Die Wacker Chemie AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Umsatz von 6,21 auf 8,21 Milliarden Euro gesteigert – ein Plus von 32 Prozent. Ausschlaggebend für den Umsatzsprung seien vor allem höhere Preise gewesen, teilte der Münchner Konzern am Montag mit. Zudem hätten sich die Wechselkursänderungen durch einen stärkeren US-Dollar positiv ausgewirkt. Dabei hätten etwas niedrigere Absatzmengen die Umsatzentwicklung noch gebremst, hieß es von Wacker Chemie weiter.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrage nach vorläufigen Zahlen 2,09 Milliarden Euro – 2021 waren es noch 1,54 Milliarden Euro. Dies ist ein Plus von 35 Prozent. Hierbei hätten sich neben höheren Preisen auch die Einsparungen durch das laufende Effizienzprogramm ausgewirkt. Allerdings hätten sprunghaft gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoffe und Logistik das EBITDA im Jahresvergleich um rund 1,3 Mrd. Euro gemindert. Auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verzeichnete Wacker Chemie einen Sprung von 49 Prozent – von 1,13 Milliarden Euro auf rund 1,69 Milliarden Euro. Die Abschreibungen hätten sich mit rund 400 Millionen Euro etwa auf Vorjahresniveau bewegt. Das Jahresergebnis 2022 gibt Wacker Chemie mit 1,29 Milliarden Euro an – etwa 400 Millionen Euro mehr als 2021.
„Zum kräftigen Umsatzplus des vergangenen Jahres haben alle unsere Geschäftsbereiche beigetragen“, sagte Konzernchef Christian Hartel. „Zwar hat sich die Nachfrage in einzelnen Abnehmerbranchen in der zweiten Jahreshälfte spürbar verlangsamt. Gleichzeitig haben wir aber für unsere Produkte deutlich bessere Preise als 2021 erzielt. Das hat auch dazu beigetragen, dass wir die stark gestiegenen Kosten, vor allem für Energie, aber auch für Rohstoffe und Logistik kompensieren konnten.“
Die Sparte Wacker Polysilicon habe von den „sehr guten Preisen“ für Polysilizium im vergangenen Jahr profitiert, so der Münchner Konzern weiter. Der Geschäftsbereich habe sein EBITDA um 25 Prozent auf 820 Millionen Euro steigern können. Der Jahresumsatz sei sogar um 49 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro gesteigert worden. Die Preise für Halbleitersilizium seien im Jahresvergleich ebenfalls gestiegen. Gleichzeitig habe sich der Anteil von Silizium für Halbleiteranwendungen an den gesamten Absatzmengen von Wacker Chemie weiter erhöht.
Nicht ganz so positiv wie der Blick zurück, fielen die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr aus. „Wir spüren mittlerweile in zahlreichen Anwendungsfeldern die Auswirkungen der sich abschwächenden Konjunktur auf das Bestellverhalten unserer Kunden. Bremsspuren sehen wir insbesondere im Baugeschäft, aber auch bei Siliconen für andere Branchen“, so Hartel. „Allgemein bauen viele Kunden ihre Bestände ab, bleiben zunächst vorsichtig, auch wenn sie ein Anziehen der Nachfrage im Jahresverlauf erwarten.“
Die eingeleiteten Effizienzmaßnahmen innerhalb des Konzerns zeigten jedoch Wirkung. Wacker verfüge über eine hohe Liquidität und es schuldenfrei. Daher gab sich Hartel selbstbewusst. Wacker Chemie werde sich auch unter schwieriger werdenden Rahmenbedingungen behaupten können.
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Soll ich das mal übersetzen: „Wir haben so gute Gewinne gemacht, weil wir bei geringerer Nachfrage unsere Preise überproportional angehoben und die verbleibenen Kunden richtig gut abgezockt haben. Das konnten wir nur machen, weil unsere Konkurrenz ebenso gehandelt hat. Man nimmt halt, was der Markt hergibt“