschaftsförderung: Das Solardachprogramm der Dena soll Unternehmen der Photovoltaikbranche helfen, auf ausländischen Märkten Fuß zu fassen. So genannte Leuchtturmprojekte zeigen das Potenzial und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Solartechnik „Made in Germany“. Christine Wörlen, Dena-Bereichsleiterin für Regenerative Energien zur Exportinitiative und den Zukunftsaussichten des Solardachprogramms
Ab nach Spanien und Italien: Denn dahin geht die Reise bei Freilandanlagen. Wenn in Deutschland gebaut wird, dann zunehmend mit Dünnschichtmodulen und auf besonders günstigen Flächen. Die vorgesehene Verschärfung der Degression des novellierten EEG könnte Investitionen hierzulande jedoch abwürgen.
Vertriebskonzept: Der chinesische PV-Hersteller Trina Solar erweitert seinen weltweiten Vertrieb. Das Unternehmen will damit näher an seine Kunden heranrücken. Im Rahmen eines dreistufigen Vertriebsweges soll vor allem die Zahl der Distributoren ausgeweitet werden.
PV-Schnäppchen: Seit Februar verkauft Plus Online wieder Solarmodule von renommierten Markenherstellern. Bisher fanden die Produkte des Discounters reißenden Absatz. Die Hersteller sehen diesen Vertriebsweg allerdings gar nicht so gern.