Die Zeit um die Wintersonnenwende ist bestens geeignet, um das eigene Dach auf Photovoltaik-Tauglichkeit zu überprüfen. Diesen Praxistipp gibt Baptiste Feron, Energie-Experte vom Smart-Energy Unternehmen GridX.
„Vor allem Privatpersonen, die erwägen, sich eine PV-Aufdachanlage zuzulegen, sollten jetzt um diese Zeit einen genauen Blick auf ihre Dächer werfen, wenn die Sonne scheint“, erklärt Feron.
Wenn die Sonne ihren tiefsten Stand im Jahr erreicht hat, werfen benachbarte Häuser oder Bäume die längsten Schatten. Wenn an diesen Tagen die Dachfläche nahezu unverschattet ist, eignet sich das Dach perfekt für eine Aufdachanlage. An anderen Tagen im Jahr nimmt die Verschattung wieder ab.
Planung vereinfachen
Selbst wenn ein Teil des Daches verschattet ist, kann das Dach dennoch für Photovoltaik geeignet sein. Dann lohnt es sich, mit mehreren Strings und einer intelligenten Anordnung der Module auf dem String zu arbeiten.
Feron erklärt, dass es sich während der Tage um die Wintersonnenwende lohnt, regelmäßig am Tag Fotos vom Dach zu machen, falls die Sonne scheint und sich klar erkennbare Schatten bilden. So können potenzielle Photovoltaik-Interessenten erkennen, wie die Schatten über Tagesverlauf hinweg über die Dachfläche wandern.
Dabei geht es nicht nur darum herauszufinden, ob das Dach überhaupt geeignet ist, sondern auch Installateuren bei der String-Planung zu helfen. Mit den Aufnahmen können Installationsbetriebe bei der Planung und Auslegung Verschattungssituationen über das ganze Jahr hinweg berücksichtigen. Und das, ohne dass dafür erst eine Software mit hinreichend Daten gefüttert werden müsste.
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Am Ende bleibt doch immer die Frage, wie viel Verlust der Schatten macht. Schon allein die Aussage, „falls die Sonne scheint“ deutet daraufhin, dass Schatten zur Wintersonnenwende nicht den großen Einfluß auf den Ertrag haben. Warum sollte man eine Fläche, die 8 Monate pro Jahr ohne oder mit wenig Schatten ist, nicht auch nutzen?
Genau! Scheinbar können manche es einfach nicht lassen irgendwelche Super-Theorien laut zu nennen. Zu Deinem Kommentar kann ich nur ein ergänzendes Beispiel nennen: in diesem Monat (Dezember 2022) bis zum 21.12 stolze 70kWh generiert und das ist die Energiemenge, die fast an einem kalten sonnigen Tag zu erreichen ist! Tatsächlich sollte man ernsthafter die Schatten zwischen Ende Februar und Anfang November berücksichtigen. Und trotzdem ist es mir zu schade den schönen Baum wegen 2-Std Schatten zuzuschneiden.
Dieser ‚Praxistipp‘ ist Wasser auf die Mühlen der PV-Gegner.
„Seht her, mein Dach ist am 21.Dezember voll verschattet, also ist das Ganze nichts!“
Mein Gegenbeispiel:
Mein Dach (SSO, 35°) mit gerade mal 7,59kWp ist im Dezember und Januar durch ein Nachbarhaus von 11 – 13 Uhr voll verschattet und hat trotzdem Im Dezember 2021 immer noch 155kWh und im Dez 2022 133kWh erzeugt. Gesamt im Jahr 2021 8,57 MWh und im Jahr 2022 9,58 MWh.
Es deckt damit knapp 40 % meines Verbrauches im Dez/Jan ab. 40%, die nicht fossil erzeugt werden müssen. Mitte Februar bis Mitte November erzeuge ich mehr Strom als ich verbrauche (Einspeisung ca 5 MWh). Trotz BWWP und LLWP zur Heizungsunterstützung.
Die Fixierung auf den schlechtesten Tag im Jahr ist absolut fragwürdig, um höflich zu bleiben. Viel sinnvoller ist es, die Anzahl der viel verschatteten Tage im Jahresverlauf zu bestimmen.
Zumal die sonnigen Wintertage in Deutschland selten sind und der Diffusanteil viel wichtiger ist. Es gibt selbst bei guten Großwetterlagen viel Nebel in den Flussniederungen in Deutschland.
tl;dr Verschattungsanalyse ist etwas anderes als einmal im Jahr das maximal schlechte Szenario zu betrachten.
Den Vorrednern muss man sich anschließen. Solche speziellen Ratschläge sind, wenn überhaupt, nur sinnvoll wenn man mehrere Dächer zur Auswahl hat. Man hat aber typischerweise nur ein Anwesen und muss bzw. will das für PV optimieren, ohne auf den kürzesten Tag im Jahr zu warten und dabei auch noch auf Sonnenschein angewiesen zu sein. Schattenwurf kann an jedem sonnigen Tag dokumentiert werden. Die Frage ist wie man mit geeigneten Modellen daraus ermittelt wie die Verschattung übers ganze Jahr erfolgt, wie man diese ggf. durch Baumschnitt beheben kann, und wie man die PV-Anlage dafür auslegt.
Viele Hybrid Wechselrichter der neuen Generation haben ein eingebautes schattenmanagement. Wem das nicht genügt der kann mit optimieren arbeiten und jedes Modul einzeln beobachten. So kann die Leistung von jedem einzelnen Modul angesehen werden und ein Defekt wird sofort lokalisiert. Viele Kommentare arbeiten mit Fakten welche vor zehn Jahren noch gegolten haben aber heute nicht mehr relevant sind. Der Youtuber gewaltig nachhaltig betreibt nicht gerade von der Sonne verwöhnten quickborn eine Solaranlage welche im Herbst sind früher bereits verschattet ist. Trotzdem lädt er sein Elektroauto und betreibt seine Wärmepumpe mit Ökostrom vom Dach. In einem schlecht isolierten Haus. Man muss es nur machen!
Ernst Gruber schreibt
Viele Kommentare arbeiten mit Fakten welche vor zehn Jahren noch gegolten haben aber heute nicht mehr relevant sind.
@ Ernst Gruber.
Sie haben wieder mal den Nagel auf den Kopf getroffen.
Unsere erste kleine PV Anlage ( 1,5 kWp ) ging 1992 auf einer Südgaube ans Netz. Damals gab es auch über 50 Cent für die kWh. Heute ist von Ost, über Süd und West, bis auf die Nordseite, einschließlich Nebengebäude ( Garage und Fahrradschuppen ) alles Mögliche zugelegt. Davon 15 kWp im Eigenverbrauchsmodus.
Unsere Wärmepumpenheizung profitiert auch im Dezember davon. Im Folgenden habe ich mal einige Skeptiker Live dabei sein lassen.
Siehe hier.
https://www.pv-magazine.de/2022/11/30/eupd-research-waermepumpe-mit-photovoltaik-heimspeicher-senkt-die-heizkosten-um-rund-ein-drittel/
Wo mein Sohn,. — . der Fachmann — darauf achtet, dass die Module optimal verkabelt sind.
Das heißt, dass nicht im Sommer ein oder zwei Module, die zeitweise von einem Kamin, oder Antenne verschattet werden, den ganzen Strang runter ziehen können.