Baywa re testet vier Agri-Photovoltaik-Pilotanlagen an Kirschen, Birnen, Äpfeln und Himbeeren

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Der Projektentwickler von Photovoltaik-Freiflächenanlagen, Baywa re, startet das Jahr mit vier neuen Pilotprojekten im Bereich Agri-Photovoltaik. In Deutschland, Österreich und den Niederlanden will Baywa die Kombination aus Fruchtanbau und Photovoltaik weiter testen und neue Akzente in der Obstanbauforschung setzen. Nach eigenen Aussagen kann Baywa so Politik und Wirtschaft bei evidenzbasierten Entscheidungen unterstützen.

„Klimawandel und Landwirtschaft sind eng miteinander verbunden“, sagt Benedikt Ortmann, Global Director Solar Projects bei Baywa re. „Mit unseren bisherigen Projekten haben wir bereits einen positiven Einfluss auf beides genommen, und mit unseren zukünftigen Projekten können wir noch mehr erreichen. Die optimale Kombination von Nahrungsmittelproduktion und Solarenergie bringt soziale, ökologische und wirtschaftliche Vorteile mit sich. Die Frage ist nun: Was sollte getan werden, um mehr Projekte dieser Art zu schaffen?“

Kirschen und Birnen in den Niederlanden

In den Niederlanden errichtete Baywa mit dem Partner GroenLeven zwei Pilotanlagen mit 105 und 125 Kilowatt Leistung in den Dörfern Enspeijk und Randwijk. Unter den Anlagen werden Kirschen und Birnen angebaut. Zusammen mit der Universität von Wageningen will Baywa re den Ertrag von Nahrungsmitteln und Energie untersuchen, sowie die Auswirkung auf die Obstqualität messen.

In Österreich baute Baywa zusammen mit ECO Wind eine 340-Kilowatt-Anlage auf einer Anbaufläche für Stein- und Kernobst. Die Versuchsstation Obst- und Weinbau Haidegg aus Graz begleitet das Projekt.

Im süddeutschen Oedheim realisierte Baywa gemeinsam mit dem Partner MKG Göbel eine 115-Kilowatt-Photovoltaik-Anlage auf einer Himbeer-Plantage. Die Konstruktion mit den Solarmodulen schützt die Himbeerstauden vor Witterung und lässt dabei 70 Prozent des Sonnenlichts durch. In Oedheim überprüft die staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstanbau die Qualität der Himbeeren.

„Unsere Agri-PV Projekte können eine bedeutende Antwort auf die Krisen sein, mit denen wir gerade konfrontiert werden“, sagt Stephan Schindele, Head of Product Management Agri-PV bei Baywa re. „In Zeiten von Klimawandel, Wasserknappheit und Energiekrise sollten wir nach multifunktionalen Ansätzen suchen, die unsere nachhaltige Entwicklung in der EU und weltweit unterstützen.“

Politik muss Weichen stellen

Es gebe eine große Nachfrage nach Baywas Lösungen. Allerdings gesteht er auch ein, dass die Umsetzung von Agri-Photovoltaik-Anlagen teurer ist als herkömmliche Photovoltaik-Anlagen. Hier sieht er aber die Politik in der Pflicht, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich das große Potenzial der Agri-Photovoltaik auch voll entfalten kann. „Gemeinsam mit der Wissenschaftsgemeinde werden wir zeigen, dass es sich sozial, ökologisch und ökonomisch lohnt, Agri-PV zu fördern“, sagt Schindele weiter.

Alle vier Projekte werden respektive durch die niederländische Regierung, das Bundesland Steiermark und das Bundesland Baden-Württemberg finanziert.

Im vergangenen Jahr hat Baywa re 15 Agri-Photovoltaik-Projekte installiert. Die vier Projekte, die nun realisiert wurden, beschreibt Baywa mit der Wortneuschöpfung „Fruitvoltaic“, da es sich um die Kombination mit Obstanbau handelt. In diesem Jahr will der Konzern erstmalig außerhalb der EU derartige Projekte entwickeln. Zusätzlich stellt das Unternehmen „Rangevoltaic“ noch in diesem Jahr in Aussicht. Dabei sollen Kühe und Schafe unter Solarmodulen gehalten werden.

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