„Weiter nur auf die althergebrachten Lösungen wie klassischen Netzausbau zu setzen, wird den aktuellen Herausforderungen nicht mehr umfänglich gerecht“, erklärte der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Freitag. Der erforderliche Ausbau der Verteilnetze halte nicht mit dem massiven Zubau neuer Photovoltaik- und Windkraftanlagen Schritt. Er löse zudem nicht das Problem, Stromspitzen und Bedarf zu koordinieren. Daher forderte Aiwanger dringend gesetzliche Korrekturen vom Bund, um den Ausbau von Speichern, darunter auch Großspeicher und Wasserstoff, zu beschleunigen. Dies müsse künftig auch Netzbetreibern erlaubt sein, bisher ist ihnen untersagt, Stromspeicher zu bauen.
„Für die schnelle Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen ist die Nutzung des gesamten technisch möglichen Werkzeugkastens dringend nötig. Es müssen auch leistungsfähige dezentrale Batteriespeicher und Elektrolyseure zur Wasserstofferzeugung als zusätzliche Maßnahmen genutzt werden“, sagte Aiwanger weiter. Das bisher bestehende Verbot für Netzbetreiber sei eine „praxisfremde Regelung“. Wenn dies nicht geändert werde, könnte die Energiewende massiv ins Stocken geraten.
Mit Batteriespeichern und Elektrolyseuren, so Aiwanger weiter, könnten die vorhandenen Netze besser genutzt werden. Zudem ließen sich damit Verbrauchs- und Einspeisespitzen ausgleichen und abfangen. Nach seiner Einschätzung wären in den kommenden Jahren bis zu tausend zusätzliche Umspannwerke notwendig, um den Strom aus den neuen Photovoltaik- und Windkraftanlagen in die Netze zu bringen. Ein durchschnittliches Umspannwerk habe dabei eine Größe von knapp einem Hektar und koste 10 bis 20 Millionen Euro. Die Realisierungsdauer betrage derzeit rund acht Jahre.
Aiwanger will daher mit mehr Speichermöglichkeiten vor Ort auch die Zahl der zusätzlich benötigten Umspannwerke reduzieren. Bayern hat dafür ein Sonderprogramm über 150 Millionen Euro aufgelegt, mit dem rund 50 Elektrolyseuren realisiert werden sollen. Der Start ist für das Frühjahr geplant.
Bereits im Sommer 2022 gab es Memorandum of Understanding, das im Juli 2022 zwischen bayerischen Verteilnetzbetreibern, Branchenverbänden insbesondere der Energiewirtschaft, kommunalen Spitzenverbänden, Bayerischem Bauernverband und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, in dem die Nutzung von Speichern als weiteres Instrument zur Integration zusätzlicher regenerativer Erzeugungsanlagen als eine zentrale Forderung vereinbart wurde. „Leider hat die Bundesnetzagentur immer noch nicht für Klarheit gesorgt, unter welchen Rahmenbedingungen Verteilnetzbetreiber nach §11a EnWG oder §11b EnWG Speicher nutzen können“, kritisierte Aiwanger. „Hier muss dringend Handlungssicherheit geschaffen werden. Ich werde dieses Anliegen, auch als Vorsitzender der Wirtschaftsministerkonferenz, gegenüber dem Bund hartnäckig verfolgen.“
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Man macht sich unter Comedians zwar gerne lustig über Herrn Aiwanger wegen seines starken niederbayerischen Dialekts, aber hier hat er was verstanden. Und zwar besser als manche Leute, von denen man gedacht hatte, dass sie es besser wissen müssten, wie beispielsweise Herr Graichen, Staatssekretär im BMWK, der immer noch glaubt, Hausspeicher wären die Lösung, und es gäbe einen Markt dafür, der alle zu erwartenden Probleme löst.
Die Diskussion scheint auf einem guten Weg zu sein!
Das ist längst überfällig aber nicht nur bei den Netzbetreibern (ggf auf x% der Leistung begrent) sondern auch bei den EE Erzeugern. Abregelung nicht mehr zu bezahlen könnte manchem auf die Sprünge helfen.
Herrn Aiwanger bleiben sie dran.
Ich freue mich schon auf den Tag wenn ACER verschiedene Preiszonen in Deutschland durchsetzt.
Gute Nacht Bayern….
Ich weiß nicht was Herr Aiwanger im Gegensatz zu Herrn Graichen da verstanden haben soll. ??
Herr Graichen will die Heimspeicher fördern, weil es da tatsächlich Ökostrom ist der gespeichert werden kann. Was Aiwanger speichern will, kann gegenwärtig „Physikalisch“ nur Kohle, AKW oder sogar Strom aus Gaskraftwerken sein, weil der seit 2010 nicht mehr den Erneuerbaren angepasst werden muss.
Für neu hinzugekommene Leser siehe im Folgenden unter Auswirkungen .
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Für Aiwangers Ökospeicher bleiben da allenfalls 2% Prognoseabweichungen wie einer sagt, der tagtäglich damit zu tun hat.
Siehe hier.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat:…Im vergangenen Jahr lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch rechnerisch bei 49,5 Prozent. Wir werden in diesem Jahr deutlich oberhalb von 50 Prozent liegen. Es gibt keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat. Die Versorgungssicherheit ist derweil sogar noch gewachsen. Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. …„DAS WEICHT BEI WIND NUR NOCH UM ETWA ZWEI PROZENTPUNKTE“ …von der Realeinspeisung ab.
Herr Aiwanger will offensichtlich mit Kohlestrom für die Zukunft trainieren. Wäre ja nichts gegen einzuwenden, wenn Ökostrom wieder.. „vorrangig im Lande verbraucht“.. würde, wie das bis 2010 der Fall war. Was dann übrig bleibt kann er speichern, dann haben wir die folgenden Schlagzeilen nicht mehr.
https://www.merkur.de/wirtschaft/ausland-kosten-verbraucher-verschenken-windraeder-wetter-strompreis-energiekrise-boerse-zr-92005949.html
Wem es zu kompliziert wird, der lese im Folgenden meine Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
.Nachtrag zum besseren Verständnis meines Kommentares.
ZITAT. Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, „..WAS EINEN STARKEN ANSTIEG DER KOHLESTROPRODUKTION ZUR FOLGE HATTE“, ..da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Zitat Ende.
Diesen starken Anstieg der Kohle, meint Aiwanger, im Gegensatz zu Graichenen, nun dringend. speichern zu müssen.
„Es gibt keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat.“
Ist falsch. Südaustralien liegt bei 75% Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien, sogar ohne Wasserkraft, rein mit PV, Wind und Batteriespeicher. Jedes dritte Haus hat ne PV Anlage, sehr viele mit Batterie und virtual power plant Steuerung. 2025 wollen sie bei 85% Produktion liegen.
Von der Wasserstoffproduktion zur Netzstabilisierung sollte man sich auch nicht so viel versprechen. Die Anlagen müssen 24 Stunden durchlaufen, damit die finanziell tragbar sind. Wenn die nur 5 Stunden am Tag, wenn gerade viel Sonne da ist, laufen sollten, kann man das Gas aufgrund der hohen Investitionskosten nicht bezahlen. Das führt dazu das man an den Produktionsorten dann trotzdem Netzausbau betreiben muss, um die Produktion in der Nacht/bei Flaute aus der anderen Richtung versorgen kann.
Was ich dem Herrn Graichen ankreide ist die Tatsache, dass er noch nicht drauf gekommen ist, dass man – gesetzlich geregelt – die Erneuerbaren wieder vorrangig im Lande verbrauchen muss, wenn die Energiewende ein soziales Gesicht bekommen soll. Dann wird nämlich nicht nur der Ökostrom der Eigenverbraucher mit Speicher vor der Diskreditierung an der Börse bewahrt, sonder der gesamte, im Lande erzeugte, Ökostrom wird der Energiewende entsprechend behandelt. Mit all den Preisvorteilen für die normal sterblichen Stromverbraucher. Dazu verweise ich einmal mehr auf meine verlinkten Kommentare, wo deutlich gemacht ist, wie nach dem Merit Order Prinzip N1 zu N2 und P1 zu P2 wird.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
@Morchel: Die Investitionskosten von Elektrolyseanlagen, wenn diese im großen Stil installiert werden, sind nicht bekannt. Wahrscheinlich werden sie stark sinken. Insofern handelt es sich bei ihrer Aussage um eine Wahrheit mit Verfallsdatum.
Der von Ihnen angegebene Tagesspiegelartikel ist von Juni 2015 und Bedarf einer inhaltlichen Aktualisierung.
Übrigens ist Herr Schlucht (vormals CEO des ÜNB 50Hertz) seit Mai 2019 CEO beim Uranhändler Urenco.
@ Peter Hager.
Gut, selbst wenn der Artikel von 2015 ist, zeigt er aber, wie man die Erneuerbaren integrieren kann, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. Was ja 2010, – mit der Blackoutkeule im Hintergrund – ausschlaggebend war für die bekannte Ermächtigungsverordnung.
Mit dem Boris Schucht das habe ich auch gelesen. Den haben sie wahrscheinlich lukrativ hochgelobt, weil der nicht ins Konzept der Energiewende der „Altgedienten“ passt.
mit wem hat Herr Aiwanger da geredet ? Von selbst ist er doch nicht auf diese Idee gekommen.
### Diesen starken Anstieg der Kohle, meint Aiwanger, im Gegensatz zu Graichenen, nun dringend. speichern zu müssen. ### Wie wahr – und dann bestimmt Fördersummen abgreifen, etc.
Sehr geehrter Herr Diehl,
Zitat: “ Was Aiwanger speichern will, kann gegenwärtig „Physikalisch“ nur Kohle, AKW oder sogar Strom aus Gaskraftwerken sein, weil der seit 2010 nicht mehr den Erneuerbaren angepasst werden muss“
Dem kann ich so nicht ganz folgen.
Wenn es durch entsprechende, günstige Witterung zu einem Stromüberangebot kommt, entsteht dieser Überschuss nicht durch den Betrieb der konventionellen Kraftwerken, sondern durch die Wind- und Photovoltaikanlagen. Und diese Erzeugerspitzen wären zu speichern.
Das grundsätzliche Problem ist doch dass die regenerative Stromerzeugung nicht dem tatsächlichen Strombedarf entspricht. Wie soll dieses Problem ohne Speichersysteme gelöst werden? Ohne Speichersysteme nur mit der Zuschaltung konventioneller Kraftwerke.
Was mich bei Ihren Kommentaren auch noch ein wenig stört, dass Sie nicht auf die Frage eingehen, wieso der Einspeisevorrang 2009 abgeschafft wurde. Soweit ich mich erinnern kann lag es daran, dass Kohlekraftwerke u.a. unter den Bedienungen des Einspeisevorrang nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden konnten, bei Stilllegung der konventionellen Kraftwerken aber in der sprichwörtlichen „Dunkelflaute“ der Kollaps drohte.
Peter Rommel schreibt.
Dem kann ich so nicht ganz folgen.
Wenn es durch entsprechende, günstige Witterung zu einem Stromüberangebot kommt, entsteht dieser Überschuss nicht durch den Betrieb der konventionellen Kraftwerken, sondern durch die Wind- und Photovoltaikanlagen. Und diese Erzeugerspitzen wären zu speichern.
@ Peter Rommel.
Wenn die Erneuerbaren noch vorrangig im Lande verbraucht werden müssten, wären die prognostiziert in den Bilanzkreisen der Versorger.. Die Erzeugungsspitzen, und eventueller Überschuss, wäre auf „Prognoseabweichungen“ von etwa 2% beschränkt, wie der Manager von 50 Hertz im Folgenden deutlich macht.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat: Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa zwei Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab. Zitat Ende.
Bei Sonne ist das wahrscheinlich noch weniger ein Thema, weil es da sicher ist, wann die am höchsten steht.
Diese 2% wären das, was gegenwärtig zu speichern wäre, wenn die EE vorrangig behandelt würden.
Der Herr Diehl hat nicht kapiert, dass Öko oder Nichtöko kein relevantes Kriterium mehr ist, wenn man sowieso 100% Öko hat. Aber so weit kann er nicht denken.
In Zukunft wird das entscheidende Kriterium sein: Flexibel oder Unflexibel. Und für die Unflexiblen PV und Wind wird man Speicher brauchen, und die sollten von den Netzbetreibern netzdienlich gesteuert werden. Speicherbetreiber müssen sie dazu nicht unbedingt sein, aber den vertraglich gesicherten vollen Zugriff haben.
Peter Rommel schreibt
Was mich bei Ihren Kommentaren auch noch ein wenig stört, dass Sie nicht auf die Frage eingehen, wieso der Einspeisevorrang 2009 abgeschafft wurde. Soweit ich mich erinnern kann lag es daran, dass Kohlekraftwerke u.a. unter den Bedienungen des Einspeisevorrang nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden konnten, bei Stilllegung der konventionellen Kraftwerken aber in der sprichwörtlichen „Dunkelflaute“ der Kollaps drohte.
@ Peter Rommel.
Doch.. das war hier schon öfter Thema meiner Kommentare.
Zum Beispiel hier:
https://www.pv-magazine.de/2021/11/19/kohleausstieg-mit-konkreten-abschaltterminen-und-klaren-preissignalen-vorziehen/
Die Wirtschaftlichkeit der Kohlekraftwerke und viele andere fadenscheinige Blackout Drohungen, waren schon immer Argumente, mit denen die konventionelle Stromwirtschaft versucht hat die Energiewende so zu gestalten, wie sie „Ihnen“ besonders ins Konzept passt.
Wenn der Verbrauchsvorrang der EE geblieben wäre, hätten die Steuerzahler nicht einen Cent an Abfindung für Kohlekraftwerke zahlen müssen. Denn mit zunehmenden Erneuerbaren, wäre kontinuierlich weniger Kohlestrom nachgefragt worden, und die Kraftwerke von ganz alleine, unrentabel vom Netz gegangen. Blackout’s sind dadurch ausgeschlossen, weil Stilllegungen von der Bundes Netzagentur genehmigt werden müssen. Zudem gibt es noch eine gewisse Kapazität an sogenannter Kaltreserve, die jederzeit warm gemacht werden kann.
Gut, Herr Rommel, dass Sie so gezielt nachhaken, und wir Missverständnisse ausräumen können.
Dass der Einspeisevorrang gekippt worden wäre, stimmt übrigens so nicht. Die Erneuerbaren dürfen bis heute nur abgeregelt werden, wenn das Netz zu schwach ist, um sie zum Verbraucher zu bringen. Allerdings wird insbesondere Windstrom oft zu geringen Preisen ins Ausland exportiert, weil hier die Speicher fehlen, und man Braunkohle und Kernkraftwerke nicht kurzfristig abregeln kann.
Mit mehr Speichern könnte man auch die flexibler machen, aber das bleibt letztlich Ansichtssache, was da dann gespeichert wird: Im Netz ist aller Strom grau.
Ist die Prognosegenauigkeit nicht mittlerweile so gut, dass man nicht mehr kurzfristig abregeln muss?
JCW schreibt.
Dass der Einspeisevorrang gekippt worden wäre, stimmt übrigens so nicht. Die Erneuerbaren dürfen bis heute nur abgeregelt werden, wenn das Netz zu schwach ist, um sie zum Verbraucher zu bringen
@ JCW
Auch hier haben Sie meine Kommentare nicht richtig verstanden. Ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass der „Einspeisevorrang“ gekippt worden wäre, sondern lediglich der
„Verbrauchsvorrang“ ist nicht mehr gegeben , seit dem die Erneuerbaren aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, und am Spotmarkt der Börse als „Überschuss“ verramscht werden müssen.
Vor 2010 mussten die Konventionellen – im Sinne der Energiewende –. den Erneuerbaren an gepasst werden, seit 20109 ist es umgekehrt, da dürfen die Konventionellen wieder unbeschadet drauf los produzieren.
Siehe hier eine Sellungnahme vom „IWR“
Zitat::…Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.
nepo schreibt.
Ist die Prognosegenauigkeit nicht mittlerweile so gut, dass man nicht mehr kurzfristig abregeln muss?
@ nepo
Natürlich ist das so,
Siehe hier die Praxis
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
das will die konventionelle Stromwirtschaft nur noch geheim halten, und der JCW unterstützt sie hier im PV Forum noch dabei, weil die auf dieser Basis lukrative Geschäfte machen kann.
Das Verbot, von dem Hubert Aiwanger spricht, ist faktisch nicht existent.
Beleg:
„Vereinzelt werden Stromspeicher von Netzbetreibern oder ihren Tochterunternehmen betrieben, was nach
Auffassung der Bundesnetzagentur mit den Entflechtungsregeln grundsätzlich nicht in Einklang steht, aus
praktischen Gründen aber in gesamtwirtschaftlich irrelevanten Einzelfällen ohne Sanktion bleibt.
Das neue Clean Energy for all Europeans Package (CEP) hat in den Art. 36 Abs. 1 und 54 Abs. 1 der Strombinnenmarktrichtlinie ausdrücklich bestätigt, dass Netzbetreiber Strom-Speicher nutzen, grundsätzlich aber
nicht besitzen oder im Eigentum haben dürfen.“ (Quelle: https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Speicherpapier.pdf?__blob=publicationFile&v=2)
Wann wird dieser Wirtschaftsminister endlich einmal seriös argumentiert und handeln?
@Martin: Wer den Speicher besitzt oder in wessen Eigentum er ist, ist doch zweitrangig. Hautpsache der Netzbetreiber hat 100 % Zugriff und alle kommenden Speicher steht genau an den Stellen, wo der Netzbetreiber sie sinnvollerweise und am besten mit Abwärmenutzung betreiben kann. Das Besitzen und Eigentümer sein von Speichern kann für jeden Investor (Stadtwerke, Bürger, etc.) interessant sein, wenn sich der Speicher für ein auskömmliches Entgelt an den Netzbetreiber vermieten läßt. Eine garantierte Verzinsung von 4-5 % sollte ausreichend, dass Speicher ohne Ende entstehen. Die Miete kann der Netzbetreiber auf die Netzentgelte umlegen und schon ist die Finanzierung der Speicher geregelt.
Vielleicht wäre das in Summe preiswerter, als das Speichern nicht beim Netzbetreiber zu platzieren, sondern den Netzbetreiber zu nötigen, sein Netz auszubauen, weil jeder seine Speicher da betreibt, wo es ihm persönlich am meisten Spaß macht.
Aiwanger hat offenbar bei mir abgeschrieben – ich wiederhole mich gerne: https://www.pv-magazine.de/2023/01/24/energiewende-ja-aber-wie/
@ Hans Diehl: Ich begreife nicht, warum Sie immer nur zurück schauen auf den Preisbildungsmechanismus an der Börse. In nicht allzu ferner Zukunft gibt es keine Merit-Order Strompreisbildung mehr, weil sonst immer negative Preise auftreten, wenn die Sonne scheint oder der Wind gut bläst. Es wird auch keine Strombörse mehr geben, wenn Speicher im Netz dafür sorgen, dass es einfach nur noch PPA´s gibt und gut ist. Der heute noch kritische Regelbedarf um Angebot und Nachfrage immer im Ausgleich zu haben wird entfallen, bzw. wird natürlich nicht entfallen, aber von den Netzbetreibern (incl. Speicherung) transparent und im Netzentgelt enthalten, einfach mit erledigt. Jeder EE-Produzent wird dann froh sein, dass er für einen PPA-Preis alles ins Netz pusten darf, was er hat und gut ist. Der Preis wird allerdings kaum höher als 2-3 Cent / Kilowattstunde sein… also nicht alles, was heute noch gefördert wird, wird das können….
Ralf Schnitzler schreibt.
@ Hans Diehl: Ich begreife nicht, warum Sie immer nur zurück schauen auf den Preisbildungsmechanismus an der Börse. In nicht allzu ferner Zukunft gibt es keine Merit-Order Strompreisbildung mehr, weil sonst immer negative Preise auftreten, wenn die Sonne scheint oder der Wind gut bläst.
@ Ralf Schnitzler.
Und ich begreife nicht, warum Sie schon mit dem Spekulieren, was in Zukunft sein wird, bevor die Gegenwart oder Vergangenheit auf ein Energiewende gerechtes Fundament gestellt ist.
Nämlich dass die Hauptakteure der Energiewende, die Erneuerbaren, überhaupt wieder an dem Entwicklungsprozeß teilnehmen dürfen, der zu dem führt von dem Sie schreiben. Diese Teilnahme ist denen seit 2010 nicht mehr gegeben, weil diese zum Verramschen an die Börse verbannt wurden. Bevor die nicht wieder eingebunden werden, kann das logischerweise keine Energiewende werden. Das ist so als wenn ein Zahnarzt immer nur verkronen und verkronen würde, obwohl eine Wurzelbehandlung nötig ist. Ein Zahnarzt kann sich das allerdings nicht leisten, weil ihm da der Patient schon sagen würde wo es noch wehtut. Die gegenwärtigen Macher der Energiewende haben da ihre Lobbyisten die der Öffentlichkeit sagen, das es „Nicht“ wehtut.
@Hans Diehl: Ich halte es für zielführend, nur noch über die Zukunft zu sprechen, damit man dort auch hinkommt. Die Fehler der Vergangenheit und der Gegenwart sind nicht mehr zu korrigieren. Nur mit klarer Zielvorstellung geht es weiter. Die Energiewende wird es ja zwangläufig geben, weil ja einfach aus Atom- und Kohle ausgestiegen wird und Gas irgendwie sehr teuer geworden ist. Wenn es allerdings so wenig durchdacht und hasenfüssig weiter geht, dann wird die Energiewende einfach nur teuer werden. Damit das nicht passiert, spreche ich über die Ziele und die Zukunft, um jede aktuelle Handlung und Entscheidung daran zu messen.
Der Vergleich mit dem Zahnarzt hinkt, weil der Zahnarzt hat ja die Macht auch anders zu handeln. Die habe ich nicht – ich bin Berater und andere haben die Macht. Diesem Problem mit der Macht widme ich darum ein eigenes Kapitel auf meiner Website: https://www.gemeinsameinfachmachen.de/mehr-demokratie/
Das ist die Wurzelbehandlung!
Ralf Schnitzler
@Hans Diehl: Ich halte es für zielführend, nur noch über die Zukunft zu sprechen, damit man dort auch hinkommt.
Der Vergleich mit dem Zahnarzt hinkt, weil der Zahnarzt hat ja die Macht auch anders zu handeln. Die habe ich nicht – ich bin Berater und andere haben die Macht. .
@ Ralf Schnitzler.
Sie wollen also ans Ziel 100% Erneuerbare kommen, ohne die Hauptakteure selbst die EE – mit all deren Vorzügen für den normal sterblichen Stromverbraucher – an dem Prozess teilnehmen zu lassen.?
Gut jetzt sind Sie, was die Energiewende betrifft, auch auf der Seite der großen Player, mit anderen Worten, auf Seiten derer die die Macht haben.
. Sie beraten oder planen Großanlagen außerhalb des EEG, die PPA finanziert werden, und wo neuerdings die Speicher schon Standard sind. Da kann ich verstehen, dass Ihnen der billige Überschussstrom, den Sonne und Wind, wegen dem „Unsozialen“ System bereit stellen, gerade recht kommt, um diese Speicher zu füllen. Sie nutzen den preis mindernden Effekt von Sonne und Wind, der eigentlich auch den normal sterbliche Stromverbrauchern zugute käme, wenn die Erneuerbaren noch System integriert wären und an an der Preisgestaltung teilnehmen dürften, in dem sie zwingend im Vertriebsportfolio der Versorger enthalten wären.
Ich nenne das hier die separate Energiewende, die der Großen.
Der Solarenergie Förderverein (SFV) fordert in etwa genau dies in seinem Konzept zu einem Speichermarkt-Design SMARD. Vielleicht hat Herr Aiwanger dort diese vernünftigen Überlegungen aufgeschnappt…
https://www.sfv.de/arbeitsgebiete/energiespeicher/smard
Wenn wir die Energiewende umsetzen wollen müssen wir u.a. große Speicher für die Nacht bzw Dunkelstunden haben.
@ Fritz
Volle Übereinstimmung, aber erst müssen die Erneuerbaren vorrangig im Lande verbraucht werden, ehe wir die Speicher füllen.
Die Regierung in München stellt langsam fest dass sie ihre Verbrauchsspitzen ohne Wasserstoff und Akkus nicht decken kann. Die dezentrale Errichtung von Anlagen für grünen Wasserstoff aus Wind und Sonne sind genau der richtige Weg. In diesen speichern wird sicherlich auch grüne Energie gespeichert und das von Jahr zu Jahr mehr und mehr. Ich bin der Meinung hauptsache sie werden gebaut.
Bisher wurde die Stromerzeugung immer an den Verbrauch angepasst. Dies muss sich umdrehen. Dabei dient ein Speicher kurzfristig auch als ein Verbraucher. Dasselbe gilt bei der Erzeugung von Wasserstoff. Die Erzeugung muss auch nicht wie oben beschrieben rund um die Uhr laufen. Die Zeiten sind vorbei, da hauptsächlich die Betriebsstunden für die Haltbarkeit verantwortlich sind. Es werden aber sehr viele Anlagen gebaut werden welche rund um die Uhr laufen um die Wärmeversorgung von Millionen von Haushalten sicherzustellen.
Ernst Gruber schreibt.
Bisher wurde die Stromerzeugung immer an den Verbrauch angepasst.
@ Ernst Gruber.
Erzeugung dem Verbrauch angepasst, war leider 2010 beendet. Genau das ist doch auch die Grundlage meiner Speicher Betrachtungen hier. Sie kennen doch die Ermächtigungsverordnung, seit dem die Erneuerbaren nicht mehr den Versorgern zwingend zugeteilt werden müssen, sondern separat an der Börse für Überschuss sorgen, der nun dringend gespeichert werden soll.
Für „konventionellen“ Überschuss sorgen wohlgemerkt, denn Ökostrom kann es „physikalisch“ nicht sein, der kommt übers Land verteilt erzeugt, allenfalls zum nächsten Verbraucher um der Ecke.
Für neu hinzugekommene Leser siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße ZUSÄTZLICH PRODUZIERTE Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Zitat Ende.
Wenn die Erzeugung dem Verbrauch angepasst wäre, hätten wir gegenwärtig niedrigere Strompreise und weniger Gas verbrauch
Warum das so wäre, habe ich schon einige male deutlich gemacht hier noch einmal
Wenn die Versorger die Erneuerbaren noch zwingend zugeteilt bekämen, würden durch den Merit Order Effekt den diese auslösen die Strompreise sinken.
.
Wie das geschieht, dazu siehe im folgenden Merit Order Link das vierte Bild von oben, wo dargestellt wird, wie nach Angebot und Nachfrage an der Börse unserer Strompreise entstehen..
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Wenn die Versorger schon etwa 35% Ökostrom „zwingend“ in ihrem Vertriebsportfolio haben, müssen sie an der Börse – wo Bedarf und Preis ermittelt wird – 35% weniger nachfragen, dadurch fällt N1 auf N2, und dadurch sinkt P1 auf P2.
Wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe, weil wir ja auch Gas sparen in dem die „Teuren“ Gaskraftwerke auf der Merit Order Kurve nicht mehr zum Zuge kommen.
Fazit: Großspeicher werden für die Energiewende benötigt, aber bitte zuerst die Erneuerbaren vorrangig im Lande verbrauchen, dass diese ihren preis mindernden Merit Order Effekt der Allgemeinheit zugute kommen lassen. Können.
JCW schreibt.
Der Herr Diehl hat nicht kapiert, dass Öko oder Nichtöko kein relevantes Kriterium mehr ist, wenn man sowieso 100% Öko hat. Aber so weit kann er nicht denken.
@ An Alle
Der JCW hat leider das gesamte System nicht kapiert, oder er ist hier für die andere Seite unterwegs. Die „ Altgedienten“ sind nämlich auch gerade damit beschäftigt sich den billigen Ökostrom so weit wie möglich als „Schnäppchenmarkt“ untertan zu machen. Genau das beinhalten sind auch die Überlegungen vom JCW.
Hier ein Beispiel aus einer Hochschulrecherche.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Genau so will man gegenwärtig billig die Speicher füllen. Wäre ja nichts dagegen einzuwenden, wenn die Erneuerbaren wieder vorrangig verbraucht werden müssten, und da am Spotmarkt der Börse gar nicht als Ramschware anfallen würden.
Aber davon will der JCW – ähnlich wie die „Altgedienten“ – nichts wissen.
Sonst hätte er mir ja im Folgenden schon widersprechen können.
Siehe hier..
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Wenn JCW es mit der Energiewende kapieren „wollte“, hätte er mir ja widersprechen können, wo ich deutlich mache, wie nach dem Merit Order Prinzip die Nachfrage und der Preis ermittelt wird, in dem N1 Zu N2 und P1 zu P2 wird.
Nein mein lieber JCW so einfach, mit der Diehl hat nichts kapiert, kommen Sie da nicht davon.
Bitte nehmen Sie mal Stellung zu der Tatsache, dass Sonne und Wind keine „Rohstoffrechnungen“ schicken, und welchen Einfluss das auf unsere Strompreise hat. Nur dann können wir feststellen, wer da was nicht kapiert hat.
Ich warte !!
Stationäre Großspeicher im GWh- oder TWh-Bereich zur Abdeckung vom Energiebedarf im Winter sind sehr sinnvoll.
In Kombination mit Elektrolyseuren kann eine flexible 100% Auslastung der Stromnetze geschaffen werden. Niedrige oder negative Strompreise an der Strombörse sind dann vorbei.
Die EU und das Wirtschaftsministerium muss hierfür den regulatorischen Rahmen schaffen.
Herr Aiwanger ist offensichtlich nicht in der Lage, einen Taschenrechner zu bedienen und weiß nicht, wie das Stromnetz funktioniert. Für Bayern ist das gefährlich, wenn Deutschland tatsächlich in Strompreiszonen aufgeteilt wird, gibt es im Süden bald jede Menge Industrieruinen.
Einfache Rechnung:
Wenn ein Großspeicher um die 500 Euro/kWh kostet, 3000 Zyklen hält und einen Wirkungsgrad von 85% hat, macht das jede Kilowattstunde, die durch den Speicher gelaufen ist, um etwa 20 Cent teurer.
Batteriespeicher sind absolut keine Alternative zu Fernleitungen.
Das zeigt sich auch schon daran, dass Batteriegroßspeicher im Moment so gut wie ausschließlich zur Netzstabilisierung gebaut werden, d.h. um bei Engpässen kurzfristig zu übernehmen, bis Kraftwerke hochgefahren oder per Rundsteuersignal beeinflussbare Verbraucher die Netzlast reduziert haben. Natürlich helfen Batteriespeicher auch in dieser Funktion, die vorhandenen Leitungskapazitäten noch mehr auszuquetschen, weil durch den Speicher weniger Leitungsreserve vorgehalten werden muss.
Das ändert aber nichts daran, dass die Energiewende ohne zusätzliche Leitungen schlicht nicht möglich ist.
Die Bayern sollten sich gut überlegen, ob sie weiterhin eine Regierung haben wollen, die aktiv die Deindustrialisierung des Landes betreibt und als alternative Einnahmequellen Skigebiete mit Schneekanonen propagiert.
Ihre Zahlen sind sicherlich 10 Jahre alt. Die Speicherpreise pro kbh waren schon bei 200 € und sind jetzt wieder etwas gestiegen. Auf Dauer werden diese aber noch massiv fallen. Was wollen sie mit ihren Stromleitungen 4 Gigawatt Leitungskapazität für den südlink doch viel zu wenig? Die 50 Anlagen für Wasserstoff Strom und Heizung dezentral sind doch genau der richtige Schritt. Hier können die Verteilnetze auch zeitnah mitwachsen, denn auf die großen Stromtrassen warten sie noch 10 Jahre und das ist zehn Jahre zu spät!
Lingen 2 schreibt.
Herr Aiwanger ist offensichtlich nicht in der Lage, einen Taschenrechner zu bedienen und weiß nicht, wie das Stromnetz funktioniert. Für Bayern ist das gefährlich, wenn Deutschland tatsächlich in Strompreiszonen aufgeteilt wird, gibt es im Süden bald jede Menge Industrieruinen.
@ Lingen 2
Dem nützt da kein Taschenrechner, sondern Aiwanger muss sich vordergründig mit der gegenwärtigen Gesetzeslage vertraut machen.
Siehe hier unter Auswirkungen
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. DER NUN IN GROßEM Maße ZUSÄTZLICH PRODUZIERTE STROM KONNTE STATTDESSEN IN ANDERE STAATEN EXPORTIERT WERDEN: ZITAT ENDE:
dann wird er feststellen, dass Kohlekraftwerke seit 2010 nicht mehr den Erzeugungen aus Wind und Sonne angepasst werden müssen, und dadurch die Netze nach Süden, an Bayern vorbei für Strom Export benutzt werden.
Siehe hier:
https://taz.de/Strom-Export-aus-Deutschland/!5843624/
Zitat …Am meisten Strom hat Deutschland aber nach Österreich und in die Schweiz geliefert,
Zitat Ende.
Fazit: Aiwanger muss dafür plädieren, dass die Kohlekraftwerke wieder dem Sonnen und Windstrom angepasst werden, und für Bayern die Leitungen in Anspruch nehmen, die gegenwärtig anderweitig benutzt werden. Erst dann kann man erkennen, was noch an Leitungen fehlt.
Bevor jetzt jemand der Meinung ist wir hätten ein europäisches Stromnetz, und das müsste gerade wegen der Energiewende stabil vernetzt sein, das ist richtig. Aber bitte erst planen und ausbauen wenn Bayern versorgt ist. Ich bin übrigens Hesse.
@Ernst Gruber: Vor zehn Jahren lagen allein die Zellpreise pro kWh bei über 500,- Euro. Wir reden hier aber von Systempreisen, d.h. es kommen noch Grundstück, Erschließung, Bau, Batteriepackage, Elektronik und Anschluss dazu.
Selbst wenn wir damit heute bei 250,- Euro pro kWh liegen, ist das immer noch viel zu teuer.
Ohne Stromtrassen geht es nicht und es dauert keinesfalls zehn Jahre, die zu bauen. Das Problem waren die langen Genehmigungsverfahren und der Widerstand aus Bayern.
Aiwanger hat auch mal Recht!
Hier werden in den Kommentaren viele alte Schlachten geschlagen aber es ist trotzdem richtig daß ein nahezu 100% EE Energiesystem wie Heute auch Regelenergie benötigt um Schieflasten auszugleichen denn ein ideales Netz mit beliebiger Kapazität wird es nie geben.
Soll diese Regelenergie nicht fossil sein sondern erneuerbar sein dann muss diese Energie in den Netzknoten dezentral gespeichert und bei Bedarf dezentral bereitgestellt werden um zu vermeiden dass das ganze Netz maximal ausgebaut werden muss.
@ H Meier
Es geht doch darum, dass Aiwanger, wie viele andere dabei übersieht, dass erst mal verhindert werden muss, dass die Netze mit überschüssigem Kohlestrom verstopft werden, bevor er sich dafür stark macht, dass Netzbetreiber den Kohlestrom Speichern können. Denn „Physikalisch“ kann es gar nichts anderes sein, was gegenwärtig gespeichert werden kann.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung