Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat die Einigung von Union und FDP bei der Photovoltaik-Förderung begrüßt. Es sei ein „politischer Kompromiss, der noch mehr Spielraum zugelassen hätte“, sagte vzbv-Vorstand Gerd Billen. Die Verbraucherschützer forderten ursprünglich eine zusätzliche Reduzierung der Einspeisevergütungen um 30 Prozent. Die Regierungsfraktionen haben sich am Dienstag auf eine Extra-Kürzung von 16 Prozent für Dachanlagen, um 15 Prozent von Freiflächenanlagen sowie elf Prozent für Freilandanlagen auf Konversionsflächen zum 1. Juli geeinigt. Dies sei ein Einstieg in den Abbau der offenkundigen Überförderung von Solarstrom. "Wenn ein Kind groß ist, muss man es auch irgendwann in die Selbstständigkeit entlassen", so Billen weiter.
Der vzbv kritisierte vor allem die neue Eigenbedarf-Regelung. Sie werde dazu führen, dass nicht nur Privathaushalte, sondern auch Besitzer von Gewerbeimmobilien preiswert Photovoltaik-Anlagen installieren und sehr hohe Solarstrom-Vergütungen vereinnahmen könnten. Zudem sei enttäuschend, dass die zusätzlichen Kürzungen erst drei Monate später als ursprünglich geplant in Kraft treten sollen, so Billen. Die Einigung auf ein „atmendes Fördermodell“ sei allerdings positiv. Damit werde die Einspeisevergütung jeweils in Abhängigkeit vom Zubau auf den Prüfstand gestellt. „Dies wird zu einer weiteren Absenkung der Förderung führen“, sagte Billen.
Verdopplung der EEG-Umlage 2011
Der vzbv schätzt, dass sich die Kosten für die Photovoltaik trotz der Kürzung weiter erhöhen werden. Der anhaltende Boom werde dazu führen, dass sich die EEG-Umlage bereits im kommenden Jahr verdoppeln werde. Nach Ansicht der Verbraucherschützer wird wegen des starken Photovoltaik-Zubaus ein Durchschnittshaushalt Anfang 2011 bereits mindestens 150 Euro im Jahr für die EEG-Umlage zahlen. Momentan seien es jährlich 80 Euro. (Sandra Enkhardt)
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