Fensterbänke sind in der Regel nicht besonders tief, dafür aber recht breit. Damit eignen sie sich nicht für konventionelle Photovoltaik-Module. Der Berliner Physiker Christian Richter will das nun ändern: Er möchte ein Fensterkraftwerk auf den Markt bringen, dessen Module auf die Maße typischer Laibungen und Fensterbänke zugeschnitten sind. Über selbst hergestellte Halterungen soll es sich ohne Bohren montieren lassen und rückstandslos entfernbar sein. So will Richter auch Haushalten in Wohnungen ohne Balkon die Möglichkeit geben, Solarstrom zu erzeugen.
Zur Finanzierung will Richter – der auch Gründer und Geschäftsführer einer Firma ist, die Telekommunikationsgeräte herstellt und verkauft – über Kickstarter insgesamt 150.000 Euro einsammeln. Bis zum 1. Februar hatte er von 181 Unterstützern gut 36.000 Euro eingesammelt. Die Kampagne läuft noch bis zum 13. Februar 2023.
Wie ein Balkonsolar-System sollen sich die Fensterkraftwerke über eine Steckdose mit dem Hausnetz verbinden lassen. Die Module will Richter in zwei Maßen auf den Markt bringen: als 30-Watt-Modul mit 125 x 15 Zentimetern Größe für Fensterlaibungen sowie als 20-Watt-Modul mit 50 x 25 Zentimetern Größe für Fensterbänke. Eine kleine Verbindungsbox soll es möglich machen, je zwei Laibungs- und Fensterbankmodule zu koppeln. Über ein flaches Kabel wird die Box durch das Fenster mit dem Wechselrichter im Innern der Wohnung verbunden. Um die Module so unauffällig wie möglich zu gestalten, sollen sie künftig als „all black“ ausgeführt werden. Richter möchte zudem eine App entwickeln, über den die Nutzer den Ertrag jederzeit abrufen können.
Richter rechnet vor, dass ein kleines Fensterkraftwerk mit 70 Watt Leistung in Ostausrichtung pro Jahr rund 66 Kilowattstunden Strom liefern kann. Bei einem vorgesehenen Verkaufspreis von circa 200 Euro und einem durchschnittlichen Strompreis von 50 Cent pro Kilowattstunde habe es sich in etwa sechs Jahren amortisiert.
Zu den 150.000 Euro, die Richter über Kickstarter einwerben will, kommen 25.000 Euro aus seinen eigenen Mitteln. Mit dem Kapital möchte er 500 Wechselrichter und 1.000 Module in Auftrag geben, die dann den Investoren zur Verfügung gestellt werden sollen. Später sollen die Anlagen über einen Online-Shop vertrieben werden.
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Ich habe ein kleines Modul am Fenterbrett installiert (Neigungswinkel 30°), das den Strom in eine 7 Ah
12 V Batterie einspeist. Der Laderegler verfügt über eine USB Buchse. Ich lade damit meine Kleingeräte mit USB Anschluss. Ausserdem habe ich ein 4 W 12 V LED Lämpchen angeschlossen, das ich am Abend zum Lesen im Bett verwende. Also kein Wechselrichter, weniger Verluste. Gesamtkosten unter 100 €.
….und wann haben sich die 100€ armortisiert? Also, wie oft könnten sie ihre Kleingeräte aus dem Stromnetz laden, um 100€ dafür ausgeben zu müssen?
Und wie sieht die Umweltbelastung für die Herstellung + Tranpsort der Mini-Solarpaneös aus, wie die des 12V-Akkus?
Vielleicht überzeugen sie mich ja, dass so etwas wirtschaftlich und/oder ökologisch auch nur den geringsten Sinn ergibt….. allein der Glaube fehlt mir. 😉
Naja, das ist doch wirklich nur Spielerei. Selbst für eine Wohnung brauche ich doch schon ein normales Modul damit es halbwegs was bringt….
Gute Idee, aber sondermodule sind einfach immer noch viel zu teuer und müssten im 100000 Stück Bereich verkauft werden um preiswert zu werden. Eine PV an der Fassade neben dem Fenster kostet vielleicht unter der Hälfte und bringt die doppelte Energie.
Hm wieso nicht gekoppelt Module in die Lamellen von Rolläden.
ist ja eine schöne Idee, allerdings hinken wir ja so schon deutlich hinter dem Ausbau im konventionellen Bereich (Freiflächen, Bio-div, Ziegeldach) hinterher. Solche Nischenprodukte wie diese hier oder PV-Ziegel, farbliche fast durchlässige PV-Module etc sind Spielerei für die Zukunft. Die Materialien sollten für normalgroße PV-Module verwendet werden.