Sono Motors verkündete am Donnerstag, dass 43.000 Reservierungen für den Sion und damit ein potenzieller Nettoumsatzerlös von insgesamt 1 Milliarde Euro vorliegt. Noch am selben Tag gaben die CEOs des Münchner Start-ups bekannt, dass sie bislang nicht genügend Geld eingesammelt haben, um das Solarauto auch wirklich zu produzieren. Sie wollen nun bis Ende Januar 2023 Kunden finden, die für den Sion einen ermäßigten Kaufpreis vorauszahlen. Bei einer vollständigen Anzahlung reduziert sich der Betrag um 3.000 Euro auf 26.900 Euro.
„Die wichtigste strategische Entscheidung in der Geschichte von Sono Motors steht an: Die Community wird über die Zukunft des Solar-Elektroautos Sion bestimmen“, leiten Jona Christians und Laurin Hahn, CEOs und Gründer von Sono Motors, ihre Stellungsnahme zum drohenden Scheitern ein.
Sono Motors hatte seine Pläne für das Elektroauto Sion erstmal 2017 öffentlich präsentiert. Geplant war, 2023 die Produktion zu starten. Zwar habe man wichtige operative und kommerzielle Meilensteine erreicht. Der Abschwung der Finanzmärkte habe jedoch die Aktienkurse vieler Technologieunternehmen hart getroffen, vor allem Mobilitätsanbieter. Investoren konzentrierten sich eher auf Unternehmen, die schon weiter fortgeschritten sind und Gewinne erzielen. So dauere es viel länger als erwartet, das benötigte Geld einzusammeln: „Wir haben es nicht geschafft, den Investor:innen zu erklären, warum der Sion das Potenzial zum ersten erschwinglichen Solar-Elektroauto der Welt hat, und dass es nach so einer Lösung auch eine große Nachfrage gibt.“
Viele der potenziellen Geldgeber haben geraten, sich auf das weniger kapitalintensive Geschäft im Business-to-Business-Bereich zu konzentrieren. Sono Motors bietet auch Photovoltaik-Lösungen für Busse, E-Transporter und Kühlfahrzeuge an.
Noch jedoch wollen die CEOs das Projekt nicht endgültig beenden. Sie haben deswegen unter dem Namen „#saveSion“ eine Reservierungskampagne gestartet und wenden sich an die 21.000 privaten Reservierer. Anfangs erhalten diese bei Anzahlung einen Rabatt von bis zu 3.000 Euro auf das Auto. Dieser Höchstbetrag gilt bei einer vollständigen Vorauszahlung, die sich damit auf 26.900 Euro reduziert. Die Kampagne soll bis Ende Januar 2023 laufen.
Die Anzahlungen seien nur im Falle des Erfolgs der Kampagne fällig. Zusätzlich erhielten Unterstützer der Kampagne eine feste Wartelistennummer für ihr Elektroauto. „Wenn 3500 Menschen einen Sion komplett anzahlen, können wir genügend Geld einsammeln, um einen positiven Dominoeffekt auszulösen“, so die Gründer. „Aber auch eine kleinere Aufstockung hilft. Jeder Euro zählt.“
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Leider wenig kritisch dieser Bericht.
Es muss klar gesagt werden, wenn diese 3500 Autos voll angezahlt werden, reicht das Geld nicht um 3500 Autos herzustellen. Die Kampagne ist erst, wieder mal, nur der Anfang um weiter Geld einzusammeln um dann die bestellten Autos bauen zukommen.
Wer hier anzahlt, muss sich eines extrem hohen Risikos eines Totalverlustes des Gelds bewusst sein.
Wenn professionelle Risikokapitalinvestoren die Finger an einer Investition lassen, sollte das für jeden Privatinvestor zuerst einmal ein Alarmsignal sein, denn diese können Risiken besser einschätzen und evtl. Verluste auch wieder ausgleichen, was ein Privatanleger nicht machen kann.
Wenn man sich hier denkt man bestellt einfach nur ein Auto, liegt man sehr falsch, man ist Risikokapitalgeber für eine Firma, die nirgendwo sonst Geld bekommen würde.
Wenn einem das klar ist, dann gerne anzahlen.
Der Börsenkurs, oh weh, das geht nicht gut aus.
Und da zählt auch nicht das TESLA-Argument, denn da lag die Kurve andersherum.