Wirtschaftlichkeitsbetrachtung: Über Neigungswinkel, Reihenabstände, Modultypen, Unterkonstruktionen und viele weitere Parameter müssen Investoren vor dem Bau einer Freiflächenanlage entscheiden. Das ist ein typisches Optimierungsproblem mit vielen Variablen. Johannes Linder ist Direktor für Systemdesign und Innovation bei Belectric, einem EPC-Dienstleister für die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Solarkraftwerken in Europa. Er erklärt den sinnvollsten Ansatz und die Optimierungspotenziale.
Photovoltaik-Thermie-Module: Photovoltaikmodule mit thermischem Absorber versprechen mehr Solarertrag von der gleichen Fläche, weil nicht nur Strom, sondern eben auch die Wärme gewonnen werden kann. Trotzdem blieb die Anwendung bislang eine Nische für Spezialisten. Nun wird eine Massenproduktion in Deutschland aufgebaut und die Technologie etabliert sich als verlässliche Quelle für Wärmepumpen. Das sorgt für Aufwind.
Betriebserfahrungen: Bei Senec und Solarwatt gab es erneut Zwischenfälle, bei denen Systeme anfingen zu brennen. Ein Experte beziffert das Brandrisiko derweil auf nur auf 0,007 Prozent. Und bei Heimspeichern von Sungrow führte ein Software-Update dazu, dass Systeme ausfielen und das Batteriemanagement getauscht wurde.
Photovoltaikmodule: Die Nachfolger der Perc-Modulgenerationen sind nicht mehr nur auf Messen zu bewundern, sondern drängen zunehmend in den Markt. Kunden stehen vor der Qual der Wahl, denn neben Preis und Leistung sind viele weitere Aspekte ausschlaggebend für den Ertrag.
Lieferkette: Leistungselektronik, Microcontroller, Sensoren – Produktionskapazitäten für diese wichtigen Bauteile einer elektronisierten Gesellschaft sind knapp. Das merken die Hersteller von Wechselrichtern immer noch.
Nachhaltigkeit: Bisher galt Recycling als Sorgenkind der Branche, da man das Laminat nicht mit kostengünstigen Methoden aufbrechen konnte, um das kostbare Silber und das energieintensive Silizium wiederzuverwerten. Doch mit den steigenden Modulmengen entwickeln Institute und Unternehmen Prozesse, mit denen das gelingt. Das Fraunhofer CSP und der Recycler Reiling zeigen, dass man aus ausrangierten Modulen neue bauen kann.
Risikowahrnehmung: Dass ein Batteriespeicher raucht, brennt oder gar explodiert, ist äußerst unwahrscheinlich. Nachdem einige solcher Vorfälle in jüngster Vergangenheit bekannt wurden, erscheint das Risiko jedoch weniger abstrakt. Das wirft mehrere Fragen auf: Was passiert, wenn doch einmal etwas schiefgeht? Zahlen die Versicherungen ohne Probleme. Ziehen die Prämien für Speicherbesitzer an? Wie schätzen Versicherer das Thema ein?
Marktübersicht Heimspeicher: Am Heimspeichermarkt ist in diesem Jahr einiges größer geworden. Vor allem die Systemgrößen haben einen ordentlichen Sprung hingelegt. Das liegt vor allem an der oft gewünschten Einbindung von Elektroauto und Wärmepumpe, die mit vielen Systemen möglich ist, aber nicht mit allen. Auch bei den Produktgarantien der Hersteller gibt es Unterschiede.
Wirtschaftlichkeit: Das Beratungsunternehmen Clean Energy Associates (CEA) hat berechnet, welchen Preisaufschlag Investoren von Großanlagen für die neueste Generation hocheffizienter Photovoltaikmodule akzeptieren können. George Touloupas, Senior Director für Technologie und Qualität, stellt höhere Modulpreise den Einsparungen bei den Stromgestehungskosten gegenüber.
Montageneuheiten: Neben vielen Weiterentwicklungen im Detail präsentieren die Hersteller auch Montagesysteme für neue Photovoltaiksegmente auf der Intersolar. Von der Kleinst- bis zur Großanlage ist alles vertreten.